Mensch-zuerst schweiz (people first)
mensch-zuerst schweiz (people first) ist schweizweit die erste Organisation, die eine Peer-Weiterbildung lanciert hat und die entsprechende Auftakt-Weiterbildung mit 16 Teilnehmern aus den Kantonen St. Gallen und Zürich von März bis November 2017 durchführte.[1]
Mit der Peer-Weiterbildung[2] wird das Ziel verfolgt, dass Menschen mit Beeinträchtigung (Lernschwierigkeiten) erlernen, als selbst Betroffene andere Betroffene zu beraten sowie zu unterstützen. Die Peer-Weiterbildung hilft Menschen mit Lernschwierigkeiten unter Anleitung ihre eigenen Stärken und Fähigkeiten kennenzulernen sowie an der eigenen Persönlichkeitsbildung zu arbeiten. Die Kursinhalte der Schulung vermitteln neues Wissen über politische Themen auf nationaler Ebene. Ebenfalls werden auch internationale Beschlüsse, wie das Übereinkommen über die Rechte von Menschen mit Behinderungen (UN-BRK Art. 24 Recht auf Bildung), thematisiert.
Inhaltsverzeichnis
Zielsetzung des Vereins[Bearbeiten]
Der Verein bezweckt die aktive Förderung sowie die Unterstützung von Menschen mit Beeinträchtigung (Lernschwierigkeiten [3] ) in ihrer barrierefreien Teilhabe an der Gesellschaft und am Gemeinwesen. Der Schwerpunkt liegt auf der Bildung: Menschen mit Lernschwierigkeiten werden aktiv von mensch-zuerst schweiz (people first) gefördert und gebildet. Weiterhin setzt sich der Verein dafür ein, dass Informationen aller Art leicht zugänglich, erreichbar und nutzbar sind. Dabei werden Menschen mit Beeinträchtigungen von Beginn an mit einbezogen, indem sie die Kursangebote aktiv mitentwickeln und auch als Kursleiter fungieren.[4][5] Zudem verfügen sie als Aktivmitglieder über ein alleiniges Stimmrecht, was einen Unterschied zu anderen Vereinen darstellt. Der Verein arbeitet auch mit Forschungseinrichtungen für die Durchführung von Studien zusammen.[6][7]
Begriffserklärung 'Menschen mit Lernschwierigkeiten'[Bearbeiten]
Früher verwendete man die Bezeichnung 'Menschen mit Behinderung', heute spricht man von 'Menschen mit Beeinträchtigung'. Die Menschen im Verein mensch-zuerst schweiz (people first) wünschen sich die Verwendung des Begriffs ‘Menschen mit Lernschwierigkeiten’.
Entstehung in der Schweiz[Bearbeiten]
Die Vereinsgründung von mensch-zuerst schweiz (people first) erfolgte am 2. Oktober 2014 in Rorschach. Zur Koordination des Kurs- und Weiterbildungsangebots verfügt die Organisation über ein Büro in Rorschach und Zürich. Darüber hinaus ist mensch-zuerst schweiz eine Anlaufstelle, in der Betroffene andere Betroffene auf Augenhöhe beraten. mensch-zuerst schweiz schafft Orte der Begegnung und Raum für aktive Teilhabe und gegenseitigen Austausch.
Im Gegensatz zu 'mensch-zuerst (people first)' Bewegungen in anderen Ländern bestehen in der Schweiz keine regionalen Gruppierungen.
mensch-zuerst (people first) in Europa[Bearbeiten]
Es gibt autonome Ländergruppierungen in Deutschland (Mensch zuerst – Netzwerk People First Deutschland), Österreich, Frankreich, Schweden, Norwegen und Italien.
Weblinks[Bearbeiten]
- Website Verein mensch-zuerst Schweiz (people first)
- Angebote von mensch-zuerst Schweiz (people first)
- Website Verein mensch-zuerst Vorarlberg (Österreich)
- Mensch zuerst - Netzwerk People First Deutschland e.V.
- People First - Label Jars Not People
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Betroffene beraten Betroffene. In: St. Galler Tagblatt. 27. März 2018, abgerufen am 14. September 2018.
- ↑ Mensch-zuerst: Inhalte Peer-Weiterbildung. 2017, abgerufen am 14. September 2018.
- ↑ Verein mensch-zuerst Schweiz (people first): Statuten Verein mensch-zuerst schweiz. Verein mensch-zuerst Schweiz (people first), 2. Oktober 2014, abgerufen am 13. September 2018 (deutsch).
- ↑ Selbstvertretung: Lernschwache helfen sich gegenseitig, St. Galler Tagblatt, 22. März 2017
- ↑ Menschen helfen Menschen mit Lernschwierigkeiten, bodensee-nachrichten.ch, 23. März 2017
- ↑ "Okay, Google?" – Sprachassistenten für kognitiv beeinträchtigte Menschen, Netzwoche, 12. September 2018
- ↑ Tarek Naguib, Sylvie Johner-Kobi, Fiona Gisler: Handlungsbedarf aufgrund der UNO-Behindertenrechtskonvention im Kanton Zürich Studie im Auftrag der Behindertenkonferenz Kanton Zürich und finanziert vom Kantonalen Sozialamt. Juli 2018, abgerufen am 14. September 2018.