Mia Florentine Weiss

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Mia Florentine Weiss (2011)

Mia Florentine Weiss (* 9. März 1980 in Würzburg) ist eine deutsche Performance- und Konzeptkünstlerin. Ihr Werk umfasst Installationen, Videokunst, Fotoarbeiten und Performances. Sie hat mehrere Gedichtbände veröffentlicht. Weiss lebt und arbeitet in Berlin und Los Angeles.

Leben und Werk[Bearbeiten]

Nach dem Abitur begann Weiss 1999 mit der Recherche für ihr globales, multimediales Kunstprojekt „Art Protector“, das auch noch heute ihr Schaffen beeinflusst. Den Fokus dieses Werkes bilden digitale Gedichte („digital poetry“). Diese resultieren aus der Frage „What Is Your Place Of Protection?“, die Weiss weltweit Menschen unterschiedlicher Kulturen über zehn Jahre lang stellte. Ihre Reisen führten die Künstlerin dabei über alle Kontinente und in Länder wie Indien, Russland, Tansania, Asien bis nach Australien. Ihre dabei entstandenen filmischen Erfahrungen flossen 2010 als sogenannte „poem clips“ (Gedichte zum Anschauen) in die Online-Plattform „Art Protector“ ein. Über die Dauer von einem Jahr veröffentlichte Weiss jede Woche einen ihrer „digital poems“ (insgesamt 54 Filme), wobei jede Sequenz auf einer „Poetry Performance“ der Künstlerin basiert und gleichzeitig eine Antwort auf die Frage nach „Protection“ bietet. Zuletzt wurde diese multi-media Installation in Form eines Uterus (Weiss´s persönliche Antwort auf die Frage nach Geborgenheit) im Staatstheater Karlsruhe anlässlich der Art Karlsruhe 2013 gezeigt.

2000 nahm Weiss ein Studium des Mode-Journalismus und Media-Kommunikation an der Design AMD Akademie in Hamburg auf. Zwischen 2004 und 2006 lebte sie in New Yorkund arbeitete für ihren Lebensunterhalt als Model für Print und TV-Werbung. Von 2007 bis 2009 studierte sie an der Filmschauspielschule Berlin, spielte anschließend Nebenrollen in der Produktion "Neben der Spur", im ARD-Tatort, dem Film Mogadischu oder als Kaiserin Elisabeth in der Terra X-Doku "Sisi - Mythos einer Märchenprinzessin".[1]

2010 gründete sie Art Protector und konzentrierte sich ganz auf ihre Arbeit als Künstlerin. 2011 kam es zu einer Kooperation mit dem Modelabel Comma: Poetry on second skin! Unter dem Namen "Art Pieces" designte Mia Florentine Weiss eine limitierte Bekleidungs-Edition mit kaligrafierten Statements und Gedichten. Inspiriert wurde die Kollektion durch Weiss „Poetry On Skin“-Performance in Moskau. Ihre LED-Installationen in Comma-Flagshipstores in Deutschland und Österreich begleiteten den Verkauf der Modestücke.

Werk und Projekte[Bearbeiten]

Installation Now Won vor dem Reichstag (2017)

Die Themen „Projection“ und „Protection“ sind Leitmotive der Künstlerin. Ihre Performances werden fotografisch und auf Film festgehalten oder auch live im Netz übertragen. Bei der Performance „Digital Autism“ wurden die Besucher aufgefordert, mit der Künstlerin ausschließlich medial zu kommunizieren.

Während der Performance „Please do touch – touching can heal the art“ führt die Künstlerin in einem lebensgroßen Inkubator-Objekt dem Betrachter die verschwimmende Grenze zwischen Schutz und Schutzlosigkeit vor Augen und zeigt gleichzeitig die Lebensnotwendigkeit menschlicher Berührung auf. Diese Performance ist die Weiterführung der Uterus-Metapher, welche für die Künstlerin ihren persönlichen „Place Of Protection“ symbolisiert. Die Wirkung ihres eigenen, vergänglichen Körpers spiegelt Weiss in den Art Angel-Performances durch die symbolischen Merkmale eines Engels wieder – einer Metapher für alles, was der Mensch in seiner Vergänglichkeit nicht ist (Rilke Elegien). Mit überdimensionalen LED-Flügeln auf dem Rücken verbrachte die Künstlerin Zeit mit Obdachlosen in Los Angeles und Europa.

