MINDA Industrieanlangen GmbH
Das Unternehmen MINDA Industrieanlagen GmbH ist international im Bereich individuelle Intralogistik und Fördertechnik für die Wellpappen- und Massivholzindustrie tätig. Neben dem Schwerpunkt des Anlagenbaus gehören Lösungen für die Fördertechnik von Stückgut zum Tätigkeitsfeld der Firma. Das mittelständische Familienunternehmen hat seinen Stammsitz in Minden. Der Firmenname entspricht der lateinischen Bezeichnung der Stadt Minden und bezeugt die regionale Verbundenheit des Unternehmens. MINDA hat einen großen Beitrag zur Entwicklung des Kunststoffkettenförderers geleistet und damit Industriegeschichte geschrieben.[1][2]
MINDA Industrieanlangen GmbH | |
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Datei:MINDA Industrieanlagen GmbH - Logo 2016.jpg MINDA Industrieanlagen GmbH - Logo 2016 | |
Rechtsform | GmbH |
Sitz | Minden, Deutschland(Germany) |
Leitung | Dipl.-Ing. Eberhard Falch (Firmengründer, Geschäftsführender Gesellschafter)
Dipl.-Ing. Robert Falch (Geschäftsführender Gesellschafter) |
Mitarbeiter | 410 (davon 235 am Standort Minden) |
Umsatz | 63 Mio. Euro in der gesamten MINDA Gruppe (2015) |
Branche | Intralogistik, Anlagenbau Wellpappen- und Massivholzindustrie |
Website | www.minda.de |
Stand: 1. Juli 2016 |
Inhaltsverzeichnis
Geschichte[Bearbeiten]
Eberhard Falch gründete das Unternehmen im April 1979 in Minden. MINDA bedeutet seitdem „Mindener Industrieanlagen“; der Name gefiel dem Firmengründer so gut, dass er ihn seinerzeit übernahm als der Namenserfinder seine MINDA-Schokoladenmarke einstellen musste.[3] Im Rahmen eines Management Buy-Outs erwarb Eberhard Falch einen Teilbetrieb der Karl Schwarze & Sohn KG an der Wittelsbacher Allee. Im Gründungsjahr übernahm er gemeinsam mit einem Stamm von 65 Mitarbeitern den Stahlbau und den neu entstandenen Anlagenbau. Bereits zwei Jahre später wurde eine Zweigniederlassung in Stadthagen eröffnet. 1983 begannen die Bauarbeiten am neuen Standort an der Hans-Böckler-Straße, da der ursprüngliche Produktionsstandort zu klein geworden war. Bis 1989 entstanden dort moderne Bürogebäude und Fertigungshallen in mehreren Bauabschnitten. Der Betrieb in der Wittelsbacher-Allee wurde 1988 aufgegeben und die Firma zog komplett an ihren jetzigen Standort um.[4]
Im gleichen Jahr übernahm MINDA die Firma UNIVERSAL Corrugated B.V. im niederländischen Almelo. Am dortigen Standort wurde insbesondere die Produktpalette für die Wellpappenindustrie erweitert. Stapelsysteme hinter Wellpappenverarbeitungsmaschinen oder komplette Systeme zur Erstellung von Endloswellpappe ergänzen hier bis heute den Produktionsbereich. 1990 übernahm MINDA in Stadthagen die Firma Hohmeier Anlagenbau GmbH. Dort produzierte Fahrzeugaufbereitungsanlagen finden ihre Anwendung in der Automobilindustrie. Fördertechnik und Handhabungstechnik werden für den Anlagenbau verschiedenster Branchen hergestellt. Im Jahr 1992 wurde der Tangermünder Maschinen- und Anlagenbau von der MINDA-Gruppe übernommen und zwei Jahre später in MINDA Industrieanlagen GmbH, Standort Tangermünde umfirmiert. Neben den wirtschaftlichen Zielen hatte Eberhard Falch den Wunsch, das Unternehmen in der Partnerstadt Mindens zu unterstützen und die Arbeitsplätze zu erhalten. Die speziellen Fördertechniklösungen umfassen in Tangermünde zusätzlich Intralogistikanlagen für den Bereich Baustoff- und Bahnindustrie.
