Logistikbataillon 172

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Logistikbataillon 172
— LogBtl 172 —
II
LogBtl172Wappen.jpg
Internes Verbandsabzeichen
Aufstellung 1. Januar 2003
Land DeutschlandDeutschland Deutschland
Streitkräfte Bundeswehr
Organisationsbereich Streitkräftebasis Streitkräftebasis
Unterstellung Wappen LogKdoBw Logistikkommando der Bundeswehr, Erfurt
Standort Beelitz, Brandenburg
Auszeichnungen Flag of Brandenburg.svg Fahnenband
Brandenburg (2010)
Kommandeur
Kommandeur Oberstleutnant Marco Haub
Stellvertretender Kommandeur Oberstleutnant Sven Lindemann

Das Logistikbataillon 172 (LogBtl 172) ist ein Verband in der Streitkräftebasis der deutschen Bundeswehr.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte[Bearbeiten]

Es ging aus dem Instandsetzungsbataillon 410 hervor. Dieses wurde am 1. April 1991 in Basepohl, Potsdam und Zingst aufgestellt. Damit verbunden waren mehrere Stationierungsänderungen. Bis 31. Dezember 2002 war das Instandsetzungsbataillon 410 mit Stab/Stabskompanie, der 4. Kompanie (Krisenreaktionskräfte) sowie der 6. Kompanie (InstAusbildungskompanie) in Beelitz, mit 2. und 3. Kompanie in Potsdam-Eiche stationiert

 
Wappen

Am 1. Oktober 2002 wurde das Instandsetzungsbataillon 410 zusammen mit dem Logistikregiment 17 dem Organisationsbereich der Streitkräftebasis zugeordnet und im Rahmen der Einnahme der neuen Bundeswehrstruktur am 1. Januar 2003 zum Logistikbataillon 172 umbenannt. Somit besteht das Logistikbataillon 172 mit Einnahme der neuen Struktur „Reform der Bundeswehr von Grund auf“ aus ca. 900 Soldaten aller Dienstgrade und Laufbahnen sowie zivilen Mitarbeitern in

  • einer Stabs- und Versorgungskompanie,
  • zwei Nachschubkompanien,
  • einer Instandsetzungskompanie für elektronische und optisch/optronische Baugruppen sowie für einsatzwichtige Kraftfahrzeuge,
  • einer Transportkompanie und einer Ausbildungskompanie.

Zum 1. Juli 2013 wurde das Logistikbataillon 172 im Rahmen der Transformation erneut umgegliedert und dem neu aufgestellten Logistikkommando der Bundeswehr in Erfurt truppendienstlich unterstellt. Die Gliederung stellt sich wie folgt dar:

  • Stabszug Logistikbataillon 172
  • Stabs- und Versorgungskompanie
  • zwei Nachschubkompanien
  • eine Instandsetzungskompanie (um eine zusätzliche Instandsetzungsstaffel erweitert)
  • eine aktive Transportkompanie und eine nicht aktive Transportkompanie

Die Grundausbildungskompanie wurde im Rahmen der Umstrukturierung aufgelöst.

Auftrag[Bearbeiten]

Da das Logistikbataillon 172 zu den Stabilisierungskräften der Streitkräftebasis gehört, ist der Hauptauftrag die Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Auslandseinsätzen im Hinblick auf die logistische Unterstützung bzw. Einzelabstellung von Soldaten. Der Kommandeur des Logistikbataillons 172 ist zugleich Standortältester im Standort Beelitz. Unter anderem sah das Logistikbataillon 172 im Jahr 2007 den Besuch des Außenministers Frank-Walter Steinmeier, der im Rahmen der Sommerreise des Deutschen Bundestages seinen neuen Wahlkreis besuchte und unter anderem im Logistikbataillon 172 Station machte. Dies tat er erneut beim Verabschiedungsappell 2008 des 18. Einsatzkontingents der ISAF. Zudem erfuhr das Logistikbataillon 172 im Jahr 2009 den Besuch des Bundesministers der Verteidigung Franz Josef Jung, der im Rahmen des Rückkehrerappells des 18. DtEinsKtgt ISAF die Soldaten begrüßte.

