Manfred Steinbrenner

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Manfred Steinbrenner (* 1. Januar 1952 in Frankfurt am Main)[1] ist ein deutscher Schriftsteller, Maler und Musiker.

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Leben[Bearbeiten]

Steinbrenner orientierte sich an der klassischen Pop- und Alternativkultur der 1960er Jahre (John Lennon, Bob Dylan, Allen Ginsberg, Andy Warhol, Timothy Leary). Darüber hinaus wurde Manfred Steinbrenner durch Thesen, Forderungen, Formen und Stilelementen der frühen Moderne insgesamt beeinflusst, vor allem jener des deutschen Expressionismus seit 1910.

Er schrieb seine Magister-Arbeit[2] über den Begründer des Züricher Dadaismus, Hugo Ball, im Fachbereich „Neuere deutsche Philologie“ an der Frankfurter Johann Wolfgang Goethe-Universität (1978).

Die Konzerte und Auftritte[3] der Folk-Rock-Band „Stadtwald“, die er zusammen mit dem Gitarristen Roland Schwarzer im Jahre 1977 gründete, sind eine Mischung aus eigener Musik und Dichtung.

Parallel zum Abschluss der Dissertation über Hugo Ball 1982 reiste Steinbrenner erstmals nach Südostasien, wo er auf Bali erste Ansätze zu weiteren künstlerischen Tätigkeiten erkannte. Aus den Einflüssen der Buntheit und Vielgestaltigkeit polytheistischer Religionen und Glaubensformen entstanden ab 1984 gewischte Kaltnadel-Radierungen.

Im März 1985 eröffnete Steinbrenner seine Eurasia-Galerie[4] im Frankfurter Nordend und betätigte sich so auch als Kunsthändler[5].

In den kommenden Jahre betätigte sich Steinbrenner in unterschiedlichen Bereichen: Er verfasste Buch-Rezensionen[6], hielt Vorträge und Lesungen[7], schuf Schaufenster-Dekorationen sowie Texte für eine Frankfurter Werbe-Agentur, gab Ausstellungen und hielt ab 1986 eine Dozentur an der Universität Frankfurt. All dies war immer wieder unterbrochen von längeren Reisen nach Indonesien und Thailand.

Nebenbei lernte er ab 1985 Thai und Indonesisch, befasste sich intensiv mit Historie und Kultur der von ihm bereisten Länder und eröffnete 1993 eine Galerie in der Frankfurter Innenstadt. Sein musikalischer Mitstreiter während dieser Jahre war der Sänger und Schauspieler Bernd Weber[8]. Ab 2006 bestritt Steinbrenner seine musikalischen Auftritte dann mit der Sängerin und Schauspielerin Nina Amerschläger.

2008 wurde die Eurasia-Galerie geschlossen, und ab 2009 entstanden seine bisher letzten beiden Gedichtbände „Wunderwand“ und „Vom Weißmachen des Umsonsten“[9]. Außerdem arbeitete der Künstler wieder verstärkt an Bildern: digital bearbeitete Farbstift-Zeichnungen sowie verfremdete Photographien, die ab 2012 zum Teil auch als Illustrationen zu Kalendern vorliegen.

Werke und Beiträge in Anthologien[Bearbeiten]

