Leerstandsmelder

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Leerstandsmelder sind Internet-Plattformen, auf dem leerstehende Wohnungen, Gebäude und Flächen eingetragen werden können. Mittels Schwarmintelligenz soll somit eine kostenfreie, zentrale und transparente Informationsquelle zur Leerstandslage geboten werden.

Bedarf[Bearbeiten]

In Großstädten besteht häufig ein Mangel an preisgünstigen Wohnraum. Gleichzeitig stehen bis zu 15 Prozent der Büro- und Wohnflächen leer.[1] Alleine in Hamburg fehlen Schätzungen zufolge 30.000 Wohnungen - bei gleichzeitigem Leerstand von über 500 Wohnungen.[2]

Nutzen[Bearbeiten]

Im Unterschied zu kommerziellen Anbietern können in diesem frei zugänglichen Webtool sämtliche Leerstände erfasst werden, auch ohne Einverständnis der Eigentümer. Somit wird die Transparenz für bestehende Wohnraumpotentiale verbessert [3], Aufmerksamkeit auf das Problem des Wohnraummangels geschaffen [4] und einem Verfall der Gebäude entgegen gewirkt. Den Initiatoren zufolge sind auch einige Initiativen für gemeinschaftliches Wohnen auf der Suche nach geeigneten Immobilien oder Grundstücken. Der Leerstandsmelder solle ergänzend zu vorhandenen Datenbanken den Informationsvorsprung professioneller Projektentwickler ausgleichen. Darüber hinaus können Nutzer des Leerstandsmelders Infos zu den Leerstandsgebäuden und Ideen zum konstruktiven Umgang mit ihnen austauschen.[5]

Verbreitung[Bearbeiten]

Die ersten Leerstandsmelder starteten 2010 in Freiburg[6][7], Düsseldorf[8][9] und Hamburg[10]. Das vom Hamburger Gängeviertel e.V. betriebene Portal, dass als soziales Netzwerk aufgebaut ist, hat seither auch die Städte Berlin, Bremen[11], Dortmund, Frankfurt, Kaiserslautern & Görtlitz aufgenommen.[12]

Rechtliches[Bearbeiten]

Kritiker befürchten, dass das Portal als Basis für Hausbesetzungen genutzt werden könnte. Befürworter des Leerstandsmelders berufen sich hingegen auf Artikel 14 (2) des Grundgesetzes: “Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.” Daher dürfe man verfügbaren Wohnraum nicht leer stehen laßen. Um Hausbesetzungen zu vermeiden, könne auf das Hauswächterkonzept zurück gegriffen werden.[13]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

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