Die Firmengruppe MINDA beschäftigt insgesamt 410 Mitarbeiter an vier Standorten. (Stand 2016) Der Unternehmensverband erzielt Synergieeffekte durch eine flexible Nutzung seiner Kapazitäten. Soziale Verantwortung nimmt Firmengründer Eberhard Falch auch mit MINDA als Ausbildungsbetrieb wahr.[5] Der weltweite Exportanteil des liegt bei ca. 80%. Relevante Absatzmärkte sind nicht nur europaweit[6], sondern auch in Australien[7], Kanada, USA[8], Mexiko und Südafrika vorhanden. Seit 2008 übernimmt Robert Falch gemeinsam mit seinem Vater die Position des geschäftsführenden Gesellschafters im Familienunternehmen.
Standorte[Bearbeiten]
Standorte der MINDA Gruppe | Produkte |
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- Automatisierte Intralogistik für die Wellpappen- und Papierindustrie
- Produktionsanlagen für die Massivholzindustrie |
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- Produktpalette Wellpappe erweitert
- Automatischer Ableger - Qualitäts- und Produktivitätssteigerung im Trockenende von Wellpappen- und Vollkartonindustrie |
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- Lieferung Fördertechnik, Fahrzeugaufbereitungsanlagen und Handhabungstechnik (vornehmlich Automobilindustrie) |
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- Entwicklung im Bereich Fördertechnik, Handhabungstechnik und Sonder-anlagenbau
- Intralogistikanlagen für die Baustoffindustrie - Vorrichtungsbau für die Bahnindustrie - Spezielle Fördertechniklösungen |
Produktion[Bearbeiten]
Die individuelle Produktion der Förderanlagen erstreckt sich auf unterschiedliche Branchen. Der Schwerpunkt liegt auf automatisierten Intralogistikanlagen für Wellpappen- und Papierindustrie sowie Komplettanlagen für die Massivholzindustrie. Die innerbetrieblich entwickelten Transportlösungen verketten einzelne Maschinen zu kompletten Fertigungsstraßen. Die Produktion umfasst zusätzlich individuelle Lösungen in Teilbereichen wie Transport- und Logistiksysteme für Stückgut, elektronische Steuerungstechnik und spezifische Softwarelösungen. Die MINDA Gruppe betreut neben der Anlagenfertigung und Montage außerdem Projektierung, Konstruktion, Steuerungstechnik, Inbetriebnahme und Service der Anlagen.
Der Kunststoffkettenförderer[Bearbeiten]
Die Firma MINDA hat maßgeblich zur Entwicklung des Kunststoffkettenförderers beigetragen. Dieses intralogistische Transportmittel wurde 1997 entwickelt und wird seit 1999 flächendeckend in der Wellpappenindustrie eingesetzt. Durch die neue Technologie gehören angetriebene Rollenbahnen fast der Vergangenheit an. Die MINDA GmbH setzt den Kunststoffkettenförderer hauptsächlich zur Beförderung von Wellpappe ein. Die Kunststoffketten gewährleisten einen ruhigen und sicheren Transport von Gütern wie Wellpappenstapeln. Diese Stapel können präzise ausgerichtet zu Verarbeitungsmaschinen oder zum Versand transportiert werden. Frequenzgeregelte Antriebe sorgen dabei für einen ruckfreien Ablauf. Der Mittenantrieb jedes Förderers ermöglicht sowohl den Vor- als auch Rücktransport. Auf den Kunststoffkettenförderern werden alle vorkommenden Qualitäten und Wellpappenformate transportieren, da die Größe der Förderer individuell anpassbar ist. Im Vergleich zu den früher eingesetzten Rollenbahnen liegt die Ware großflächig auf, sodass ein „sheet walk effect“ vermieden wird. Durch den schonenden Transportablauf wird der unterste Bogen eines Wellpappenstapels nicht beschädigt. Die geschlossene Kunststoffoberfläche minimiert zudem das Unfallrisiko, da keine Zwischenräume wie bei angetriebenen Rollenbahnen entstehen. Außerdem bietet der Kunststoffkettenförderer eine einheitliche, leicht zu reinigende Oberfläche, sodass Hygienevorschriften leichter eingehalten werden.