Mutziger Straße (Berlin-Weißensee)
Mutziger Straße | |
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Straße in Berlin | |
Mutziger- Ecke Meyerbeerstraße | |
Basisdaten | |
Ort | Berlin |
Ortsteil | Weißensee |
Angelegt | 1929 |
Anschlussstraßen | Meyerbeerstraße, Gounodstraße |
Nutzung | |
Nutzergruppen | Fußverkehr, Radverkehr, Autoverkehr |
Technische Daten | |
Straßenlänge | 100 Meter |
Die Mutziger Straße liegt im Berliner Ortsteil Weißensee. Die kurze Wohngebietsstraße befindet sich zwischen Meyerbeer- und Gounodstraße im „Komponistenviertel“, wobei die Häuser der Blockbebauung diesen Anschlussstraßen zugeordnet sind. Lediglich die zwischenliegenden Grundstücke 1–4a und 5–8 (fortlaufend) gehören zur Mutziger Straße.[1]
Inhaltsverzeichnis
[Verbergen]Geschichte[Bearbeiten]
Die Flächen östlich der Lindenallee blieben vor 1900 bei der Bebauung des „Französischen Viertels“ zunächst ungenutzt. Im Adressbuch 1929 ist für die Straßburgstraße zwischen den Hausnummern 47 (Baustelle) und 48 (Mietshaus) die Straße B genannt und zwischen den Mietshäusern 50 und 51 die Straße C (Metzstraße, Baustellen). Bei der Erstanlage hieß der Verkehrsweg Straße B, die Richtung Lichtenberger Straße (der späteren Indira-Gandhi-Straße) dazu parallele Straße hieß Straße C.[2] Eine westlich von der Lindenallee angedachte Fortsetzung der Blockbebauung (Straße A fehlt) am Solonplatz wurde nicht umgesetzt. Die Namensvergabe erinnert an den französischen Ort Mutzig, der nach dem Deutsch-Französischen Krieg von 1870/1871 mit dem Elsaß an das Deutsche Reich kam. In Mutzig wurde ab 1893 die Feste Kaiser Wilhelm II. erbaut, die im Ersten Weltkrieg den Angriff von einem französischen Stoßtrupp abwehrte.
Bebauung[Bearbeiten]
Die geschlossenen Wohnanlagen beiderseits der Straße mit einem rechteckigen Grundriss (Außenkanten 58 × 70 Meter) entstanden nach Plänen des Architekten Franz Fiedler in den Jahren 1927–1929. Auftraggeber des Wohnkomplexes war die Charlottenburger Baugenossenschaft mbH, die das Areal erworben hatte. Die Bauausführung erfolgte durch das Baugeschäft Georg Jakobowitz. Ein baugleiches Wohnkarree ist auch östlich entlang der Benfelder Straße errichtet worden, für den der gleiche Architekt die Entwürfe lieferte. Die dargestellten geschlossenen Wohnblöcke der Mutziger Straße, der Benfelder Straße, auch der Meyerbeerstraße und der Lindenallee sind seit den 1980er Jahren als Baudenkmale geschützt.[3] Die viergeschossigen Häuser im Stil der Moderne sind mit Walmdächern versehen und tragen auf beiden Gebäudeseiten vorgestreckte Balkone, sogenannte Altane. Die Altanachsen zwischen den Etagen sind strukturierte Klinkersäulen, die Eingangsbereiche sind mit Klinkern ebenfalls reich gemustert.[4] Die Fassaden sind dagegen schmucklos und glatt verputzt.
Die westliche Straßenfront ist durchgängig in einer Linie gebaut, während die Ostseite von zurückgesetzten Hauseingängen dominiert wird. Ursprünglich war die Straße ohne Gehwege geplant und wurde in einer Breite von 15 Metern angelegt.[2] Später kam mittig eine Autostraße hinzu, für die fünfeinhalb Meter abgetrennt wurden. So entstanden beiderseits schmalere Gehwege und kleine von Hecken eingegrenzte Grünflächen vor dem Gebäudezug.
Die Straßennamen Neu-Weißensees im Süden des (vorher) „Französischen Viertels“ waren nach dem „Sieg“ von 1871 gewählt worden. Das Karree um die Mutziger Straße war in den Straßennamen an diese Ereignisse angepasst, zumal die begrenzenden Straßen zur Lichtenberger Straße bereits als Metz- und Straßburgstraße benannt waren. Diese militaristische Ausrichtung führte – wie in anderen Ortsteilen – in der Nachkriegszeit 1951 zur Umbenennung der Straßen nach Komponisten. Durch ihre Lage östlich der Lindenallee blieben die Mutziger wie die Benfelder Straße dabei unbeachtet.
Infrastruktur[Bearbeiten]
Die ruhige Wohnstraße kann mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Osten unter Nutzung der in der Indira-Gandhi-Straße verkehrenden Straßenbahnen von der Haltestelle Orankeweg durch die Meyerbeerstraße erreicht werden. Von Norden an der Berliner Allee verkehren ebenfalls einige Linien der Straßenbahn.[5] Für den Individualverkehr ist sie eine Einbahnstraße.
Weblinks[Bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- Hochspringen ↑ Parameterfehler
- ↑ Hochspringen nach: 2,0 2,1 Landeskartenwerk Stadtplan on Berlin. Blatt 4323 vom Jahre 1928
- Hochspringen ↑ Meyerbeerstraße 102–122, Benfelder Straße 1–8, Gounodstraße 87–109, Lindenallee 49–52, Mutziger Straße 1–8, Solonplatz
- Hochspringen ↑ Institut für Denkmalpflege (Hrsg.): Die Bau- und Kunstdenkmale der DDR. Hauptstadt Berlin-II. Henschelverlag, Berlin 1984, S. 150, 152.
- Hochspringen ↑ Haltestelle Berliner Allee/ Indira-Gabdhi-Straße
52.54861111111113.464444444444Koordinaten: 52° 32′ 55″ N, 13° 27′ 52″ O (Karte)