Leichenschrei

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Leichenschrei ist eine Death-Metal-Band aus Neukirchen beim Heiligen Blut, die im Jahre 2003 unter dem Namen Seelenfeuer gegründet wurde.

Leichenschrei
Allgemeine Informationen
Herkunft Neukirchen beim Heiligen Blut, Landkreis Cham
Genre(s) Death Metal, Thrash Metal
Gründung 2003 als Seelenfeuer
Gründungsmitglieder
Christian „Gine“ Kirschenbauer
Matthias „Schmoud“ Schmuderer
Thomas „Tom“ Macht (bis 2005)
Aktuelle Besetzung
Gesang
Matthias „Schmoud“ Schmuderer (seit 2003)
Leadgitarre
Franz „Pearl“ Perlinger (2008–2020)
Rhythmusgitarre, Begleitgesang
Christian „Gine“ Kirschenbauer (seit 2003)
Thomas „Pfeili“ Pfeilschifter (2004–2020)
Christian „Metallmonster“ Neumaier (seit 2004)
Ehemalige Mitglieder
Leadgitarre
Thomas „Tom“ Macht (2003–2005)
Leadgitarre
Klaus Zellner (2005–2008)
Schlagzeug
Josef Schmuderer (2004)
Schlagzeug (live)
Clemens „Seraphin“ Pecher (2004)

Die Band um die Bandgründer Christian Kirschenbauer und Matthias Schmuderer besteht seit 2003 ohne Unterbrechung.[1][2] Während sie in den Jahren von 2003 bis 2005 ausschließlich deutschsprachige Lieder komponierte, begann sie ab 2005 – mit dem ersten Besetzungswechsel an der Leadgitarre – Songs mit englischen Texten zu schreiben. 2021 veröffentlichte sie nach 17 Jahren Bandgeschichte mit dem Doppelalbum When Corpses Scream ihr erstes Werk. Der Bandname hat keinerlei Bezug zum 1982 erschienen Album Leichenschrei der australischen Industrial-Band SPK.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte[Bearbeiten]

Bandgründung und die erste längerfristige Besetzung (2003–2005)[Bearbeiten]

Der Ursprung der Death-Metal-Formation Leichenschrei geht auf das Jahr 2003 zurück, als sich die Gitarristen Christian „Gine“ Kirschenbauer und Thomas „Tom“ Macht, der zugleich bei der Chamer Heavy-Thrash-Metal-Band Mesala den Bass bediente, sowie Sänger Matthias „Schmoud“ Schmuderer dazu entschlossen, eine eigene Death-Metal-Band zu gründen.[3][4] Als Gründungsname wählte das Trio den Namen Seelenfeuer.[5] Da es aber bereits kurz darauf Schwierigkeiten mit einer anderen Band gab, die ebendiesen Namen für sich beanspruchte, benannte man sich kurzerhand in Leichenschrei um.[6] Zunächst probte man in einer alten, aufgegebenen Autowerkstatt in Furth im Wald, wo per Zeitungsanzeige auch der Schlagzeuger Andreas (der Nachname ist nicht mehr bekannt) zur Band stieß, doch dieser war so schnell wieder von der Bildfläche verschwunden, wie er aufgetaucht war.[6] Als man den Proberaum in Furth im Wald aber bald wieder räumen musste, bekam man in Person von Ludwig „Lucki“ Maurer, der wie Gitarrist Kirschenbauer ebenfalls aus Neukirchen beim Heiligen Blut stammt, Unterstützung, indem man den Proberaum von Maurers Band Seasons In Black im Neukirchener Ortsteil Rittsteig mitnutzen durfte.[6] Anfang 2004 stießen schließlich mit Bassist Thomas „Pfeili“ Pfeilschifter und Schlagzeuger Josef Schmuderer – der Cousin von Frontmann Matthias Schmuderer – zwei weitere Mitstreiter zur Band.[6][7] Damit war die Besetzung von Leichenschrei Anfang 2004 zum ersten Mal komplett.[6] Der Zeitpunkt dafür war günstig, denn Ludwig Maurer unterstützte als Organisator des Benefizfestivals Metal gegen Krebs die Band ein weiteres Mal, indem er ihr die Position des Festivalopeners für das Metal gegen Krebs III offerierte. Auch dieses Angebot schlug die Band nicht aus, nur musste sie sehr kurz vor ihrem ersten Auftritt improvisieren, da Schlagzeuger Josef Schmuderer nur wenige Wochen davor aufgrund von musikalischen Differenzen ausstieg.[6] Die Lösung des dringlichen Problems fand die Band in Clemens „Seraphin“ Pecher von der Viking-Metal-Band Lost Legacy aus Frauenau.[8] Dieser erklärte sich bereit, das Schlagzeug kurzfristig für diesen einen Auftritt zu besetzen.[6] So konnte die Band ihre Feuertaufe beim Metal gegen Krebs III am Hohenbogen in Neukirchen beim Heiligen Blut im August 2004, bei dem u.a. auch renommierte Bands wie Disbelief, Mystic Circle und Dew-Scented auftraten, doch noch durchziehen.[9] Nach dem ersten Auftritt stieß Schlagzeuger Christian „Metallmonster“ Neumaier, der sich eigentlich bei Thomas Machts anderer Band Mesala um den Posten am Schlagzeug beworben hatte, zu Leichenschrei, womit die Band ihr erste längerfristige Besetzung gefunden hatte.[6][10] Anfang 2005 wurde der Formation vom Label Rebirth the Metal Productions das Angebot unterbreitet, einen Song zur lokalen Death-Metal-Kompilation Rebirth the Metal Vol. 1 beizusteuern.[11] Dafür nahm die Band mit „Untot“ und „Kinderschänder“ umgehend zwei Songs auf, wobei erstgenannter schließlich als Songbeitrag für die Kompilation ausgewählt wurde.[12][13] Im Herbst 2005 stand die Band zusammen mit namhaften Bands Haggard, Brainstorm, Graveworm, Agathodaimon sowie ein weiteres Mal mit Dew-Scented auch bei der vierten Auflage des Metal-gegen-Krebs-Festivals – diesmal allerdings in Allersdorf bei Kollnburg, auf der Bühne.[14] Außerdem konnte man im Herbst 2005 in der Alten Mälzerei in Regensburg als Vorband von Seasons in Black und Amorticure den ersten Clubauftritt absolvieren.[9] Im Anschluss daran musste die Band allerdings einen herben Rückschlag hinnehmen, weil Leadgitarrist und Songschreiber Thomas Macht die Band aus persönlichen Gründen verließ.[6]

