MORECO

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MORECO (MObility und REsidential COsts) ist ein EU-Projekt der Länder Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich und Slowenien. Die Zielsetzung richtet sich gegen die gegenwärtigen Probleme der Regionalentwicklung im Alpenraum, wie disperse Siedlungsstrukturen und den damit verbundenen hohen Anteil an motorisiertem Individualverkehr (MIV). Das heißt es forciert eine nachhaltige, ressourcenschonende Siedlungsentwicklung entlang öffentlicher Verkehrsachsen und guter Versorgungsinfrastruktur um zukünftige Mobilitätskosten zu senken. Der Fokus liegt auf Wohn- und Pendelkosten, öffentlichem Verkehr, Infrastruktur, sowie nachhaltiger Siedlungs- und Regionalentwicklung.[1] Das Projekt wird im Rahmen des EU-Alpenraum-Programmes (Programm für europäische territoriale Zusammenarbeit 2007 – 2013) aus dem EFRE (Europäischer Fonds für regionale Entwicklung) mit 1,9 Millionen Euro gefördert.[2]

Probleme[Bearbeiten]

Viele Probleme im Alpenraum werden durch disperse Siedlungsstrukturen bedingt. Folgen dieser Strukturen sind eine hohe Abhängigkeit der Bevölkerung vom motorisierten Individualverkehr (MIV) und Energiepreisen, ein hoher Schadstoffausstoß, Staus entlang der Zufahrtsstraßen in Städte sowie Versorgungsschwierigkeiten mit öffentlichem Verkehr. Häufig wird die Wohnstandortwahl nach Baulandpreisen getroffen. Billiges, weit von Städten entferntes Bauland wird aufgrund niedrigerer Anschaffungskosten dem zentrumsnahen vorgezogen, was die Zersiedelung weiter vorantreibt, in der Langzeitbetrachtung durch die erzwungene Mobilität aber nicht billiger kommt.

Langfristige Ziele[Bearbeiten]

Erklärtes Ziel des Projektes ist es, künftige Standortentscheidungen von Bürgern, Bauwirtschaft, Behörden und Unternehmen in Richtung einer nachhaltigen, polyzentrischen Sieldungsstruktur zu lenken, Zersiedelung einzudämmen und den Modal Split zugunsten umweltfreundlicher Verkehrsmittel wie Fahrrad, öffentlichen Verkehr sowie Fußverkehr zu verändern. Langfristige Ziele umfassen demnach:

  • Unterstützung nachhaltiger Siedlungsentwicklung, Verkehrsvermeidung und Forcierung umweltfreundlicher Mobilität und des öffentlichen Verkehrs
  • Abstimmung von Raumplanung und Verkehrsunternehmen
  • Beeinflussung von Standortentscheidungen privater Personen, aber auch der Bauwirtschaft durch Bereitstellung von Entscheidungshilfen (z.B. höhere Transparenz langfristiger Mobilitäts- und Wohnkosten verschiedener Standorte)

Geplante Aktivitäten und Ergebnisse[Bearbeiten]

Die im Projekt geplanten Aktivitäten werden spezifisch auf die Probleme der teilnehmenden Partnerregionen abgestimmt. Sie umfassen unter anderem eine persönliche Wohn- und Mobilitätskostenberatung, Informationsmaterial und Workshops für politische Entscheidungsträger, Verwaltungspersonal, Raumplaner und Mobilitätsplaner. Ein frei zugänglicher Online-Kostenrechner verdeutlicht Langzeit-Mobilitäts- und Wohnkosten. Räumliche Potenzialanalysen und GIS-Tools, die mit Erreichbarkeitsdaten verknüpft sind sowie Entwicklungsszenarien für Räume unterstützen Experten bei ihrer Arbeit.

Projektpartner[Bearbeiten]

  • Salzburger Institut für Raumordnung und Wohnen (Projekt-Leadpartner]
  • iSpace, Research Studios Austria
  • Landeshauptstadt München, Referat für Stadtplanung und Bauordnung
  • IMOVE – Institut für Mobilität und Verkehr, Technische Universität Kaiserslautern
  • Région Rhône-Alpes – Abteilung für Landesplanung
  • PACTE – Institut für Alpenraum, Universität Joseph Fourier, Grenoble
  • UIRS – Staatliches slowenisches Stadt- und Raumplanungsinstitut
  • UNCEM – Verband der italienischen Berggemeinden im Piemont
  • Planungsstelle der Provinz Mantua
  • Planungsstelle der Provinz Belluno [1]

Zahlen und Fakten[Bearbeiten]

  • Juli 2011 bis Juni 2014
  • 5 Alpenländer / 10 Partner / 38 Observer
  • 2,5 Mio. Euro Gesamtbudget
  • 76 % Förderquote

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]


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