Leipziger Thesen zur aktuellen bildungspolitischen Debatte

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Die Leipziger Thesen sind eine Stellungnahme zur bildungspolitischen Debatte. Sie wurden vom Bundesjugendkuratorium (BJK), der Sachverständigenkommission für den Elften Kinder- und Jugendbericht sowie der Arbeitsgemeinschaft für Jugendhilfe (AGJ) am 10. Juli 2002 in Leipzig verkündet.

Anlass war das als schlecht wahrgenommene Abschneiden deutscher Schüler in der ersten PISA-Studie; erklärtes Ziel ist es, eine Verbindung zwischen Experten, in den einzelnen „Lerngebieten“, Eltern, Kindern, der Jugendhilfe und den Schulen herzustellen.

Die elf Thesen mischen Tatsachenbehauptungen und Zielvorgaben:

  1. Bildung ist mehr als Schule
  2. Bildung muss Zukunftsfähigkeit sichern
  3. Das deutsche Bildungssystem verstärkt soziale Ungleichheit
  4. Selektion behindert Bildung
  5. Eltern sind keine Lückenbüßer
  6. Chancengleichheit für junge Migrantinnen und Migranten
  7. Bildung endet nicht mit dem Schulabschluss
  8. Geschlechtergerechtigkeit als Bildungsauftrag
  9. Kinder- und Jugendhilfe eröffnet ein breites Bildungsangebot
  10. Bildung erfordert neue Formen von Vernetzung
  11. Ganztagsangebot als Bildungsoffensive

Die Zielvorgaben sollten zügig umgesetzt werden. Da aber die Bundesregierung nur für Randaspekte des Schulwesens zuständig ist, wurden die Thesen niemals offizielle Politik; schon nach wenigen Jahren wurden sie in der vielstimmigen bildungspolitischen Debatte praktisch nicht mehr zitiert.

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