Stabszug Logistikbataillon 172[Bearbeiten]

Der zum 1. Juli 2013 neu aufgestellte Stabszug stellt mit Ausnahme der Offiziere das gesamte Personal des Bataillonsstabes. Dazu wurde ein eigener Stabszugführer installiert, der als Disziplinarvorgesetzter verantwortlich ist. Das Führungsinstrument des Bataillonskommandeurs ist mit seinen Abteilungen Personal, militärisches Nachrichtenwesen, Infrastruktur, Ausbildung & Organisation, Logistik und IT für die fachliche Führung des Bataillons verantwortlich und fungiert in beratender Funktion für den Kommandeur.

1./Logistikbataillon 172[Bearbeiten]

 
Wappen

Die 1. Kompanie des Logistikbataillon 172 ging aus der damaligen 1./Instandsetzungsbataillon 410 hervor. Nachdem das InstBtl 410 im April 1997 von Potsdam nach Beelitz verlegte, wurde es hier mit Wirkung vom 1. Januar 2003 zum Logistikbataillon 172 umbenannt und umstrukturiert.

Aufgaben der 1. Kompanie[Bearbeiten]

Die 1. Kompanie ist die Stabs- und Versorgungskompanie des Logistikbataillons 172 mit einer Stärke von ca. 90 Soldaten. Die Kompanie übernimmt die Aufgaben der Versorgung des Bataillons mit Munition, Kraft- und Betriebsstoffen, Verpflegung und Material. Der Technische Zug ist verantwortlich für die Einsatzbereitschaft der Fahrzeuge und anderem Großgerät. Parallel zu zahlreichen kompanieinternen Aus- und Weiterbildungen ist die 1. Kompanie unter anderem für die Durchführung von Bataillonsausbildungen im Rahmen der Einsatzvorausbildung verantwortlich. Zugleich ist sie seit 2016 für die Grundausbildung (Bundeswehr) verantwortlich, die im Bataillon durchgeführt wird.

2./Logistikbataillon 172[Bearbeiten]

 
Wappen

Die 2./Logistikbataillon 172 wurde im Rahmen der transformationsbedingten Umgestaltung der Bundeswehr zum 1. Januar 2003 aufgestellt und den mobilen Stabilisierungskräften zugeordnet.

Aufgaben der 2. Kompanie[Bearbeiten]

Als eine von zwei Nachschubkompanien am Standort Beelitz ist es Auftrag der Einheit, die logistische Versorgung von Truppenteilen in Auslandseinsätzen weltweit sicherzustellen. Die durch die Kompanie für diesen Zweck eingerichtete „Logistische Basis Einsatzland“ hält zur Unterstützung der laufenden Stabilisierungsoperationen neben Kraftstoff, Wasser, Verpflegung und Munition auch Fahrzeugersatzteile sowie andere wichtige militärische Güter voll beweglich bereit. Zusätzlich übernehmen die 121 Angehörigen der Einheit die Feldpostversorgung für alle Soldaten eines Einsatzkontingentes. Ihre erste Feuertaufe musste die Einheit im Jahr 2003 mit der Teilnahme am 8. Deutschen Einsatzkontingent SFOR in Bosnien/Herzegowina bestehen. Nach diesem äußerst erfolgreichen Engagement zur Absicherung des Friedensvertrages von Dayton schlossen sich weitere Auslandseinsätze im Kosovo (KFOR 12) und nochmals in der bosnischen Teilrepublik (EUFOR 6 und 8) an. Aber auch durch Abstellung einzelner Fachkräfte aus den Bereichen Umschlag und Transport, wie beispielsweise nach Afghanistan oder während der NATO Response Force (NRF)-Operation „Steadfast Jaguar“ auf den Kapverdischen Inseln, und im 2. Einsatzkontingent RS konnte die logistische Einsatzerfahrung der Kompanie kontinuierlich gesteigert werden.