Die zweite längerfristige Besetzung und der erste Auftritt im Ausland (2005–2008)[Bearbeiten]

Mit dem Ausstieg von Thomas Macht hatte Leichenschrei eine große Lücke zu füllen. Ersatz fand man schließlich Ende 2005 in Klaus Zellner.[6][15] Der neue Leadgitarrist stammt aus einer dem Metal verbundenen Familie, ist er doch der Bruder von Simone Huber, der Frontfrau der Prackenbacher Gothic-Metal-Formation Systema Encephale, sowie Cousin von Christian Mahr, der bei der Lohberger Gothic-Black-Metal-Band Dark Faces die Gitarre bediente.[16][17] In der neuen Besetzung beschloss man, zukünftig ausschließlich Songs mit englischen Texten zu komponieren. Außerdem bestritt man ab 2007 weitere Auftritte, z.B. im Rocking Pub in Roding mit Free Key Bit Chess und The Wanted, im Zeughaus in Passau mit Flood of Ages und Cemetery Dust oder in der Jahnhalle in Bad Kötzting, wo man sich u.a. mit Dryrot und Silence die Bühne teilte.[9] 2008 konnte Leichenschrei schließlich ihren ersten und bis dato einzigen Auslandsauftritt absolvieren. Bei der sechsten Auflage des Open Airs Eternal Hate Fest in Starec, einem Stadtteil von Kdyně in der Tschechischen Republik, spielte man u.a. zusammen mit den tschechischen Bands Avenger und Martyrium Christi sowie mit den Weggefährten Lost Legacy aus Frauenau.[18] Leider konnte man bei diesem Auftritt die günstige Position im Billing am Abend nicht nutzen, da die Vorbereitung auf diesen Auftritt alles andere als optimal verlief.[6] Überdies hatte die Band aufgrund der Sprachbarriere mit gravierenden Soundproblemen zu kämpfen.[6] Nach dem Auftritt gingen Leichenschrei und Leadgitarrist Klaus Zellner nach etwa drei Jahren Bandzugehörigkeit getrennte Wege.[6]

Die dritte längerfristige Besetzung, diverse Rückschläge und die Veröffentlichung des Albums When Corpses Scream (seit 2008)[Bearbeiten]

