Lingva Eterna Sprach- und Kommunikationskonzept
Das Lingva Eterna Sprach- und Kommunikationskonzept (kurz "Lingva Eterna") ist ein Sprachtraining. Es befasst sich mit der differenzierten Wirkung von Sprache. Es macht deutlich, wie sich die eigene Sprache auf die Kommunikation und auf das eigene Denken und Handeln auswirkt - und damit auf die Entwicklung der Persönlichkeit. Lingva Eterna findet in jedem Bereich Anwendung, in dem Menschen kommunizieren. Es ist in neun Bundesländern (Stand 20.04.2016) als Fortbildung für Lehrer jeder Schulform anerkannt[1].
Inhaltsverzeichnis
Namensgebung[Bearbeiten]
"Lingva Eterna" leitet sich vom Lateinischen ab und bedeutet "ewige Sprache".
Entstehung[Bearbeiten]
Mitte der neunziger Jahre entwickelte die Sprachwissenschaftlerin Mechthild Roswitha Freifrau Scheurl von Defersdorf das Lingva Eterna Sprach- und Kommunikationskonzept. Seit 2004 entwickelt der Nervenarzt, Neurowissenschaftler und Chefarzt i.R. Dr. Theodor von Stockert mit ihr gemeinsam das Konzept weiter.
Grundlagen[Bearbeiten]
Lingva Eterna befasst sich mit der Wirkung von Wörtern, Satzbau, Grammatik und der Satzmelodie. Und es betrachtet die Kommunikation an sich.
Jedes Wort wirkt. Darum lohnt es sich, genau auf das zu achten, was wir sagen. Eine 2010 von der Universität Jena veröffentlichte Studie zeigt, wie weitreichend die Wirkung von Wörtern ist[2]. Lingva Eterna macht genau diese differenzierte Wirkung von Wörtern in unserer Alltagssprache bewusst und bietet sprachliche Alternativen. Ebenso beleuchtet das Konzept die Auswirkungen einer korrekt angewandten und widerspruchsfreien Grammatik. Ein Beispiel: "Könnten Sie mir bitte einen Cappuccino bringen?!" Ist das eine Frage oder eine Aufforderung? Und was bewirkt dieser Widerspruch von inhaltlicher Botschaft und Grammatik bei den Gesprächspartnern? Lingva Eterna widmet sich diesen und weiteren Themen unserer Sprache und deren Auswirkungen.
Das Konzept ruht auf drei Säulen: auf der Präsenz des Sprechers, auf der Klarheit der Botschaft und auf der Wertschätzung gegenüber dem Gesprächspartner.
Das Kommunikationsmodell[Bearbeiten]
Das Lingva Eterna Kommunikationsmodell[3] betrachtet den Prozess der Kommunikation an sich. Diese erfolgt in fünf Schritten. Diese sind: die Intention, die wertschätzende Kontaktaufnahme, der Rahmen, der Diskurs und der Schluss.
Die Intention: Am Beginn der Kommunikation beginnt, besteht eine Intention, eine Absicht. Die Kommunikation hat immer einen Zweck und ein Ziel.
Die wertschätzende Kontaktaufnahme: Der Sprecher bringt darin der angesprochenen Person gegenüber seine Absicht zum Ausdruck, sie als Gesprächspartner zu wählen - z.B. durch einen Gruß.
Der Rahmen: Der Sprecher gibt für den Angesprochenen einen Rahmen vor, in welchem er seine Thematik ansiedelt. Mit dem Rahmen holt der Sprecher die angesprochene Person sozusagen mit in sein Bild.
Der Diskurs: Hierbei geht es um das eigentliche Thema, das der Sprecher erörtern will. Das geschieht in mehr oder weniger umfangreichen sprachlichen Äußerungen mit Rede und Gegenrede der beiden Gesprächspartner.
Der Schluss: Wenn die Gesprächspartner den Eindruck gewinnen, dass sie in Gesprächsziel erreicht haben, dann finden sie in der Regel eine Formulierung für einen geeigneten Abschluss.
Gemeinnützigkeit[Bearbeiten]
Die Lingva Eterna Dozentenvereinigung e.V. ist ein gemeinnütziger Verein und fördert Projekte zur Sprachbildung im deutschsprachigen Raum[4].
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Lehrerfortbildungen | Lingva Eterna. In: www.lingva-eterna.de. Abgerufen am 15. April 2016.
- ↑ Forschung. In: www.uni-jena.de. Abgerufen am 15. April 2016.
- ↑ Dr. Theodor von Stockert: Das LINGVA ETERNA Kommunikationsmodell. In: Ausgabe 62. Deutsche Sprachwelt, 15. Dezember 2015, abgerufen am 15. April 2016 (deutsch).
- ↑ Kuebler media: Gemeinnützige Projekte: Lingva Eterna® Dozentenvereinigung e.V. In: lingva-eterna-dozentenvereinigung.de. Abgerufen am 18. April 2016.