Ausbildung für die Auslandseinsätze[Bearbeiten]

Damit die Soldaten der Einheit den Herausforderungen aktueller Auslandseinsätze sicher begegnen können, ist eine fachlich fundierte und auf das jeweilige Einsatzspektrum abgestimmte Ausbildung notwendig. Hierzu betreibt die Kompanie in Beelitz zeitweise ein „Mobiles Übungslager“ mit dem Hintergrund alle relevanten logistischen Verfahrensabläufe bereits im Heimatland praktisch anzuwenden, um so für den Einsatzfall eine vollständige Auftragserfüllung zu gewährleisten. Natürlich begrenzen sich die Ausbildungsaktivitäten nicht nur auf logistische Themen, sondern werden durch regelmäßige Schieß- und Truppenübungsplatzaufenthalte ergänzt. Die bereits genannten umfassenden Personalentwicklungsmaßnahmen werden durch regelmäßig stattfindende „Logistische Weiterbildungen“ in Kooperation mit der Privatwirtschaft abgerundet.

3./Logistikbataillon 172[Bearbeiten]

 
Wappen

Die Nachschubkompanie ist Teil der logistischen Unterstützung der Stabilisierungskräfte. Sie stellt die Folgeversorgung für Einsatzkompanien sicher.

Aufgaben der 3. Kompanie[Bearbeiten]

Die 3. Kompanie wurde im Juli 2006 in Beelitz, als eine der letzten Kompanien des Logistikbataillons, in Dienst gestellt. In der zurückliegenden Zeit seit ihrer Indienststellung war die Kompanie mit der Übernahme von Material und Personal sowie der Aufstellung der Kompanie im täglichen Dienstbetrieb beschäftigt. Eine besondere Herausforderung war für die Kompanie nach ihrer Aufstellung die Ausrichtung der EAKK-Ausbildung (Einsatzorientierte Ausbildung zur Konflikt- und Krisenbewältigung) für das Bataillon. Hier mussten unter Mitwirkung der anderen Kompanien des Bataillons Ausbildungen in den verschiedensten Themenbereichen erarbeitet, vorbereitet und schließlich ausgebildet werden. Zu diesen Themen gehörten zum Beispiel:

  • Schießen mit Handwaffen der Einzelschützen bzw. im Gruppenrahmen
  • Transportausbildung (Konvoi)
  • Fernmeldeausbildung (Bedienung Funkgeräte)
  • Verhalten gegenüber Zivilpersonen
  • Minenausbildung (Erkennung und Verhalten beim Auffinden)
  • Sanitätsausbildung (Einsatzersthelfer)
  • Umgang mit Medien wie Fernsehen und Presse
  • Verhalten in Stresssituationen

Ausbildung und Auslandseinsätze[Bearbeiten]

Des Weiteren führte die Kompanie eigenständig die Aus- und Weiterbildung ihrer Soldaten durch. Dazu zählten Ausbildungen wie:

  • Containerpacken
  • Kraftfahrerweiterbildung,
  • Einrichten und Betreiben von Versorgungspunkten sowie
  • Gelände- und Schießausbildung.

Distributionszentrum[Bearbeiten]

Die 3. Kompanie betreibt zudem ein regionales Distributionszentrum, mit welchem andere Truppenteile im Raum Berlin/Brandenburg mit Material versorgt werden. Dabei ist die Kompanie für die Lagerung, den Umschlag sowie den Transport des Materials verantwortlich.

4./Logistikbataillon 172[Bearbeiten]

 
Wappen

Die 4. Kompanie ist die Instandsetzungskompanie des Logistikbataillons 172. Ihr Auftrag besteht darin, alle einsatzwichtigen Fahrzeuge und Geräte instand zu setzen. Diese Fähigkeit hat die Kompanie in mehreren Auslandseinsätzen auf dem Balkan seit 2001 und 2010 beim Auslandseinsatz ISAF 23 in Afghanistan unter Beweis gestellt.

