Molliographie
Molliographie (lat.-gr.) bedeutet, frei übersetzt, „Weichdruck“. In diesem vom Atelier Detlef Kunen in Dülmen entwickelten Flachdruckverfahren werden Druckplatten aus weichem bzw. plastischem Material verwendet. Als ausgebildeter Keramiker verwendet Detlef Kunen weichen Ton, den er zu einer dünnen Platte ausrollt. Dabei entsteht schon die Form oder das Motiv des späteren Drucks. Die feuchten Tonplatten werden mit wasserlöslichen Farben – in der Regel Acrylfarben – eingefärbt. Papier wird auf die Druckplatte gelegt und von Hand oder mit einer Rolle abgedrückt.
Es entstehen Monotypien, denn da sich beim Druckvorgang die weichen Druckplatten verformen, ist der jeweilige Abzug ein nicht wiederholbares Unikat. Auch Farbmenge und Feuchtigkeitsgrad des Tons, die ebenfalls nicht exakt wiederholt werden können, beeinflussen stark das einmalige Ergebnis.
Manchmal werden mehrere Drucke eines Motivs angefertigt (max. fünf Stück), die dann zwar ähnlich jedoch niemals gleich sind. Nachträgliche Colorierungen tragen ebenfalls zum Unikatcharakter bei.