Knack (Kartenspiel)

Aus MARJORIE-WIKI
Wechseln zu: Navigation, Suche

Anmerkung: Dieser Artikel befasst sich mit einer Spielvariante, wie sie in der Oberlausitz gespielt wird, die Spielregeln sind regional verschieden und können von Spiel-Gesellschaft zu Spiel-Gesellschaft variieren.

Knack ist eine Variation des Kartenspiels Schwimmen. Es wird typischerweise von zwei bis neun Spielern mit einem Satz Altenburger Spielkarten zu 32 Blatt gespielt.

Regeln & Ablauf[Bearbeiten]

Ablauf[Bearbeiten]

Als erstes verständigen sich die Spieler, die sich zum Knack zusammen finden und einigen sich auf die Spielregeln. Danach wird "kassiert", d.h. ein Aschenbecher oder etwas ähnliches - "Pott" genannt - wird an den Rand des Tisches gestellt, an dem gespielt wird. Als nächstes legt sich jeder Mitspieler die gleiche Summe an Münzgeld für jeden sichtbar bereit, dabei handelt es sich meist um 3 Münzen á 10, 50 Cent oder einem Euro. Nachdem das geschehen ist wird ein "Geber" bestimmt, welcher den Kartenstapel mischt und im Uhrzeigersinn die Karten einzeln verteilt, dabei wird Spieler der, der links vom Geber sitzt wie zwei Spieler behandelt, d.h. er bekommt je zwei Karten die ihm einzeln zugeteilt werden. Nach dem Austeilen hat jeder Spieler einen Stapel von drei Karten vor sich liegen, bis auf den Spieler links des Gebers, dieser hat zweimal drei Karten. Von diesen beiden Stapeln darf er sich nun einen ansehen und muss entscheiden ob er diesen "nimmt" (also auf die Hand nimmt) oder "raus haut" (also aufgedeckt in die Tischmitte als Tauschbasis für das weiter Spiel gibt). Da er nicht weiß was der andere Stapel bietet, kann er nur vermuten ob ihn ein besseres oder schlechteres Blatt (Wertung und Regeln s.u.) erwartet und muss danach entscheiden. Nun beginnt der Spieler links neben dem, welcher gewählt hat mit dem Spiel. Er hat nun vier Möglichkeiten:

  • er tauscht eine Karte oder alle drei zwischen seiner Hand und dem Tisch
  • er "schiebt", d.h. er wartet in Erwartung auf bessere Karten in der nächsten Runde ab
  • er "macht zu", wenn er denkt, dass er ein besseres Blatt als die meisten anderen hat, aber kein so gutes, dass er "fertig machen" kann (s.u.), d.h. er befristet das Spiel so, dass alle Spieler, die links vonm ihm sitzen nur noch je einen Zug machen können (was aber in der ersten Runde nicht sehr häufig vorkommt)
  • oder aber, er "macht fertig", wenn er ein "Knack" oder "Superknack" hat (s.u.)

Dieses System zieht sich nun von Spieler zu Spieler weiter, bis einer "zu" oder "fertig" machen kann und so das Spiel beendet. Nach dem Spiel werden die Punkte zusammen gezählt (Wertung s.u.) und der oder die Spieler mit den niedrigsten Punktwerten müssen eine Münze in den Pott legen. Nach jedem Spiel wechselt die Position des Gebers im Uhrzeigersinn. Hat jemand dreimal verloren, ist also "blank", so hat er die Möglichkeit ein weiteres Spiel ohne Geld mitzuspielen, er "schwimmt". Verliert er abermals ist er aus dem Spiel. Dies wiederholt sich solange, bis nur noch zwei Spieler im Feld sind, einer davon schwimmt und dann verliert. Ist das geschehen geht alles Geld im Pott an den, der als letztes übrig bleibt.