Instandsetzungskompanie[Bearbeiten]

Die Fachrichtungen reichen von Reparaturen an Rad- und Kettenfahrzeugen, über die Abstellung von Hydraulikschäden bis zur Instandsetzung von Funkgeräten, Kabeln und Waffen. Zur Kompanie gehören auch eine Sattlerei, eine Tischlerei und metallbearbeitende Werkstätten, wie die Dreherei oder die Schweißerei. Die fachliche Erstausbildung findet dabei erst an der Technischen Schule für Landsysteme in Aachen statt. Die weitere Ausbildung erfolgt im täglichen Arbeiten und geht dabei immer mehr in eine enge Zusammenarbeit mit der zivilen Wirtschaft über. So wurden Soldaten der Kompanie auf aktuellen Fahrzeugen der Firmen Daimler und Jungheinrich ausgebildet. Andere Firmen kamen in Vorbereitung der jeweiligen Auslandseinsätze dazu. Als positive Ergebnisse treten dabei die Fähigkeit der ausgebildeten Soldaten, aktuelle markttypische Fahrzeuge und Geräte instand zu setzen und der rege Erfahrungsaustausch zwischen Wirtschaft und Bundeswehr in den Vordergrund.

5./Logistikbataillon 172[Bearbeiten]

 
Wappen

Die 5./Logistikbataillon 172 ist im Rahmen zweier Umstrukturierungen aus der Luftwaffenkraftfahrzeugtransportstaffel 53 hervorgegangen und hat ihren räumlichen Ursprung in Neubrandenburg in Mecklenburg-Vorpommern.

Auftrag der 5. Kompanie[Bearbeiten]

Der Auftrag der 5./Logistikbataillon 172 ist die logistische Unterstützung der Einsatzkontingente der Bundeswehr durch die Basislogistik im jeweiligen Einsatzgebiet. Hierzu führt sie Transporte von Containern sowie Versorgungsgütern aller Art, einschließlich Marketenderwaren und Wasser durch. Erweitert wird der Auftrag durch Transporte von Großgerät, Nicht- und Einzelverbrauchsgütern (Nachschubmaterial), Feldpost und den Abschub von Schadmaterial und Wehrmaterial, auch anderer Nationen, im Einsatzland. Schwerpunkt im Grundbetrieb ist die Ausbildung und Inübunghaltung der Soldaten und Soldatinnen zur bestmöglichen Vorbereitung auf einen Einsatz im vielfältigen Aufgabenspektrum eines Auslandseinsatzes der Bundeswehr.

Am 1. Oktober 2013 nahm die 5. Kompanie mit Ihrem Ausbildungszug den Grundausbildungsbetrieb für bis zu 36 Rekruten auf.

Geschichte der 5. Kompanie[Bearbeiten]

Als ehemalige Transportkompanie des Luftwaffenversorgungsregimentes 5 nahm diese regelmäßig an internationalen Übungen (bis 2003) in Norwegen und den USA teil. Mit der Umstrukturierung im Rahmen der Transformation änderte sich der Auftrag der 5./Logistikbataillon 172, womit eine intensive Teilhabe an den Auslandseinsätzen der Bundeswehr (seit 2003) einhergeht. Die 5./Logistikbataillon 172 ist am Standort Beelitz die „jüngste“ Kompanie, da diese bis Oktober 2007 als ausgelagerte Kompanie in Neubrandenburg stationiert war und im Zeitraum von Oktober 2007 bis März 2008 an den Standort Beelitz verlegt wurde.

Leistungsübersicht der 5. Kompanie[Bearbeiten]

In der Kompanie dienen etwa 140 Soldatinnen und Soldaten. Zur Umsetzung des Auftrages verfügt die Transportkompanie des Logistikbataillons 172 über einen Fahrzeugpool von ca. 50 Fahrzeugen. Im Jahr 2010 wurden durch die Kompanie im Rahmen von Auslandseinsätzen und Transporten im Grundbetrieb 16.360 Tonnen Ladung und 7,2 Millionen Liter Diesel transportiert. Hierbei wurde die Erde sinnbildlich elf Mal umrundet, was einer Laufleistung von ca. 440.000 km entspricht. Nicht umsonst lautet der Leitspruch der Kompanie: „Transporte – Weltweit!“ Neben den Transportaufträgen im Rahmen der Ausbildung und Inübunghaltung ist die 5./Logistikbataillon 172 auch Ansprechpartner für Spezialtransporte, wobei der Größe des zu transportierenden Gutes so gut wie keine Grenzen gesetzt sind, was der Transport eines Tornado Kampfjets im Jahr 2007 eindrucksvoll gezeigt hat. Durch die der Kompanie zur Verfügung stehenden Schwerlasttransportkapazitäten werden gerade in diesem Bereich vielfach „ausgefallene“ Güter transportiert. Die Vielfalt des zur Verfügung stehenden Fahrzeugpools ermöglicht einen flexiblen und breiten Einsatz der 5./Logistikbataillon 172 in allen Bereichen des Straßentransportes.

