Moritz Mayer (Arzt)
Moritz Mayer[1] (andere Schreibweise: Moriz Mayer;[2][3] * 20. Juli 1780; † 2. April 1832[4] in Berchtesgaden[1]) war als Landphysikus und Salinenarzt der erste königlich-bairische Bezirksarzt für die Gemeinden des Landgerichts Berchtesgaden.[2][3]
Inhaltsverzeichnis
[Verbergen]Leben und Wirken[Bearbeiten]
Moritz Mayer war laut A. Helm Franke und kam von Obereichstätt nach Berchtesgaden.[1] Dort heiratete er die Edle Anna von Hasel auf Fürstenstein und war von 1805 bis 1810 zunächst als Landarzt bzw. kaiserlich-königlicher Landphysikus in dem noch dem Kaisertum Österreich angehörenden Berchtesgaden tätig.[1] 1810 wurde das Berchtesgadener Land in das Königreich Bayern einverleibt und er zum ersten königlich-bairischen Landgerichtsphysikus und Salinenarzt für das nunmehr „Landgericht Berchtesgaden“ bezeichnete Gebiet ernannt. Nachdem das Königreich Bayern bereits am 26. August 1807 als weltweit erstes Land eine allgemeine Impfpflicht gegen Pocken eingeführt hatte, hat er als zuständiger Bezirksarzt unter anderem auch Pockenschutzimpfungen in den seinerzeit neun Land- und zwei Marktgemeinden des Landgerichtsbezirks vorgenommen[5][6] und 1822 den Totenschein für den in seinen letzten fünf Lebensjahren von König Maximilian I. protegierten Anton Adner ausgestellt, der angeblich 117 Jahre alt geworden ist.[3]
Seine im September 1928 um etwa 10 Meter versetzte Grabstätte[1] ist an der südöstlichen Ecke des alten Friedhofs unmittelbar vor der Franziskanerkirche, in der auch die Tochter seines Sohnes Gustav Adolf Mauritia „Moritz“ Mayer beigesetzt wurde, die als maßgeblich den Tourismus befördernde Inhaberin der Pension Moritz in Obersalzberg und durch die nach ihrem Vorbild von Richard Voß gestaltete Romanfigur Judith Platter bekannt geworden ist.
Familie[Bearbeiten]
Sein Schwiegervater:[1]
- Joh. Bapt. Edler von Hasel auf Fürstenstein (* 18. April 1761; † 15. November 1823), Berchtesgadener Hof- und Regierungsrat und letzter fürstpröpstlicher Landrichter der Fürstpropstei Berchtesgaden.
- Moritz Mayer ∞ Anna, geb. Edle von Hasel auf Fürstenstein (* 25. September 1787; † 3. November 1859)[4]
- Johanna
- Gustav Adolf (andere Schreibweise: Gustaph)[4] (* 23. Februar 1809 in Berchtesgaden; † 2. März 1869 in Bad Reichenhall), Forstaktuar in Marquartstein und Rosenheim, zuletzt Oberförster in St. Zeno (Bad Reichenhall) ∞ am 15. März 1833 Anna Maria Winkler (* 3. November 1805; † 21. August 1894 in Bad Reichenhall), Wirtstochter von Hütterschlag oder des Waldbothen von Carlstein
- Mauritia „Moritz“ Johanna Georgia (1833–1897)
- Anna Johanna (1835–1924)
- Antonie (1843–1921; spätere Erbin der Pension Moritz)
- eine weitere Schwester, Name unbekannt
- zudem drei Brüder, die alle verhältnismäßig früh und kinderlos starben
Literatur[Bearbeiten]
- Hellmut Schöner (Hrsg.), A. Helm: Berchtesgaden im Wandel der Zeit. Reprint von 1929. Verein für Heimatkunde d. Berchtesgadener Landes. Verlag Berchtesgadener Anzeiger sowie Karl M. Lipp Verlag, München 1973, S. 214–218.
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Hochspringen nach: 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 A. Helm: Berchtesgaden im Wandel der Zeit. S. 214
- ↑ Hochspringen nach: 2,0 2,1 Tabelle über die Personal-Ernennungen der Stadt- und Landgerichts-Aerzte im Salzachkreise, In: Königlich baierisches Salzach-Kreis-Blatt: Für das Jahr 1814. Duyle Verlag, Salzburg 1814. S. 389–390, online in der Sammlung: Bavarica unter bavarica.digitale-sammlungen.de
- ↑ Hochspringen nach: 3,0 3,1 3,2 Berchtesgadener Pockenschutzimpfung im Jahre 1827. In: Berchtesgadener Anzeiger. 14. Januar 2014, abgerufen am 18. Januar 2015 (Hierin wird nicht zuletzt auf eine von Moritz Mayer veranlasste Impfung durch den erst im Januar 2014 entdeckten „Schutzpocken-Impfungs-Schein Nr. 83 im königlich-baierischen Gerichts-Bezirke Berchtesgaden zu der dortigen Pfarrey vom 9. August 1827“ abgehoben.).
- ↑ Hochspringen nach: 4,0 4,1 4,2 Todesanzeige, In: Der bayerische Volksfreund - Band 9, München, Ausgabe Nr. 59, 12. April 1832, S. 267/268, online in der Sammlung: Bavarica unter bavarica.digitale-sammlungen.de
- Hochspringen ↑ Zu Größe des „Physikatsbezirks Berchtesgaden“ wie auch über die Zuständigkeiten eines Landgerichtsphysikus für den Zeitraum 1857–1860, ergänzt um Anmerkungen zu den Jahren davor für die Zeit nach 1803 und der Einverleibung des Berchtesgadener Landes in das Königreich Bayern siehe: Horst Gehringer: Der Physikatsbericht für das Landgericht Berchtesgaden. In: Oberbayerisches Archiv für vaterländische Geschichte. 126, 2002, S. 279, 280, 284.
- Hochspringen ↑ Die erwähnten neun Land- und zwei Marktgemeinden sind Anfang der 1970er wegen Verwaltungsreformen bedingter Eingemeindungen aufgegangen in den fünf Gemeinden Berchtesgaden, Bischofswiesen, Marktschellenberg, Ramsau bei Berchtesgaden und Schönau am Königssee.
- Hochspringen ↑ In dem weit umfangreicheren Abschnitt zu seiner Enkelin Mauritia Mayer in: A. Helm: Berchtesgaden im Wandel der Zeit. S. 214–218
Personendaten | |
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NAME | Mayer, Moritz |
ALTERNATIVNAMEN | Mayer, Moriz |
KURZBESCHREIBUNG | Arzt, erster königlich-bairischer Bezirksarzt von Berchtesgaden |
GEBURTSDATUM | 20. Juli 1780 |
STERBEDATUM | 2. April 1832 |
STERBEORT | vermutlich Berchtesgaden |