Nach der Trennung von Leadgitarrist Klaus Zellner lag Leichenschrei zunächst wieder auf Eis, aber nach nicht allzu langer Suche konnte man den erfahrenen Gitarristen Franz „Pearl“ Perlinger, der zuvor bereits in den lokal bekannten Bands Encyclia und Dark Faces gespielt hatte, als Nachfolger gewinnen.[19] Der Fokus lag in den folgenden Jahren von 2009 bis 2011 ausschließlich auf dem Komponieren weiterer Songs mit englischen Texten, um in absehbarer Zeit ein Demo oder Studioalbum veröffentlichen zu können. In dieser Phase entstanden innerhalb kurzer Zeit zahlreiche Songs. 2011 begann man dann auch wieder Auftritte wahrzunehmen. So spielte man z.B. ein paar Konzerte zusammen mit der Death-Metal-Band Monolith aus Chamerau im Cappuccino in Furth im Wald und in der N8Schicht in Bad Kötzting.[20][21][22] Des Weiteren stand man bei der 23. Auflage des Heavy X-Mas Events in Höhenberg bei Wiesenfelden zusammen mit der ungarischen Iron-Maiden-Coverband Iron Maidnem, der schweizerischen Power-Metal-Band Pertness, dem deutschen Power-Metal-Urgestein Deja Vu sowie der Straubinger Thrash-Combo Mynded auf der Bühne.[23] Das Vorhaben Studioalbum rückte aber schleichend wieder mehr und mehr in weite Ferne, da immer länger werdende Pausen zwischen Bandproben, die mit den alltäglichen Verpflichtungen der Bandmitlieder und längeren Fahrdistanzen einhergingen, dieses Vorhaben deutlich erschwerten. Um zumindest die Songstrukturen der einzelnen Titel auf Band festgehalten zu haben, nahm die Band daher zwischen 2013 und 2016 im bandeigenen Proberaum in Rittsteig mit bescheidenen Mitteln – de facto mit dem Digitalrekorder TASCAM DR-07 MK II – immerhin Rohfassungen der bisher komponierten Songs jeweils ganzheitlich und in einspurigen Takes auf. [11] Da die Aufnahmen nur diesem Zweck dienen sollten, war man demzufolge bei manchen Takes zufrieden, wenn auch das ein oder andere Mal nicht die hundertprozentige Präzision erreicht wurde. Während der Aufnahmesessions absolvierte die Band im Herbst 2014 ihren bis dato letzten Auftritt in ihrem Heimatort Neukirchen beim Heiligen Blut, als man zusammen mit u.a. Monolith sowie der aus Ibbenbüren stammenden Metallica-Coverband Nutellica in der Hall of Music auftrat.[23]

Im Herbst 2016 kam es schließlich zu den ersten Auflösungserscheinungen von Leichenschrei, als kurz nacheinander Leadgitarrist Franz Perlinger und Bassist Thomas Pfeilschifter aus persönlichen Gründen ihren Ausstieg erklärten. Etwa ein halbes Jahr später entschieden sich aber beide dazu, wieder in die Band zurückzukehren. Wieder vereint hatte das Aufnehmen eines musikalischen Lebenszeichens erneut oberste Priorität, aber durch den Abriss des langjährigen Proberaums in Rittsteig und der damit einhergehenden längerfristigen Suche nach einer neuen Unterkunft – die man letztlich in Lam fand – wurde die Band wieder ausgebremst. Obendrein fielen anschließend nacheinander Leadgitarrist Perlinger und Schlagzeuger Neumaier aufgrund schwerwiegenderer Verletzungen langfristig aus.[11] Ein konsequentes Proben und Auftritte waren damit auch in den Jahren 2018 und 2019 unmöglich und das Arbeiten an einem Studioalbum war wieder einmal in weite Ferne gerückt. Daraus resultierend erklärten Franz Perlinger und Thomas Pfeilschifter aufgrund der festgefahrenen Situation im Sommer 2020 zum zweiten Mal ihren Ausstieg.[11]

