Knabenrüstung Charles I.

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König Karl I., Porträt von Daniel Mytens (1631)

Die Knabenrüstung Charles I. ist eine englische, halbe Rüstung für einen Knaben, die im Jahre 1614-1615 in Mailand als Geschenk für den englischen Kronprinzen Charles, den späteren Charles I. von England (* 19. November 1600 in Dunfermline; † 30. Januar 1649 in London) gedacht war. Sie wurde von Mailänder Meistern hergestellt und von dem damaligen Prinzen von Savoy in Auftrag gegeben. Erwähnt wird die Rüstung erstmals in einem Brief vom 1. Juli 1613 vonSir Dudley Carlton, der englische Botschafter in Venedig, erwähnt, mit der Information , das die Rüstung als Geschenk des Prinzen von Savoyen an Prinz Charles gehen solle. Nachweisbar für die Existenz der Rüstung in England ist der Inhalt einer Petition, die an den Meister der Royal Workshops in Greenwich, vom 23. Mai 1625. In den Verzeichnissen des Schloss Windsor ist die Rüstung erstmals in den Jahren 1721-1722 aufgezeichnet.

Beschreibung[Bearbeiten]

Die Rüstung ist für den Einsatz zu Fuß gefertigt und besteht ais einem geschlossenen Visierhelm mit Kamm und einem Halsreif, der so geferigt ist, das er in den Ringkragen hineinpasst und dort verriegelt. Damit ist nur noch eine Drehung des Kopfes möglich, jedoch kein starkes, separates Heben und Senken des Kopfes. Eine leichte Bewegung ist durch das zweifache Geschübe des Halsbereiches möglich.

Die ganzen Armzeuge sind komplett geschlossen, weshalb die Innenseite der Ellogenbeuge aus sieben, schmalen Panzerplatten besteht. Die Schulterpanzer sind dreifach geschoben. Der Brustpanzer ist mit einem ausgeprägten Mittelgrat versehen und durch Schnallen mit dem Rückenpanzer verbunden. Die anhängenden Tassetten sind kurz und aus einem Stück gearbeitet. Sie werden mit Bändern und Schnallen am unteren Brustpanter befestigt.

Die Panzerhandschuhe sind mit Stulpen versehen, an denen ein Panzer für die Handrückseite befestigt ist. Finger- und Daumenpanzer sind keine vorhanden.

Als Zusatzteil gehört noch ein Cabasset oder "Birnenmorion" das in der typischen Form gearbeitet und mit der gleichen Dekoration verziert ist. Am Ende der Helmglocke, am Übergang zum Helmrand ist ein waagerecht sitzendes Band angebracht, das in regelmäßigen Abständen mit Nieten in der Form vom Blüten besetzt ist. Die Nieten sind mit vergoldeten Halbkugeln in der Mitte der Blüte am Helm befestigt.

Das Dekor der Rüstung besteht aus Ornamentbändern, die über die gesamte Rüstung verlaufen. Fast alle Bänder sind diagonal angeordnet. Schmale und breitere Bänder sind abwechselnd nebeneinander angebracht und wechseln sich ab. Auf ein schmales Band in dem Akanthusornamente angebracht sind und dessen Hintergrund schwarz gefärbt ist, folgt ein breiteres Band, in dem rund-und schildförmige Kartuschen auf einem abwechselnd schwarzen- oder goldenen Hintergrund ausgearbeitet sind. Alle Kartuschen sind mit silbernen Perlen eingefasst. Den Hintergrund auf den Bändern mit dem goldenen Hintergrund bildet ein florales Muster. Die Dekorationen sind in Ätzarbeit ausgeführt und anschließend Feuervergoldet. An den Rändern der einzelnen Rüstungsteile sind in regelmäßigen Abständen vergoldete Rundnieten zur Dekoration, aber auch zur Befestigung der einzelnen Rüstungsbestandteile angebracht[1].

Einzelnachweise[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]