Luftwaffen Fallmesser

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Luftwaffen Fallmesser
German Air Force Gravity-knife.jpg
Angaben
Waffenart: Messer, Kampfmesser, Kappmesser,Fallmesser, Grvity Knife
Bezeichnungen: Fallschirmjäger Kappmesser, Fliegermesser der Luftwaffe, Gravity Knife
Verwendung: Waffe
Einsatzzeit: Zweiter Weltkrieg bis heute
Ursprungsregion/
Urheber:
Deutsches Reich, England, Oberkommando des Heeres
Verbreitung: Europa
Gesamtlänge: 22,9 cm
Klingenlänge: 8,9 cm
Griffstück: Metall, Kunststoff, Holz
Besonderheiten: Verschiedene Versionen, selbstständiges englisches Modell

Das Luftwaffen Fallmesser ist ein Kampf-, Überlebens- und Kappmesser das in dem Deutschen Reich für die Verwendung bei den fliegenden Verbänden der Luftwaffe entwickelt und von der Firma Metall Fabrik Solingen hergestellt wurde. Es gibt verschiedene Versionen des Messers, unter anderem eine Version, die in England nach dem deutschen Vorbild gebaut wurde. Die Engländer erkannten die Vorteile dieses Messers und bauten eine eigene Version, die von der Firma William G. Ibberson hergestellt wurde. Im Gegensatz zur deutschen Armeeführung erkannten die Engländer die Vorteile dieses Messers und fertigten große Mengen in kurzer Zeit. Durch die besonderen Eigenschaften konnte es mit einer Hand bedient werden, also zum Beispiel auch von einem Fallschirmjäger, der mit seinem Fallschirm in einem Baum hing. Es konnte auch ohne Scheide im Flieger- oder Springerkombi getragen werden und war ohne das Öffnen von Halte- oder Sicherheitssperren jederzeit erreichbar.

Beschreibung[Bearbeiten]

Das Luftwaffen Fallmesser besteht aus einem hohlen Heft, in dem die Klinge versenkt durch eine Sperrklinke gehalten wird. Drückt man den Hebel auf der Aussenseite wird die Sperrklinke gelöst und die Klinge gleitet durch ihr eigenes Gewicht oder durch eine zusätzliche schleudernde Handbewegung aus dem Heft heraus, wo sie wieder durch eine zweite Sperrklinke in der Position gehalten wird. Am Knauf befindet sich ein Metallbügel, der zur Anbringung eines Fangriemens dient. An der Seite ist ein ausklappbarer Dorn angebracht, der als Werkzeug, aber auch als Waffe diente. Die Klinge ist gerade und einschneidig mit einem leicht abgerundeten Ort. Das Heft besitzt im Inneren zwei Führungsschienen, sowie den Sperr- und Entsperrmechanismus, der sehr einfach gehalten ist. Auf das Heft sind Griffschalen aus Holz aufgebracht. Diese waren zuerst glatt, wurden dann aber geriffelt hergestellt. Im Zuge von Verbesserungen wurden später geriffelte Griffschalen aus einem Kunststoff Namens Bexoid verwendet. Das Parier besteht aus Stahl, ebenso der Sperr- und Entsperrhebel. Die englische Version wurde ohne jede Art von Stempelungen hergestellt, da bei Kommandounternehmungen kein Hinweis auf die Herkunft gegeben werden sollte.

Das Messer wurde bis zum heutigen Tage hergestellt, jedoch mit leichten Unterschieden. In den Versionen nach dem Zweiten Weltkrieg wurden modernere Materialien wie Kunststoff eingesetzt. So bestanden die Griffschalen statt aus Holz aus grün oder schwarz eingefärbtem Kunststoff. Ebenso sind die nach dem Krieg gefertigten Messer ohne Werkzeug einfach zerlegbar um eventuell beschädigte Bauteile leicht austauschen zu können. Die Messer des Zweiten Weltkrieges waren ausschließlich mit der Hilfe von speziellem Werkzeug zerlegbar. Von der englischen Version der Firma Ibbertson wurden insgesamt (nach Angaben Ibbertsons) etwa 100.000 Exemplare hergestellt. Von denen der Firma Joseph Rogers, die dieses Messer ebenfalls herstellten, da die Kapazitäten Ibbersons nicht ausreichten, wurden etwa 30.000 Exemplare hergestellt. Insgesamt dürfte die Gesamtauflage etwa bei 150.000 bis 250.000 Exemplaren liegen.

Trotz dieser großen Auflagen sind die Messer heute im Handel und in Sammlungen sehr selten. Es wird vermutet, das diese Messer immer noch in Arsenalen eingelagert werden, um für eine erneute Verwendung bereit zu stehen. Die Firma Ibberson verkaufte alle Vorräte und besitzt nur noch drei unverkäufliche Exemplare.[1] Die Nachkriegsversionen der Bundeswehr sind leicht zu bekommen, jedoch wie alle Fallmesser in der Bundesrepublik Deutschland verboten.

Literatur[Bearbeiten]

  • Wolfgang Peter-Michel, Das Fallmesser der Deutschen Luftwaffe: Technik und Entwicklung des Fliegerkappmessers, Verlag Books on Demand, 2012, ISBN 978-3-8448-0143-9
  • Francis Russell, The secret war, World War II Collector's Edition , Vol 29, Verlag Time-Life Books, 1998, ISBN 978-0-7835-5700-7, Seite 131
  • Dietmar Pohl, Messer deutscher Spezialeinheiten, Verlag Motorbuch, 2005, ISBN 978-3-613-02526-4, Seite 43, 45, 46
  • Kurt Neher, Karl Heinz Mende, Jahrbuch der Luftwaffe, Verlag Wehr und Wissen Verlagsgesellschaft, 1967

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Hochspringen Frederick J. Stephens: Kampfmesser: Ein illustrierter Führer zu den Kampfmessern und militärischen Survival-Waffen der Welt. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1981, ISBN 3-87943-812-9, S. 32, 86–91, 117, 171 (englisch: Fighting knives. 1980. Übersetzt von Heinz Werner).
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