Ken-Jitsu

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Ken-Jitsu (jap. 拳 術) (von Ken = jap. Faust, Jitsu/Jutsu = jap. Kunst, Fertigkeit) ist eine relativ moderne Hybridkampfkunst, welche Elemente asiatischer Kampfkünste (wie Karate, Aikidō, Jiu Jitsu, Judo) mit Techniken westlicher Prägung wirkungsvoll miteinander kombiniert.

Ken-Jitsu (拳 術) darf nicht mit Kenjutsu( 剣 術 – Schwertkunst) verwechselt werden.

Die Ursprünge des Ken-Jitsu gehen auf asiatische Kampfkünste zurück, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Europa langsam bekannt wurden. 1968 wurde die Internationale Ken-Jitsu Organisation Interko gegründet

Im Ken-Jitsu sind viele Aspekte anderer Kampfkünste vereinigt. So finden sich im Programm etwa viele Würfe oder Beinfeger wieder, für die gemeinhin eher Judo oder Jiu Jitsu bekannt sind. Genauso tauchen auch die energetisch günstigen Bewegungsprinzipien des Aikido in der einen oder anderen Technik auf. Viele nützliche Hebel, die im Jiu Jitsu häufig vorkommen, haben auch im Ken-Jitsu weite Verbreitung. Unverzichtbar sind natürlich klassische Hand- und Fausttechniken aus dem Karate , genauso wie der effektive und verwendbare Teil der Fülle an Fußtechniken, für die Taekwondo bekannt ist.

Ken-Jitsu, wie es heute in westlichen Ländern gelehrt wird, umfasst wesentlich mehr, als der Begriff „Ken-Jitsu“ beinhaltet. Dabei muss er auf jeden Stil und jede Bewaffnung des Gegners angemessen reagieren können. Dies fordert von jedem Kämpfer hohe Flexibilität, großen Einsatz und Konzentration, und nicht zuletzt auch zeitlichen Aufwand. Das Besondere ist vielleicht die Möglichkeit jedes Einzelnen, sich ab dem 3. Kyū gewissermaßen selbst zu verwirklichen. Dies ist in allen Teilbereichen der Kampfkunst möglich, sei es im Zusammenstellen eigener Freitechniken, im Erlernen zusätzlicher Freitechniken im Training mit seltenen Waffen, im Einstudieren zusätzlicher Kata oder Actionprogramme oder in Sparringkämpfen mit Gleichgesinnten. Diese Vielzahl an Möglichkeiten, die entweder zu hoher Flexibilität oder eben zu enorm effektiver Spezialisierung führt, ist sehr charakteristisch für Ken-Jitsu. Für jegliche Weiterentwicklung bilden die offiziellen, für alle verpflichtenden Gürteltechniken eine solide und vielseitige Basis.

Im Ken-Jitsu wird auch besonderes Augenmerk auf die richtige Fußarbeit gerichtet. Für fast alle Techniken sind Gleichgewicht und Balance die ersten Faktoren, die über die Wirkung entscheiden. Wird eine Technik nicht mit den exakt richtigen Schritten ausgeführt, geht sehr schnell die Wirksamkeit verloren, da Geschwindigkeit und Koordination nicht mehr im ganzen Körper übereinstimmen.

Pro Gürtel kommen 15 verpflichtende Techniken dazu. Darunter befinden sich stets wirksame Abwehrbewegungen gegen die gängigsten Angriffe ohne Waffen, mit Stock oder Messer. Nicht zuletzt wird auch großer Wert darauf gelegt, dass Stürze durch gute Fallschule abgemildert werden. Auch Techniken für den Bodenkampf, zum Beispiel nach einem Sturz, werden gelehrt. Sehr wichtig ist allen Meistern und Trainern, dass kein Aspekt der Kampfkunst zu kurz kommt. So werden die Prioritäten unter den Bewegungen gemäß der Effizienz und Häufigkeit in der Praxis verteilt. Beispielsweise wird Faust-, Hand- und Armtechniken höhere Priorität zugeordnet, ohne dass jedoch das große Spektrum der Fuß- und Beintechniken vernachlässigt wird.

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Andere Hybridkampfkünste:

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