Magnus Wochner

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Magnus Wochner (* 29. August 1898 in Dotternhausen bei Balingen; † 5. September 1957) - SS-Sturmführer[1] und Kriminalkommissar. Von Oktober 1941 bis April 1945 leitete er die Gestapo-Abteilung im KZ Natzweiler[2].

Laufbahn[Bearbeiten]

Er wuchs in einer strggläubigen katholischen Familie unter zwölf Geschwistern auf. Ab dem 14. Lebensjahr arbeitete er in der Landwirtschaft der Familie. Mit Beginn des Jahres 1917 wurde er Soldat und wurde an der Westfront eingesetzt.[3] In Friedrichshafen am Bodensee begann seine Laufbahn bei der Polizeibereitschaft. Ab 1923 besuchte er in Stuttgart die Polizeifachschule. Nach bestandener Prüfung 1924 zum Polizeiwachtmeister ernannt, kam er zum Polizeipräsidium Stuttgart. In diesem Zeitraum unterhielt er Kontakte zur Zentrumspartei[3]. Im Jahre 1925 wechselte er zur Kriminalpolizei über[4]. Danach besuchte er einen Lehrgang für Kriminalbeamte, wobei er die Prüfung zum Kriminalkommissar bestand. Da er beim Polizeipräsidium Stuttgart blieb, wurde er dort im Jahre 1926 zum Kriminalkommissar befördert[5]. Zur Kriminalaußenstelle Rottweil wurde er im Jahre 1934 versetzt. Im Jahre 1937 wurde er Mitglied der NSDAP.[6].

Kriegszeit und Nachkriegszeit[Bearbeiten]

Im Zuge des Einsatzes von Kriminalbeamten bei der Verwaltung der Konzentrationslager wurde er als Leiter der Gestapo (Politische Abteilung) unter der direkten Dienstführung vom Reichssischerheitshauptamt ab dem 30. Oktober 1941 im KZ Natzweiler eingesetzt. Diese Dienststellung nahm er bis zur Auflösung des Lagers im Herbst 1944 wahr, offiziell blieb er in dieser Funktion bis April 1945. In Natzweiler zeigte er stets einen großen Arbeitseifer, da er um seine unabhängige Stellung dort fürchtete, berichtet Steegmann. Zum Kriegsende kam er in britische Gefangenschaft, weil in Natzweiler auch britische Staatsangehörige gefangen gehalten wurden. Vom 29. Mai 1946 bis zum 1. Juni 1946 wurde er mit anderen SS-Dienstgraden[7] vor einem britischen Militärgericht in Wuppertal angeklagt.

Wochner wurde zu zehn Jahre Gefängnis verurteilt. Am 10. Mai 1953 wurde er aus der Haft entlassen[8]. Schon im gleichen Jahr konnte er durch die Landespolizeidirektion Tübingen als Kriminalsekretär eine Anstellung bei der Polizei aufnehmen. Im Jahre 1954 erfolgte seine Beförderung zum Kriminal-Obersekretär. Zuletzt leitete er die Dienststelle der Kriminalpolizei in Schwenningen am Neckar.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Hochspringen Aussage von Magnus Wochner bei der Befragung durch Dr. Freitag im Prozess Natzweiler, siehe: Anthony M. Webb et al. (Hrsg.), The Natzweiler Trial, London 1949, S. 121, andererseits behauptete Dr. Freitag im Prozess, Wochner wäre nie Mitglied der SS gewesen, weil er nicht aus der Kirche austreten wollte. siehe: Anthohy M. Webb, ebenda, S. 218 - in anderen Schriften wird sein Dienstgrad mit Sturmscharführer im SD angegeben, siehe: Robert Steegmann, Das Konzentrationslager Natzweiler-Struthof und seine Außenkommandos an Rhein und Neckar 1941-1945, 2010 im Metropol-Verlag, S. 362
  2. Hochspringen Magnus Wochner als Leiter der Gestapo im KZ Natzweiler
  3. Hochspringen nach: 3,0 3,1 Robert Steegmann, ebenda
  4. Hochspringen Nachruf vom Kreisverband Rottweil, in: Der Deutsche Polizeibeamte, Jahrgang 1957, Heft 7, S. 12
  5. Hochspringen In mehreren Schriften wurde sein Dienstgrad mit Kriminalsekretär angegeben
  6. Hochspringen Steegmann ordnet seinen Beitritt zur NSDAP vor 1937 ein, um dann zu berichten, Wochner sei "erst spät beigetreten"
  7. Hochspringen diese SS-Dienstgrade waren: Werner Zeuss, Emil Meier, Peter Straub, Werner Rohde, Emil Bruttel, Franz Berg, Friedrich (Fritz) Hartjenstein, Kurt aus dem Bruch, Walter Herberg (Gestapo Karlsruhe)
  8. Hochspringen Eberhard Jäckel et al. (Hrsg)., Enzyklopädie des Holocaust, Band II, S. 1753

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