Leonida Georgijewna Bagration-Muchranskaja

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Familienwappen derer von Bagration-Muchransky

Leonida Georgijewna Bagration-Muchranskaja, auch Leonida Georgijewna Romanowa (russisch Леонида Георгиевна Романова) (10. Septemberjul./ 23. September 1914greg. in Tiflis, Georgien; † 23. Mai 2010) war ein Mitglied der ehemals königlichen Dynastie der georgischen Bagratiden. Monarchisten gilt sie als Großfürstin Leonida Georgijewna Romanowa und durch ihre Heirat als (Titular)-Zarin von Russland im Exil.

Leben[Bearbeiten]

Leonida ist das jüngste der drei Kinder des Fürsten Georgi XIII. Alexandrowitsch Bagration-Muchransky (* 16. Juli 1884; † 29. September 1957), ein Nachkomme des Feldherrn Pjotr Iwanowitsch Bagration, und seiner Ehefrau Elena Sigismondowna Zlotnicka (* 29. März 1886; † 25. April 1979), Tochter von Sigismund Dimitriewitsch Zlotnicka (1844-?) und der Prinzessin Maria Eliosbarwna Eristow-Ksansky (1858-1934). Sie hatte zwei ältere Geschwister: Irakli (* 21. März 1909; † 30. November 1977) und Maria (* 13. Oktober 1911; † 10. August 1992), die eine Ehrenbotschafterin der UNESCO war. [1]

Am 6. November 1934 heiratete Leonida in Nizza, als dessen zweite Ehefrau, den US-amerikanischen Großindustriellen Sumner Moore Kirby (* 6. November 1895; † 7. April 1945), Sohn des Woolworth-Mitbegründers Fred Morgan Kirby und seiner Frau Jessie Amelie Owen aus Pennsylvania. Aus dieser Verbindung ging eine Tochter, Helen Kirby (* 26. Januar 1935), hervor, die von ihrem späteren Stiefvater den Titel Gräfin Dvinskaya verliehen bekam. Kurze Zeit später fand Leonida heraus, dass ihr Ehemann eine heimliche Liebesaffäre mit einer Tänzerin unterhielt. Versuche des Paares sich wieder näher zu bringen scheiterten und die zerrüttete Ehe wurde am 18. November 1938 geschieden – was in der damaligen Gesellschaft ein Skandal bedeutete. Als Abfindung bekam sie eine jährliche Rente zugesprochen, jedoch nur solange bis sie eine neue Ehe eingehen würde. Während der pro-deutschen Vichy-Regierung lebte Leonida mit ihrer Tochter in Lausanne. Kurz vor dem Zusammenbruch des Vichy-Regimes wurden ihr Ex-Mann und sechs weitere Amerikaner am 8. Juni 1944 in Marseille festgenommen und nach Noé gebracht. 1945 wurde er von der Gestapo ins KZ Buchenwald deportiert, wo er von einem Wächter ermordet wurde. Tochter Helen wurde zur Haupterbin des amerikanischen Familienvermögens. [2]

Als am 29. August 1946 ihr Bruder in dritter Ehe die spanische Infantin Maria de las Mercedes (* 3. Oktober 1911; † 11. September 1953), eine Enkelin von König Alfons XII. und somit auch Ur-Enkelin der spanischen Ex-Königin Isabella II., heiratete, lernte Leonida den Exilrussen Wladimir Kirillowitsch Romanow kennen. Er war der einzige Sohn des Großfürsten Kyrill Wladimirowitsch Romanow und der deutschstämmigen Prinzessin Victoria Melita von Sachsen-Coburg und Gotha. Am 13. August 1948 erfolgte in Lausanne die Heirat nach russisch-orthodoxem Ritus. Aus dieser Ehe, die allen Berichten zufolge glücklich war, ging eine Tochter, Maria (* 23. Dezember 1953 in Madrid), hervor. [3] Das Ehepaar lebte ziemlich zurückgezogen; abwechselnd in Frankreich, Schweiz und in Spanien. Am 22. September 1976 heiratete ihre Tochter Maria den Investmentbanker und Immobilienberater Franz Wilhelm Prinz von Preußen (* 3. September 1943), einen Urgroßneffen des letzten deutschen Kaisers Wilhelm II.. Aus dieser Ehe, die am 15. Dezember 1986 geschieden wurde, kam am 13. März 1981 deren einziges Kind, Georgi Michailowitsch zur Welt.