6./Logistikbataillon 172 (inaktiv)[Bearbeiten]

Die 6. Kompanie wurde am 3. Juli 2014 in Dienst gestellt. Sie ist eine inaktive Kompanie, die rein aus Reservisten besteht. Die Stärke der Kompanie beträgt 199 Mann.

Auftrag[Bearbeiten]

Gemäß der Konzeption der Reserve stellt die 6. Kompanie einen Ergänzungstruppenteil der Streitkräftebasis dar. Sie gehört zur Kräftekategorie der Verstärkungsreserve. Die Verstärkungsreserve umfasst die Gesamtheit aller Beorderten auf strukturgebundenen Dienstposten für Reservisten. Diese dient zur Herstellung der vollen Einsatzbereitschaft der Streitkräfte. Dabei trägt die 6. Kompanie zum Auftrag der Reserve bei, indem Sie die Aufwuchsfähigkeit und Durchhaltefähigkeit des Bataillons sicherstellt. Darüber hinaus erfüllt sie Beiträge zum Heimatschutz. Reservisten aus der 6. Kompanie decken gleichzeitig temporär erhöhten Personalbedarf des Bataillons oder dienen als Vorsorge zur Kompensation fehlenden Personals. Die 6. Kompanie ist die zentrale Ausbildungseinheit für die Reservisten des Bataillons.

Gliederung[Bearbeiten]

Die 6./ ist eine Transportkompanie. Sie besteht aus folgenden Teileinheiten:

  • Kompanieführung
  • 2 Transportzüge
  • 1 Schwerlast-Transportzug

Als Transportkompanie erfüllen die Soldaten der 6. Kompanie den spiegelbildlichen Auftrag der 5. Kompanie (s.o.).

Ehemalige 6./Logistikbataillon 172 (Juli 2006 bis Juni 2013)[Bearbeiten]

Die 6. Kompanie wurde am 1. Juli 2006 in Dienst gestellt. Sie ist die Ausbildungskomponente des Bataillons und führt quartalsweise die allgemeine Grundausbildung sowie im Vierwochenrhythmus die Dienstpostenausbildung durch. Dabei wird der Bedarf an zukünftigen Soldaten für das Logistikbataillon 172 sowie für das mittlerweile ebenfalls außer Dienst gestellte Wehrbereichskommando I Küste ausgebildet. Für die Sicherstellung des Auftrages gliedert sich die Kompanie in 3 Grundausbildungszüge und einen Dienstpostenausbildungszug. Der Gesamtpersonalbestand der Kompanie beträgt 252 Soldatinnen und Soldaten, der sich wie folgt zusammensetzt:

  • Stammpersonal 54 Soldatinnen und Soldaten, sowie 1 Beschäftigte
  • 3 Grundausbildungszüge mit jeweils 48 Rekrutinnen und Rekruten
  • Dienstpostenausbildungszug mit 54 Lehrgangsteilnehmerinnen/Lehrgangsteilnehmern

Allgemeine Grundausbildung[Bearbeiten]

Hauptbestandteile der Grundausbildung sind die Geländekunde sowie Waffen- und Geräteausbildung. Hierbei werden Kenntnisse zum Leben im Felde, Orientierung mit einfachen Hilfsmitteln und der Umgang mit den verschiedenen Handwaffen vermittelt. Die wichtigsten Themen sind die Alarmpostenausbildung, die Schießausbildung und die Ausbildung zum Einsatzersthelfer A. Sämtliche Ausbildungsthemen werden zum Ende der Grundausbildung in einer Abschlussübung überprüft.