Nach dem erneuten Verlust der langjährigen Mitstreiter Franz Perlinger und Thomas Pfeilschifter war die Zukunft von Leichenschrei einmal mehr ungewiss, doch ganz unabhängig von der Zukunft wollte man sich nach 17 Jahre Bandhistorie definitiv nicht ganz ohne musikalisches Lebenszeichen von der Bildfläche verabschieden.[24] So beschlossen im Juli 2020 alle zuletzt involvierten Bandmitglieder, mithilfe der gut gefüllten Bandkasse ein Album mit den zwischen 2013 bis 2016 aufgenommen Demos zu veröffentlichen, auch wenn diese Rohfassungen eigentlich in keinster Weise dafür gedacht waren.[11] Federführend konzipiert von Schlagzeuger Christian Neumaier, gemastert von Dominik Freimuth, dem Betreiber von Freid - Audio Engineering in Rittsteig, und hergestellt vom Label HOFA-Media aus Karlsdorf-Neuthard erschienen schließlich kurz nacheinander am 12. Februar die Vorab-Videosingle „Fascinating Horrors“ und am 14. Februar 2021 das langersehnte Doppelabum When Corpses Scream.[11] Ob und wie es mit der Band weitergeht, ist nach aktuellem Stand unklar.[25]

Diskografie[Bearbeiten]

Studioalben[Bearbeiten]

  • 2021: When Corpses Scream

Singles[Bearbeiten]

  • 2021: Fascinating Horrors (nur digital)

Beiträge zu Kompilationen[Bearbeiten]

  • 2005: Untot auf Rebirth the Metal Vol. 1

Musikvideos[Bearbeiten]

  • 2021: Fascinating Horrors

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. metal-archives.com – Artists – Christian „Gine“ Kirschenbauer. Abgerufen am 5. April 2021.
  2. metal-archives.com - Matthias „Schmoud“ Schmuderer. Abgerufen am 5. April 2021.
  3. powermetal.de – Reviews – Leichenschrei - When Corpses Scream. Abgerufen am 5. April 2021.
  4. metal-archives.com – Artists – Thomas Macht. Abgerufen am 5. April 2021.
  5. hellfire-magazin.de – Plattencheck – Leichenschrei - When Corpses Scream. Abgerufen am 5. April 2021.
  6. 6,00 6,01 6,02 6,03 6,04 6,05 6,06 6,07 6,08 6,09 6,10 6,11 6,12 leichenschrei.de – History (Memento vom 19. November 2011 im Internet Archive). Zuletzt abgerufen am 2. April 2021.
  7. metal-archives.com – Artists – Thomas „Pfeili“ Pfeilschifter. Abgerufen am 5. April 2021.
  8. metal-archives.com – Artists – Clemens Pecher „Seraphin“. Abgerufen am 5. April 2021.
  9. 9,0 9,1 9,2 leichenschrei.de – Gigs (Memento vom 12. September 2014 im Internet Archive). Zuletzt abgerufen am 2. April 2021.
  10. metal-archives.com – Artists – Christian „Metallmonster“ Neumaier. Abgerufen am 5. April 2021.
  11. 11,0 11,1 11,2 11,3 11,4 11,5 discogs.com – Leichenschrei (3) – When Corpses Scream. Zuletzt abgefrufen am 2. April 2021.
  12. metal-archives.com – Bands – Leichenschrei. Abgerufen am 2. April 2021.
  13. discogs.com – Rebirth The Metal Vol. 1. Abgerufen am 5. April 2021.
  14. bloodchamber.de – Band – Leichenschrei. Abgerufen am 5. April 2021.
  15. metal-archives.com – Artists – Klaus Zellner. Abgerufen am 5. April 2021.
  16. bands2c.de – Band – Systema Encephale. Abgerufen am 5. April 2021.
  17. spirit-of-metal.com – Encyclopedia – Bands – Dark Faces. Abgerufen am 5. April 2021.
  18. incipitum.sk – koncerty – archív – 2008. Abgerufen am 5. April 2021.
  19. metal-archives.com – Artists – Franz Perlinger. Abgerufen am 2. April 2021.
  20. mittelbayerische.de – Region – Cham – Metal aus dem Bayerischen Wald. Abgerufen am 5. April 2021.
  21. wherevent.com – World – Germany – Bavaria – Furth im Wald – Monolith + Leichenschrei Live @ Cappuccino. Abgerufen am 5. April 2021.
  22. lady-metal.com – Livetermine – Vergangene Events. Abgerufen am 5. April 2021.
  23. 23,0 23,1 metalgigs.at – Band – Leichenschrei – Vergangene Konzerte. Zuletzt abgerufen am 2. April 2021.
  24. ffm-rock.de – Reviews & Interviews – Leichenschrei - When Corpses Scream. Abgerufen am 5. April 2021.
  25. fatal-underground.de – Aktuelle Reviews – Leichenschrei - When Corpses Scream. Abgerufen am 5. April 2021.
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