  • Flucht aus der Zeit ? Anarchismus, Kulturkritik und christliche Mystik - Hugo Balls 'Konversionen. Verlag Peter Lang, Frankfurt/ Bern/ New York 1985, ISBN 3-89349-879-6.
  • Visionen eines modischen Kleinteufels. Koren & Debes-Verlag, Frankfurt 1991, ISBN 3-910078-02-8.
  • Vom Niedergang des Tapirs. Verlag Dr. Markus Hänsel-Hohenhausen, Egelsbach, 1994, ISBN 3-8267-0001-5.
  • Hol' Dich das C' bulon. Fouque-Verlag, Egelsbach/ Frankfurt/ Washington 1997, ISBN 3-8267-4046-7.
  • Männerfreundschaften. In: Margot Lang (Hrsg.): Meine beste Freundin - Mein bester Freund. Fischer-Verlag, Frankfurt 1982, ISBN 3-596-23829-3, S. 132–143.
  • Ernst Teubner (Hrsg.): Theoretischer Anarchismus und Imitatio Christi - Zur Bedeutung der Einflussnahme Michail Bakunins auf das Werk Hugo Balls in 'Hugo Ball-Almanach 1983.' Pirmasens 1983, ISBN 3-89349-881-8, S. 57–89.
  • Männerliebe zwischen den Welten. In: Mein heimliches Auge. Konkursbuch-Verlag, Tübingen 1985, ISBN 3-88769-020-6, S. 116/117.
  • Kann Mann oder kann Mann nicht? In: Geschlechter-Verhältnis. Konkursbuch 24, Konkursbuch-Verlag, Tübingen 1990, ISBN 3-88769-224-1, S. 21–29.
  • Merry Christmas. In: Weihnachten, du liebe Zeit. Fouque & Hänsel-Hohenhausen-Verlag, Egelsbach/ Frankfurt/ St. Peter Port/ Washington D.C. 1996, ISBN 3-89349-926-1, S. 71–79.
  • Suri. In: Mein heimliches Auge. Konkursbuch-Verlag, Tübingen 1997, ISBN 3-88769-120-2, S. 224–226.
  • Liebe im Herbst. In: Neue Literatur. Fouque Literatur-Verlag, Egelsbach/ Frankfurt/ Washington 1998, ISBN 3-8267-4115-3, S. 145–151.
  • Warme Gedanken. In: Mein heimliches Auge. Konkursbuch-Verlag, Tübingen 2001, ISBN 3-88769-160-1, S. 154–160.
  • Musik-CD von Anton le Goff und Wolf Mayer (Piano) mit dem Titel "Über Nacht" (Lieder aus den Bühnenprogrammen "on air" und "Junger Mann zum Mitreisen gesucht", 2 Lieder-Texte von Anton le Goff gesungen: "Männergruppen" und "Spiegelfechter",[10]
  • Eight miles high. In: Mein heimliches Auge. Konkursbuch-Verlag, Tübingen 2005/2006, ISBN 3-88769-200-4, S. 68–73.
  • Wunderwand. Stadler-Verlag, Konstanz 2009, ISBN 978-3-7977-0548-8.
  • Vom Weißmachen des Umsonsten. BoD, Norderstedt 2010, ISBN 978-3-8391-9944-2.

Arbeit für mehrere Zeitschriften und Magazine[Bearbeiten]

  • u.a. 1985 für die Dschungelblätter, Zeitschrift für die deutschsprachige Kulturintelligenz, Göttingen 1985–1989, herausgegeben von Alban Nikolai Herbst (Pseudonym für Alexander Michael von Ribbentrop)
  • 1985-1987 Buch-Rezensionen für die Zeitschrift "MID-Nachrichten", herausgegeben von Herbert Debes, Frankfurt
  • 1997-1998 Tier-Geschichten und Betrachtungen zur Frankfurter Stadtgeschichte für das Frankfurter Stadtmagazin "EVA", herausgegeben von Eva Rolle
  • 1999-2000 Buch-Rezensionen für die Zeitschrift GAB - Das Gay-Magazin, herausgegeben von Uwe Lochner
  • Ab 1999 Textbeiträge für einige von insgesamt 7 Anton Le Goff-Programmen am Frankfurter Stalburg Theater sowie für "Weihnachtsgänse sterben einsam", Erstaufführung in der Tanzschule Bäppler.

Weblinks[Bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten]

  1. Hochspringen "Frankfurter Gesichter: Manfred Steinbrenner" von Jürgen Dahlkamp, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 05/1994
  2. Hochspringen Dadaismus und Religion: Hugo Balls "Weg zu Gott" hrgg. Hänsel-Hohenhausen (Egelsbach, Frankfurt/Main, Washington), 1994
  3. Hochspringen "Mit Geige und Querflöte gegen anonymen Beton", Frankfurter Rundschau, 1982
  4. Hochspringen "Gibts noch Freaks?", PflasterStrand, 02/1990
  5. Hochspringen "Armer Poet verdient sein Geld mit der Kunst", Frankfurter Rundschau, 06.02.1997
  6. Hochspringen div. Buch-Rezensionen für die Zeitschrift "GAB-Magazin", hrsgg. von Uwe Lochner, 1999-2000
  7. Hochspringen "Setz-Zwiebeln sind wir alle", Vernissage bei Mobilia Solothurn, Solothurner Zeitung, 07.04.1986
  8. Hochspringen Steinbrenner + Weber, "Aus den Hoch-Tiefen der Liebe! - Ein Weißmachen des Umsonsten mit schrillen Farben" von Michael Herl, Programm Stalburg-Theater, 11.12.2000
  9. Hochspringen Presse-Information "Buchneuerscheinung: Dr. Manfred Steinbrenner - Vom Weißmachen des Umsonsten", openPR, 22.02.2011
  10. Hochspringen Lieder-Texte aus den Bühnenprogrammen "on air" und "Junger Mann zum Mitreisen gesucht" von Anton le Goff gesungen, von Steinbrenner: "Männergruppen" und "Spiegelfechter", Dt. Nationalbibliothek
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