1991 erhielten sie und Wladimir die Erlaubnis zum ersten Mal russischen Boden zu betreten. Anlass war die feierliche Umbenennung von Leningrad in Sankt Petersburg. Die Heimkehr in das Land ihrer Ahnen war ein ergreifendes Erlebnis, da beide nie damit gerechnet hatten. Nicht erst seit dem Moskauer Putschversuch im Jahre 1991, glaubte das Paar ein Patentrezept gegen das Auseinanderbrechen des Sowjetreiches zu haben: konstitutionelle Monarchie. Die bisherigen Unionsrepubliken sollten à la Commonwealth nur durch die Personalunion des Staatschefs und einen freien Wirtschaftsblock verbunden sein. Die russisch-nationale Partei hatte Leonidas Ehemann sogar schon zum neuen Zaren Wladimir I. proklamiert. Michail Gorbatschow oder Boris Jelzin hätten dann „Stellvertreter“ des Zaren werden können. Zwar erklärte gleich darauf der damalige Vorsitzende der „Romanow Family Association“, Wassili Alexandrowitsch, dass Leonidas Enkel kein Mitglied der Familie Romanow sei. Doch die „Abfuhr“ konnte den Elan des Paares nicht bremsen: „Russland wird wieder ein Kaiserreich, so wahr mir Gott helfe!“ rief Wladimir bei einer Rede in Miami. Noch während der Ansprache sackte er vor den Kameras tot zusammen. [4][5] Am 29. Mai 1992 wurde Wladimir als erstes Mitglied der Romanow-Familie, nach der Revolution von 1917, in der Peter-und-Paul-Festung beigesetzt.

Seit dem Tod ihres Ehemannes lebt Leonida zurückgezogen in Madrid bei ihrer Tochter und deren Sohn.

In ihren verschiedenen Lebensphasen lautete ihr Name[Bearbeiten]

  • 1914–1934 Leonida Georgijewna Bagration-Moukhransky
  • 1934–1938 Mrs. Leonida Georgijewna Kirby
  • 1948–heute Leonida Georgijewna Romanowna

Literatur[Bearbeiten]

  • C. Arnold McNaughton: The Book of Kings: A Royal Genealogy, London, U.K.: Garnstone Press. (1973)
  • Nicolas Enache: La Descendance de Pierre Le Grand, Tsar De Russie, Paris, France: Sedopols (1983)
  • Marlene A. Eilers: Queen Victoria's Descendants, Baltimore, Maryland: Genealogical Publishing Co. (1987)
  • Robert K. Massie: Die Romanows - Das letzte Kapitel, Berlin Verlag (1995)
  • Jean-Marie Thiébaud: Les Romanov, Paris, France: Editions Christian (1998)

Weblinks[Bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. Sergio Rapetti: Le grandi Dinasti, Arnoldo Mondadori Editore, Mailand (1996) ISBN 3-86070-561-X
  2. Sergio Rapetti: Le grandi Dinasti, Arnoldo Mondadori Editore, Mailand (1996) ISBN 3-86070-561-X
  3. Sergio Rapetti: Le grandi Dinasti, Arnoldo Mondadori Editore, Mailand (1996) ISBN 3-86070-561-X
  4. Focus: Könige ohne Land. 10/1997
  5. Neues Deutschland: Zarenerbe „Wladimir I.“ Berlin, 3. September 1991
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