Dienstpostenausbildungszug[Bearbeiten]

Die Tätigkeiten im Dienstpostenausbildungszug stellen die nächsthöhere Ausbildungsstufe nach der allgemeinen Grundausbildung dar. Während dieser Ausbildung wird den Soldatinnen und Soldaten Spezialwissen vermittelt, welches sie für ihre zukünftigen Dienstposten im Rahmen der logistischen Aufgaben in ihrem Truppenteil benötigen. Die Dienstpostenausbildung gliedert sich in drei Ausbildungsklassen:

  • Materialbewirtschaftungssoldat SK
  • Nachschubsoldat SK
  • Nachschubsoldat DV SK

Auflösung Im Rahmen der Transformation wurde die 6. Kompanie zum 30. Juni 2013 außer Dienst gestellt.

Sanitätsstaffel[Bearbeiten]

Das Sanitätsversorgungszentrum Beelitz ist am Bundeswehrstandort Beelitz und befindet sich in der Hans-Joachim von Zieten-Kaserne.

Aufgaben der Sanitätsstaffel[Bearbeiten]

Das Sanitätsversorgungszentrum Beelitz hat insbesondere den Auftrag, die Soldaten der Truppenteile und Einheiten in der Hans-Joachim von Zieten-Kaserne, dem Truppenübungsplatz Lehnin, den zentralen Mobilmachungsstützpunkten Brück und Neuseddin truppenärztlich zu betreuen und zu versorgen. Darüber hinaus übernimmt das Sanitätsversorgungszentrum Beelitz standortärztliche Aufgaben für die Landkreise Teltow-Fläming, Brandenburg, Potsdam-Mittelmark, Havelland und in den kreisfreien Städten Potsdam und Brandenburg. Im Mittelpunkt steht die allgemeinmedizinisch ausgerichtete Sprechstunde (Diagnostik und Therapie). Ein wesentlicher Bestandteil im Aufgabenspektrum ist die Unterstützung des Logistikbataillons 172 bei der Vorbereitung der Auslandseinsätze sowohl in medizinischer Hinsicht als auch bei der Ausbildung. Im Sanitätsversorgungszentrum Beelitz sind derzeit 16 Soldaten und Zivilbeschäftigte tätig. Es ist ein Arztambulanzbereich mit zwei Truppenärzten sowie ein Zahnarztambulanzbereich mit einem Zahnarzt vorhanden. Das medizinische Leistungsspektrum umfasst neben der allgemeinmedizinischen Sprechstunde auch Möglichkeiten der internistischen Diagnostik und Notfallmedizin. Die fachliche Zusammenarbeit findet sowohl mit dem Bundeswehrkrankenhaus Berlin als auch mit Fachärzten und Krankenhäusern der Umgebung statt.

Entstehung und Geschichte[Bearbeiten]

Das Instandsetzungsbataillon 410 hatte als Vorläufer des Logistikbataillons 172 eine Stärke von 796 Soldaten und 69 zivilen Mitarbeitern und führte damit folgenden Auftrag bis 31. Dezember 2002 durch:

  • erhielt und stellte wieder her die materielle Einsatzbereitschaft der Truppenteile und Dienststellen Wehrbereichskommando I, Wehrbereichskommando III sowie 13. Panzergrenadierdivision und 14. Panzergrenadierdivision durch
  • Instandsetzung von elektronischen und optronischen Baugruppen und Geräten,
  • zentralisierte Instandsetzung festgelegter Waffensysteme und Geräte,
  • Schwerpunktbildung und Übernahme von Schadmaterialüberhängen;
  • hielt für den Krisenreaktionseinsatz je ein Kompanieäquivalent mit den Instandsetzungsfachrichtungen für einen zu konkretisierenden Einsatzauftrag bereit;
  • bildete in einer Instandsetzungsausbildungskompanie Soldaten fachlich und Rekruten noch bis zum 31. März 2003 allgemeinmilitärisch aus.

Am 1. Januar 2003 wurde das Instandsetzungsbataillon 410 zum Logistikbataillon 172 umbenannt.

