Mineralisch ummantelte Holzspäne

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Bei mineralisch ummantelten Holzspänen handelt es sich um Holzpartikel, die in einem speziellen Prozess mit einer mineralischen Bindemittelschicht umhüllt worden sind. Die einzelnen Späne sind dabei von einer geschlossenen mineralischen Schicht umgeben, jedoch untereinander nicht verbunden, so dass die Charakteristik einer losen Schüttung gewahrt wird.

Querschnitt

Ziel des mineralischen Ummantelungsprozesses ist es, die positiven Eigenschaften von Holz und Mineralien miteinander zu verbinden. Holz weist sehr gute mechanische Eigenschaften auf, hat ein geringes Gewicht und gute bauphysikalische Eigenschaften. Holz ist jedoch brennbar, hat bei Feuchte nur eine begrenzte Dauerhaftigkeit, nimmt ein Mehrfaches seines Eigengewichts an Wasser auf, neigt sehr stark zum Schwinden und Quellen und ist anfällig gegen biotische Faktoren wie Schimmel, Fäulnis und Schädlinge. Die Applikation einer mineralischen Ummantelung zielt darauf hin, die positiven Holzeigenschaften zu bewahren und die negativen Eigenschaften durch das Hinzufügen einer mineralischen Komponente zu beseitigen. Ermöglicht wird dies durch die Tatsache, dass die Mineralien nicht nur als schützende Schicht um die Holzpartikel wirken, sondern ebenfalls im Holz selbst angelagert werden. Der Eintrag von Mineralien beträgt bis zu 15% und kann in elektronenmikroskopische Aufnahmen nachgewiesen werden. Durch den Transport von Mineralien kommt es zu einer Art Versteinerung des Holzes mit einer entsprechenden Eigenschaftsveränderung.

Draufsicht mit Maßstab

Mineralisch ummantelte Holzspäne weisen einen verbesserten Brandschutz auf, sind sehr dauerhaft auch bei Feuchtezutritt, haben eine reduzierte Wasseraufnahme, sowie ein stark eingeschränktes Schwind- und Quellverhalten und sind resistent gegen biotische Faktoren aller Art. Die ursprünglichen guten mechanischen Eigenschaften werden durch den Prozess ebenfalls verbessert.

Herstellung[Bearbeiten]

Bei der Herstellung mineralisch ummantelter Holzspäne findet ein Sprühverfahren Anwendung, welches die gleichmäßige Verteilung der mineralischen Komponente um alle Späne gewährleisten muss. In der anschließenden Trocknung kommt es zur Verfestigung der Mineralien sowie zur Vereinzelung der Späne. Dazu wird in der Regel ein Durchlaufprozess gewählt, der ein trockenes und vereinzeltes Endprodukt sicherstellt.

Verwendung[Bearbeiten]

Anwendung finden mineralisch ummantelte Holzspäne zur Zeit als Ausgleichs- und Hohlraumschüttung im Bauwesen sowie als funktionelles Dekorationselement im Garten- und Landschaftsbau, wo es als Alternative zu herkömmlichen Mulch- und Spanprodukten verwendet wird.[1] Im Brandschutz erreichen die mineralisch ummantelten Holzspäne Baustoffklasse B2. Die geringe Wärmeleitfähigkeit von 0,075 W/mK ergibt gute Wärmedämmwerte. Schalltechnisch profitiert der Nutzer durch eine Trittschallminderung von rund 18 dB bei einer Schütthöhe von 4 cm.

Anwendungsbeispiel als Gartendekorspan

Durch die veränderten Eigenschaften kann Holz somit in Bereichen eingesetzt werden, in denen eine Verwendung zuvor aufgrund der eingeschränkten Dauerhaftigkeit nicht oder nur begrenzt möglich war.

Anwendungsbeispiel als Trockenschüttung

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

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