KnowledgePulse
KnowledgePulse ist eine 2004 vom damaligen Research Studio "eLearning Environments" der ARC Seibersdorf Research GmbH in Österreich entwickelte Softwarelösung für Mikrolernen, bei der die Nutzer Wissensfragen in kleinen Einheiten beantworten und die Software weitere Fragen an den bisherigen Lernerfolg der Nutzer anpasst.[1]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte[Bearbeiten]
Eine erste Variante des Systems wird in einem Paper zu "integriertem Mikro-Lernen" aus dem Jahr 2004 beschrieben, in dem auch das erste Mal von einem "Knowledge Pulse Generator (TM)" die Rede ist.[2] Ein Miterfinder des Systems war der österreichische Kommunikationswissenschaftler Peter A. Bruck.
Der KnowledgePulse wurde in den folgenden Jahren vom Studio "MINE - MicroLearning & Information Environments"[3] der Research Studios Austria kontinuierlich weiterentwickelt. Seit 2012 wird die Software vom Startup-Unternehmen KnowledgeFox, einem Spin-Off der Research Studios Austria, vertrieben.
2013 gewann der Einsatz des KnowledgePulse für eine Supermarktkette Gold in der Sektion "Best Use of Blended Learning" des Brandon Hall Group "Excellence in Learning" Awards.[4]
Wissenschaftlicher Ansatz[Bearbeiten]
Anstelle von Print-Skripten als Lern-Unterlagen geht es beim KnowledgePulse um digitale Wissenskarten für Smartphone-Apps und Web-Client-Lösungen, die mit eigenem Algorithmus in einem Push-System dem Lernenden dargeboten werden.
Die KnowledgePulse-Lösung verspricht ein Lernen, das durch die neurophysiologischen Forschungen von Eric Kandel zur Repetition plausibilisiert wird und sich an den wissenschaftlichen Paradigmen konstruktivistischen Lernens und konstruktivistischer Selbstorganisation orientiert. So ist es etwa den Lehrenden des KnowledgePulse-Systems möglich, selbst Wissenskarten zu erstellen. Viele außerschulische und außeruniversitäre Einsatzmöglichkeiten von Schülern und Studierenden entsprechen zudem dem Flipped Classroom-Ansatz.
Mit der Suchfunktion ist auch die Wikipedia- oder Suchmaschinen-Suche möglich.
Verbreitung[Bearbeiten]
Das Unternehmen KnowledgeFox behauptet auf seiner Webseite, dass seine Microlearning-Lösung KnowledgePulse derzeit bei Kundenprojekten in mehr als 25 Ländern der Erde im Einsatz ist.[5] In Österreich setzen etwa die Donau-Universität Krems und die FH Kuftstein KnowledgePulse-Wissenskarten zur Lernoptimierung ein.
Kritik[Bearbeiten]
Kritiker des Produkts KnowlegePulse sehen in digitalen Wissenskarten-Lösungen mit dem Microlearning-Ansatz eine "Nähe zum Behaviorismus" und erinnern an Versuche zum "Programmierten Unterricht" aus den 50er- und 60er-Jahren des 20. Jahrhunderts. Sie konzedieren aber auch: "Wie für alle Lernverfahren gilt, dass auch das Mikrolernen für bestimmte Lernkonstellationen nützlich sein kann, für andere dagegen nicht."[6]
Weblinks[Bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Forschungsprodukte Studio MINE der Research Studios Austria.
- ↑ G. Gassler, T. Hug & C. Glahn: Integrated Micro Learning - An outline of the basic method and first results , in M. E. Auer & U. Auer (Hg.): International Conference on Interactive Computer Aided Learning, ICL 2004, 29.09-01.10., Villach/Österreich: Kassel University Press, 2004.
- ↑ Studio MINE (MicroLearning & Information Environments) der Research Studios Austria.
- ↑ Gold für MPREIS und Einsatz von KnowledgePulse, 2013.
- ↑ KnowledgeFox Factbox und Kundenliste, abgerufen am 13.11.2015.
- ↑ Haymo Mitschian: M-Learning - die neue Welle? Mobiles Lernen für Deutsch als Fremdsprache, Kassel: Kassel University Press, 2010, S. 20 ff., Zitat von S. 23.