Hans-Joachim von Zieten-Kaserne[Bearbeiten]

Die heutige Hans-Joachim von Zieten-Kaserne (bei der Nationalen Volksarmee (NVA): Friedrich-Wolf-Kaserne) wurde in den Jahren 1976–1981 gebaut. In den Jahren 1981–1983 waren folgende Verbände dort stationiert:

  • Panzerregiment 1
  • Geschosswerferabteilung 1
  • Artillerieabteilung 1
  • Aufklärungsbataillon 1

Die Aufgaben, die bei der Bundeswehr dem Bundeswehr-Dienstleistungszentrum (BwDLZ) obliegen, wurden zu NVA-Zeiten vom Unterkunftsdienst wahrgenommen. Parallel zum Aufbau der Kaserne erfolgte die Erschließung und bauliche Errichtung eines Neubaugebietes in Beelitz-Stadt, rund um die „Straße des Aufbaus, Ringstraße“. Ab dem Frühjahr 1989 wurde das Panzerregiment 1 schrittweise, beginnend mit dem II.Panzerbataillon, aufgelöst und in die Ausbildungsbasis 4 überführt, in der allerdings etwa doppelt so viele Männer Dienst taten, wie zuvor im Panzerregiment. Die „Kampfaufgaben“ bis zum 3. Oktober 1990, dem Tag der Wiedervereinigung, bestanden im Sichern und Bewachen der Kasernenanlage, das Abmunitionieren der Gefechtstechnik (die Panzer standen zum großen Teil voll aufmunitioniert als sog. MOB-Reserve in den Hallen), der langfristigen Aufbewahrung des Großgerätes bzw. dessen Vorbereitung zum Abtransport und der sicheren Verwahrung von Waffen und Munition. Am 3. Oktober 1990, dem Tag der deutschen Wiedervereinigung, erfolgte die Übernahme des Aufklärungsbataillons 1 der ehemaligen NVA durch den ersten Offizier der Bundeswehr in Beelitz. Die übrigen genannten Truppenteile wurden „abgewickelt“ bzw. existierten nicht mehr.

Am 30. März 1991 erfolgte der Auflösungsappell des Aufklärungsbataillons 1. Das nun vorhandene Bataillon wurde zum Panzeraufklärungsbataillon 80 der Bundeswehr, am 21. Juni 1991 erfolgte die feierliche Übergabe der Truppenfahne durch den stellvertretenden Divisionskommandeur Div/WBK VIII. Den Namen Hans-Joachim von Zieten erhielt die Kaserne am 1. April 1993.

Mit der NATO-Assignierung des Territorialkommandos Ost erfolgte am 31. März 1994 die Umbenennung des Panzeraufklärungsbataillon 80 in Panzeraufklärungsbataillon 14. Mit der erneuten Umgliederung des Heeres in die Struktur „Neues Heer für neue Aufgaben“ wurde das Panzeraufklärungsbataillon 14 im April 1997 aufgelöst und in der Hans-Joachim von Zieten-Kaserne das Instandsetzungsbataillon 410 aus Potsdam stationiert.

Mit Wirkung zum 1. Januar 2003 erfolgte die Umbenennung und gleichzeitige Umgliederung des Instandsetzungsbataillons 410 in das Logistikbataillon 172. Das Logistikbataillon 172 ist seit 1. April 2008 vollständig mit allen sechs Kompanien in der Hans-Joachim von Zieten-Kaserne stationiert. Von 2003 bis 2006 war das Feldjägerbataillon 352 mit seiner Stabs- und Versorgungskompanie ebenfalls in der Kaserne stationiert und wurde im Rahmen der Transformation am 1. März 2006 aufgelöst.

Der Namensgeber der Kaserne, der preußische Kavalleriegeneral Hans-Joachim von Zieten, wurde 1699 auf Schloss Wustrau in Neuruppin geboren. Entsprechend der Tradition seiner Familie, die einem kurmärkischen Adelsgeschlecht entstammt, wurde er schon früh auf die Offizierslaufbahn vorbereitet.

Patenschaft[Bearbeiten]

Patenschaft Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. Landesverband Brandenburg[Bearbeiten]

Das Bataillon übernahm am 15. März 2012 die Patenschaft für den Waldfriedhof und die Begegnungsstätte in Halbe.