Regeln[Bearbeiten]

Ziel eines jeden Spielers ist es eine möglichst hohe Punktzahl in seinem Satz zu haben. Dabei gilt:

  • 7: sieben Punkte
  • 8: acht Punkte
  • 9: neun Punkte
  • 10: zehn Punkte
  • Unter: zehn Punkte
  • Ober : zehn Punkte
  • König: zehn Punkte
  • Ass  : elf Punkte

Addiert werden zum einen Punkte von Karten der gleichen Farbe oder aber des gleichen Wertes: Ein Beispiel für den ersten Fall wäre, dass ein Spieler einen Eichel-Unter, eine Eichel-Zehn und eine Eichel-Sieben auf der Hand hat, er hätte als 27: 10+10+7=27. Ein weiteres Beispiel wäre, dass ein Spieler zwei verschiedene Farben, z.B. einen Eichel-König, eine Eichel-Zehn und eine Herz-Neun auf der Hand hat, so werden die Karten der Farbe addiert, von der mehr - also zwei Karten - vorhanden sind er hätte als 20: 10+10+0=20

Hat ein Spieler jedoch drei gleichfarbige Karten und darunter ein Ass, so hat sein Blatt einen Wert 31 Punkten und heißt "Knack". Je nach Spielpartnern wird individuell ausgemacht oder ein Knack "anzusagen ist" oder man bis zum zumachen weiter spielt. Ansagen, d.h. es muss sofort aufgedeckt werden, wenn man das Knack nach seinem Tausch aufstellt und das Spiel ist beendet. Wenn dies nicht geschieht, sondern erst später durch "zu Machen" so ist der, welcher es nicht angesagt hat eine "Schlafmütze" oder "Trantüte", ein "Dunkelhut", "Schläfer" oder gar "Arschloch", verliert dieses Spiel, muss einzahlen und wird mit einer Strafe, meist einen Hieb auf die Stirn bedacht.

Einen Sonderfall stellt folgender Sachverhalt dar: Ein Spieler hat drei Karten auf der Hand, die zwar alle unterschiedliche Farben, jedoch den gleichen Zahlenwerte oder identischen Bilder aufweisen, z.B.: Ein Spieler hat eine Schell-Acht, eine Blatt-Acht und eine Eichel-Acht auf der Hand, so werden nicht die Werte zusammengezählt, sondern das Blatt ist dann immer 30½ Punkte wert.

Das Non plus ultra des Spiels ist es 3 Asse auf der Hand zu haben, welche nicht 30½ Punkte, sondern 33 Punkte zählen (11+11+11=33) und somit den höchsten überhaupt erreichbaren Wert eines Blattes bilden, dies ist das so genannte "Superknack". Hat ein Spieler diese Konstellation aufgestellt, so hat er diese sofort anzusagen, das Spiel ist beendet und es wird nicht wie nach einem normalen Spielende ausgezählt, sondern alle anderen müssen einzahlen. Wird ein Superknack verpasst, so gelten noch strengere Regeln als für ein verpasstes Knack und diese gelten immer. Der Spieler ist dann das "Super-Arschloch" und muss üblicherweise eine Tischrunde ausgeben (das kommt daher, dass das Spiel meist in Kneipen gespielt wird), er muss alle noch vorhandenen Münzen einzahlen und ist raus. Diese Behandlung kommt einem nicht übertrieben und unverhältnismäßig vor, wenn man bedenkt, wie selten ein Superknack vorkommt und dass jeder Spieler eigentlich darauf lauert und darauf bedacht so ein hohes Blatt anzusagen.

Trivia[Bearbeiten]

Das Spiel ansich ist ein beliebtes und recht simples Kartenspiel das auf Feiern oder im Bekannten- und Freundeskreis in der Kneipe gespielt wird. Es hat jedoch nie den Beliebtheitsgrad von Skat, Doppelkopf oder Schafkopf erreicht. Jedoch ist es aufgrund seines simplen, schnell erlernbaren und recht zügigen Spielverlaufs auch bei Schülern in den Pausen sehr beliebt. Außerdem heißt es im Klischee, dass Knack ein beliebtes Spiel unter Bauarbeitern sei. Außer mit dem Altenburger Blatt lässt es sich auch mit dem Deutschen, Doppeldeutschen und Französischen Blatt spielen, was bei dieser Variante jedoch eher unüblich ist und eher bei anderen Variationen des Kartenspiels Schwimmen anwendung findet.

Siehe auch[Bearbeiten]

Schwimmen (Kartenspiel) (hier wird auch auf besondere Spielregeln und andere Sonderformen eingegangen)

Info Sign.svg Dieser Wikipedia-Artikel wurde, gemäß GFDL, CC-by-sa mit der kompletten History importiert.