[9][10][11]Um den erhöhten Anforderungen nach akkuraten Stapeln in der Vollkartonindustrie entsprechen zu können, entwickelte MINDA 2014 Förderer mit verzahnten Ketten. Durch die Verzahnung wird ein noch schonenderer Transport gewährleistet und zwischen den Förderern können keine Bögen eingezogen werden.[12]
Partnerfirmen und Referenzen[Bearbeiten]
- Partner für Roboter-Palettierung: Maschinenbau u. Konstruktion GmbH Elmshorn (MUK) (http://www.muk-elmshorn.de/)
- Partnerfirmen: Aameral Beltech, Festo, SEW, Sick, Siemens, Wago, Wenglor, Würth
- Referenzen: Amcor, Aquila, Dinkhauser Kartonagen, Doka, DS Smith, Dunapack, Eugen Decker, Hess Timber Limitless, Heuchemer Verpackungen, International Paper, JanMar Centrum, Klingele Papierwerke, Kontio, Model, Mondi, Mosser, Pabst, Palm, Polkky, Pollmeier, Rondo, Rubner Holzbau, SAICA, Sarow Kartonagen, Schaffitzel, Seyfert, SmartLam, Smurfit Kappa, Stephan, Stora Enso, StructurLam, Theurl, Thimm, Tricor, Versowood, VPK Packaging Group, Wiehag Timber Construction
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Allgemeine Papierrundschau, Papierverarbeitung und Druck, 44/2001: Der Einsatz modularer Kunststoffketten in der Wellpappenindustrie.
- ↑ Paperboard Industry, February 2002: Plastic Chain Conveyors as a new solution for internal logistics in corrugating and solid board plants.
- ↑ Mindener Tageblatt, 1. April 2016: (http://www.mt.de/lokales/minden/20753098_Zur-Person-Minda-Gruender-Eberhard-Falchfeiertgoldenes-Berufsjubilaeum.html).
- ↑ Schaumburger Nachrichten, 8. April 2009: Große Anlagen für die ganze Welt bauen.
- ↑ Mindener Tageblatt, 30. Oktober 2015 (http://www.minda.de/files/minda/news/menschen_macher_maerkte.pdf).
- ↑ Homepage des Unternehmens, 16. März 2014 (http://www.minda.de/de_aktuelles_news/intralogistik-fuer-polnisches-werk.html) Homepage des Unternehmens , 12. März 2015 (http://www.minda.de/de_aktuelles_news/transport-steht-in-den-startloechern.html) Homepage des Unternehmens, 28. Oktober 2015 (http://www.minda.de/de_aktuelles_news/intralogistik-fuer-spanien.html).
- ↑ Homepage des Unternehmens, 27. Oktober 2014 (http://www.minda.de/de_aktuelles_news/foerdertechnik-nach-australien.html).
- ↑ Homepage des Unternehmens, 12. Januar 2015(http://www.minda.de/de_aktuelles_news/nordamerika-setzt-auf-deutsche-technik.html).
- ↑ Allgemeine Papierrundschau, Papierverarbeitung und Druck, 44/2001: Der Einsatz modularer Kunststoffketten in der Wellpappenindustrie.
- ↑ Paperboard Industry, February 2002: Plastic Chain Conveyors as a new solution for internal logistics in corrugating and solid board plants.
- ↑ OWi-Spezial Ostwestfälische Wirtschaft, März 2001: Neues System beugt “Elefantenfüßen” vor.
- ↑ International Paperboard Industry, February 2016: Wide range of solutions.