Stadt Beelitz[Bearbeiten]

Ein Großteil der Soldaten lebt in den Bundesländern Brandenburg und Berlin. Das zeigt die enge Verbundenheit der Soldaten mit der Region um Beelitz. Um diese Verbundenheit zu unterstreichen, wurde am 23. Juni 2000 eine Patenschaft der 1. Kompanie mit der Garnisonsstadt Beelitz besiegelt. Die Patenschaftsurkunde wurde durch den Bürgermeister der Stadt Beelitz, Thomas Wardin, dem damaligen Kommandeur des Instandsetzungsbataillons 410, Oberstleutnant Uwe Fröhlich, sowie dem damaligen Kompaniechef der Stabs- und Versorgungskompanie, Major Jörg Friedland, unterzeichnet. Seither besteht eine enge Beziehung der Stadt Beelitz mit der Stabs- und Versorgungskompanie des Logistikbataillons 172. Zum 1. Juni 2012 wurde unter dem Motto „ZUSAMMENwachsen“ die Patenschaft des Bataillons mit der Stadt Beelitz erweitert und erneuert. Dazu unterzeichneten der Kommandeur des Logistikbataillons 172, Oberstleutnant Boris Nannt und der Bürgermeister der Stadt Beelitz, Bernhard Knuth die neue Patenschaftsurkunde und pflanzten symbolisch zwei Bäume auf dem Kasernengelände.

Regionale Sicherungs- und Unterstützungskompanie (RSUKr)[Bearbeiten]

Am 6. Juli 2012 übernahm das Bataillon die Patenschaft für die „Regionalen Sicherungs- und Unterstützungskräfte“ (RSUKr) Brandenburg. „RSUKr“ sind deutschlandweit 27 nichtaktive, d. h. aus Reservisten gebildete Truppenteile der Bundeswehr für den regionalen Heimatschutz. Sie gehören in der Streitkräftebasis zur Territorialen Reserve und werden truppendienstlich durch das Landeskommando des jeweiligen Bundeslandes geführt.

Die RSU Kompanien sind nach Aktivierung für einen kurzfristigen Aufwuchs der „Fähigkeit Unterstützung“ (Einsatz zur Unterstützung des zivilen Katastrophenschutzes bei schweren Naturkatastrophen oder Unglücksfällen) sowie für einen mittelfristigen Aufwuchs der „Fähigkeit Sicherung“ (militärische Wach- und Sicherungsaufgaben zum Schutz von militärischer Anlagen und Einrichtungen oder Veranstaltungen) und anderer Fähigkeiten geeignet. Die Unterstellung der RSU Kompanien für den Einsatz erfolgt unter Berücksichtigung der vorgesehenen Aufgaben. Jeder wehrrechtlich verfügbare Reservist kann in die RSU Kompanien beordert werden. Der Aufwuchs wird durch eine für den Einsatz notwendige Ausbildung und Ausstattung lagegerecht begleitet.

Auslandseinsätze des Bataillons[Bearbeiten]

Jahr Einsatzkontingent Teilnehmer
1996 3. EinstKtgt IFOR/SFOR 160
1999 2. EinstKtgt KFOR 125
2000 3. EinstKtgt SFOR 59
2001 4. EinstKtgt KFOR 92
2003 8. EinstKtgt SFOR/KFOR 131
2005 12. EinstKtgt KFOR 280
2006 6. EinstKtgt EUFOR 178
2006 15. EinstKtgt KFOR 78
2007 8. EinstKtgt EUFOR 143
2008 18. EinstKtgt ISAF 350
2010 23. EinstKtgt ISAF 237
2012 30. EinstKtgt ISAF 311
2014 UstgVerband NRF 450
2015 40. EinsKtgt KFOR 75
2015 2. EinsKtgt RS 102

Besonderheiten[Bearbeiten]

Fahnenband des Landes Brandenburg[Bearbeiten]

Im Rahmen des Rückkehrerappells des 23. DEU Einsatzkontingentes ISAF (Afghanistan) wurde dem Bataillon am 2. Dezember 2010 das Fahnenband des Landes Brandenburg durch den Ministerpräsidenten verliehen. Fahnenbänder werden in Armeen als besondere Ehrung vergeben und stellen in Deutschland die höchste Ehrung dar, die einem Militärverband erwiesen werden kann. Sie sind das sichtbare Zeichen der Anerkennung und Verbundenheit der Regierung gegenüber den jeweiligen Verbänden.

Weblinks[Bearbeiten]