Krisengebiet
Als Krisengebiet, Krisenherd oder Krisenregion werden Gegenden bezeichnet, in denen politische, ethnische oder wirtschaftliche Konflikte oder Umwelt- und Naturkatastrophen ein schwer oder nicht mehr beherrschbares Ausmaß erreicht haben. Ein Krisengebiet ist meistens regional stark begrenzt, kann aber auch große Teile eines Staatsgebiets umfassen oder sich über Ländergrenzen hinweg erstrecken.
Die Intervention in Krisengebieten ist eine wichtige Aufgabe der Vereinten Nationen, wobei das zuständige Büro für die Koordination humanitärer Angelegenheiten (OCHA) dem UN-Nothilfekoordinator untersteht. Zahlreiche Nichtstaatliche Organisationen (NGO) wie Ärzte ohne Grenzen wurden eigens für die Hilfe in Krisenregionen gegründet.
Inhaltsverzeichnis
[Verbergen]Beispiele für aktuelle oder frühere politische Krisengebiete[Bearbeiten]
Europa[Bearbeiten]
Südosteuropa
- Kosovo (Kosovokrieg 1998/1999)
- Nordkosovo[1]
- Bosnien-Herzegowina (Bosnienkrieg 1992-1995)
- Ukraine (Krimkrise, Ostukraine 2014 - ?)
Osteuropa/Asien
- Tschetschenien (Kriege 1994-1996 und 1999-2009)
- Bergkarabach (Konflikt ab 1988)
Afrika[Bearbeiten]
Nordafrika
- Ägypten - Südteile
- Westsahara
- Libyen
- Algerien - Südteile
Ostafrika
- Äthiopien
- Eritrea
- Uganda
- Somalia
- Sudan
- Darfur
- Ruanda
- Burundi
Westafrika
- Nigeria (Boko Haram)
- Kongo
- Niger
- Sierra Leone
- Tschad
- Liberia
- Elfenbeinküste
Südafrika
Asien[Bearbeiten]
Naher Osten
- Palästina (Massaker von Hebron (1929) und weitere Ereignisse in der Folgezeit)
- Irak seit dem Dritten Golfkrieg
- Jemen (Verschlechterte Sicherheitslage seit 1991)
- Israel seit der Staatsgründung
Mittlerer und Ferner Osten
- Sri Lanka (Bürgerkrieg in Sri Lanka)
- Bangladesch (Bangladesch-Krieg 1971)
- Myanmar (Rebellion und Militärregime ab 1987)
- Tibet (Tibetaufstand 1959)
- Nepal (Bürgerkrieg 1996-2006)
- Afghanistan (Afghanischer Bürgerkrieg (1989–2001))
- Indien (Vertreibungs- und Fluchtbewegungen nach der Unabhängigkeit 1947)
- Kaschmir (Kaschmir-Konflikt seit 1947)
Amerika[Bearbeiten]
Mittelamerika
- Haiti
- Mexiko
- Guatemala
Südamerika
- Kolumbien
- Venezuela
- Bolivien
- Brasilien
Krisengebiete nach einer Umwelt- oder Naturkatastrophe[Bearbeiten]
- Armenien (Erdbeben 1988)
- Haiti nach dem Erdbeben 2010
- New Orleans und große Teile des US-Bundesstaates Louisiana nach dem Hurrikan Katrina
- Küstengebiete Südostasiens nach dem Tsunami, der durch das Seebeben im Indischen Ozean 2004 ausgelöst wurde
- Teile Tschechiens, Polens und Ostdeutschlands nach dem Oderhochwasser 1997
- Teile der Sowjetrepublik Ukraine nach der Katastrophe von Tschernobyl 1986
Weblinks[Bearbeiten]