Häufig stellt Weiss in ihren Werken die Extreme menschlicher Gefühle einander gegenüber. So beschäftigen sich ihre mixed-media-Installationen mit „Liebe/Unliebe“, „Geborgenheit/Ungeborgenheit“, „Sucht/Sehnsucht“, „Schönheit/Schmerz“, „Traum/Terror“, „Angst/Hoffnung“ sowie „Leben/Tod“. Für ihre sogenannten „touching objects“ nutzt Weiss ihr eigenes Blut als künstlerisches Material und als Sinnbild für den Begriff Herzblut.

Neben ihren Ausstellungen und Guerilla-Performances auf der DOCUMENTA 13, der Art Basel, der Art Basel Miami Beach oder an öffentlichen Plätzen wie dem Hollywood Sign in Los Angeles, initiierte Mia Florentine Weiss weitere „poetry projects“. Dazu zählt auch die Serie „When Did You Write Your Last Love Letter?“, basierend auf der Korrespondenz mit dem Künstler Jonathan Meese, für die Weiss 300 Liebesbriefe mit ihrem eigenen Blut schrieb. 2012 begann Weiss mit dem „Art Walk“ – Kommunikation in Bewegung „panta rei“, eine bis heute andauernden Serie, bei der die Künstlerin im Dialog mit bekannten Persönlichkeiten künstlerische Themen diskutiert. Zu ihren bisherigen Gesprächspartnern zählen die Künstler Nikolai Makarov, Hans Peter Adamski, Alastair Thain, Star-Friseur Udo Walz, der Hausmeister des Fridericianum in Kassel und Weiss´ Kuratorin Michaela Preiner von European Cultural News.

Gedichte[Bearbeiten]

  • “Sexy And Sad, Angry And Mad”. Berlin, Mensanum, 2006. Books on Demand
  • “Wo fängst Du an, wo hör ich auf?“ Berlin, Mensanum, 2006. Books on Demand
  • und „Großes Stück vom kleinen Glück“. Berlin, Mensanum, 2006. Books on Demand

Ausstellungen und Auftritte (Auswahl)[Bearbeiten]

2007 – 2009
  • The Poetry Tank, Bluttank mit Eigenblut der Künstlerin, das über mehrere Jahre gesammelt wurde.
  • The Metra Concept, ein LED-Uterus basierend auf dem Leitmotiv der Künstlerin – der Gebärmutter.
2008
  • Poetry on Skin 1, Performance mit dem Himba Eingeborenenstamm in Namibia, Afrika.
  • Poetry on Skin 2 - But All Art Wants Enternity in einem Kloster, Spanien
  • Poetry on Skin 3 - The Master And The Muse, gefördert von Nikolai Makarov, Berlin
2009 – 2010
  • Kamikaze Lover, Performances von Living Poems in Moskau, Russland.
  • Police Shields, Serie von fünf Schutzschilden, in die das Blut der Künstlerin eingelassen ist, Frankfurt.
  • Warrior For Love, Performance mit illuminiertem LED-Schild und – Schwert am Taj Mahal in Indien.
2011
  • Poetry on Second Skin, Art Pieces by Comma Fashion und LED-Installationen in Flagshipstores in Köln, Hamburg, und Wien, Österreich.
  • Burning Angel, Art-Angel Performance während des Burning Man in Nevada, USA. *Landing On The Hollywood Sign, Art-Angel Performance in Los Angeles, USA.
  • Bloody Angel, Art-Angel Guerilla-Performance während der Art Basel Miami Beach.
2012
  • Art Protector Show 2012: Welcome to the War of Art in Frankfurt.
  • What Is Your Place of Protection? Guerilla-Performance während der Documenta 13 in Kassel.
  • Peace never sleeps, 24-stündige Guerilla-Performance in einem originalen Gefängnisbett während der Documenta 13 in Kassel.
  • Blinded by the Art of Money, Guerilla-Performance während der Art Basel 2012, Schweiz.
  • Places of Protection, Galerie Morgen Contemporary in Berlin.
  • Breathing nothing, 24-stündige Performance im Inneren einer Isolationszelle eines Gefängnisses in Kassel.
2013

What Is Your Place of Protection?, Videoinstallation bei Prêt à Diner in Berlin.
What Is Your Place of Protection?, Videoinstallation anlässlich des 10-jährigen Jubiläums der Art Karlsruhe im Staatstheater in Karlsruhe.
Those In Love Live in Fear, in der Galerie Art Depot in Innsbruck, Österreich.[2] Die Künstlerin verbrachte mehrere Stunden in einem Inkubator-Objekt, in den die Menschen hineingreifen konnten: Titel der Performance lautet: Please do touch – touching can heal the art!
Peace Never Sleeps / Digital Autism, während des Gallery Weekends Berlin im Morgen Contemporary Project Space.

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

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