Karnivorenterrarium

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Ein Karnivorenterrarium ist ein Terrarium, bei dem nicht die Tierhaltung, sonder die Haltung fleischfressender Pflanzen (Karnivoren) im Vordergrund steht. Karnivoren oder Insektivoren, wie sie auch genannt werden, sind Pflanzen, die auf nährstoffarmen Böden wachsen. Sie wachsen oft in Gebieten, in denen eine hohe Luftfeuchtigkeit herrscht. Sie daher einfach nur auf die Fensterbank zu stellen, kann von Blühunfähigkeit bis zum Tod der Pflanze führen. Ein Terrarium oder Mini-Gewächshaus ist also für einige, gerade aus den tropischen Regenwäldern stammende, Arten überlebensnotwendig.

Arten, die für die Terrariumhaltung in Frage kommen[Bearbeiten]

In das Terrarium sollten nur Arten gepflanzt werden, die keine Winterruhe nötig haben, aber besonders wohl fühlen sich dort Karnivoren aus dem tropischen Regenwald. Dazu gehören vor allem Kannenpflanzen (Nepenthes) und epiphytisch lebende Wasserschläuche (Utricularia). Aber gerade die epiphytisch lebenden Wasserschläuche sind sehr schwer zu halten. Aber auch Kannenpflanzen können pflegeaufwändig und vor allem teuer sein. Man unterscheidet bei ihnen Hoch- und Tieflandarten. Tieflandarten brauchen das ganze Jahr über eine Durchschnittstemperatur von ca. 20 °C. Dagegen brauchen Hochlandarten eine Temperaturnachtabsenkung bis ca. 10 °C. Zudem sollte man Arten, die eine besonders hohe Luftfeuchtigkeit benötigen, einsprühen. Denn diese Pflanzen nehmen den Großteil ihres Wasser- und Nährstoffgehaltes über ihre Blätter auf. Ein anderer Fall, der eintreten kann, falls man die Pflanze nicht einsprüht, ist dass sie keine Kannen ausbilden. Man sollte also auf weniger komplizierte Arten zurückgreifen. Aber es gibt auch Karnivoren, die bewegte Luft benötigen. Dazu gehört vor allem die Schlauchpflanze (Sarracenia), aber auch einige Sonnentauarten (Drosera). Am besten nimmt man also Sonnentaue (Drosera), die keine Winterruhe benötigen. Auch einige Zwergsonnentaue sind dafür geeignet. Man sollte aber nur eine Art von Zwergsonnentauen wählen, weil sie stark wuchern und mit anderen Arten durcheinander wachsen können. Dann könnte man auch noch Fettkräuter (Pinguicula) wählen. Auch Wasserschläuche (utrikularia) sind geeignet. Auch hier sollte man darauf achten, nur eine Art zu pflanzen, weil sie auch sehr stark wachsen und später nicht mehr voneinander zu trennen sind.

Es kommen aber auch sogenannte Präkarnivoren in Frage, wie zum Beispiel die Regenbogenpflanzen (Byblis) und die Kobralilie (Darlingtonia).

Man kann natürlich auch Karnivoren im Terrarium halten, die eine Winterruhe benötigen. Dazu gehören einheimische Sonnentaue und die wohl bekannteste Karnivore: die Venusfliegenfalle (Dionaea muscipula). Man muss sie also ins Freie stellen, bei ca. −10 °C. Bei der Venusfliegenfalle kann es passieren, dass sie ohne ihre Winterruhe nur noch kleine und inaktive Fallen ausbildet. Sie bekommen auch keine rote Färbung im Inneren der Falle mehr.

Aufbau und Einrichtung[Bearbeiten]

Als erstes braucht man natürlich ein Terrarium/Aquarium. Man sollte auf alle Fälle darauf achten, dass das jeweilige Objekt wasserdicht ist. Nun wird eine ein bis zwei Zentimeter hohe Schicht Blähton eingebracht. Es ist wichtig, dass der Blähton unbehandelt ist. Es dürfen keine Mineralien oder Salze vorhanden sein, da sie die Wurzeln der Karnivoren zerstören können. Als Substrat benutzt man am besten eine spezielle Karnivorenerde. Mann braucht eine etwa fünf bis acht Zentimeter dicke Schicht davon. Man sollte vorher aber noch ein kleines Röhrchen eingraben. Denn wenn man von oben gießt, verdrecken die Pflanzen sehr leicht. Solange es der Platz zulässt, sollte man Hügel und Täler modellieren. Das hilft nicht nur, das Terrarium größer aussehen zu lassen. Denn Karnivoren haben immer andere Feuchtigkeitsbedürfnisse. Während eine Kannenpflanze (Nepenthes) keine Staunässe verträgt, muss ein Wasserschlauch (Utrikularia) sehr feucht stehen. Man kann auch Wurzeln und Steine verwenden, aber man sollte sie gründlich reinigen, um unerwünschte Nährstoffe wegzuwaschen. Wurzeln und Steine bekommt man schon sehr preiswert in der Zoohandlung. Wenn man es nicht so aufwendig haben möchte, kann man die Pflanzen auch einfach ins Terrarium stellen (mit Topf!) und ein bis zwei Zentimeter destilliertes Wasser oder Regenwasser auffüllen.

Pflege[Bearbeiten]

Die Pflanzen sollten nur mit destilliertem Wasser oder Regenwasser gegossen werden. Unser Leitungswasser enthält oftmals zu viel Kalk. Auch abgekochtes Leitungswasser hat immer noch zu viel Kalk. Auch das Wasser aus Bächen sollte man meiden, weil Mineralien aus dem Flussbett gewaschen werden. Füttern muss man die Pflanzen nicht. Sie bekommen immer noch genug Nährstoffe aus dem Substrat und die eine oder andere Fliege/Spinne, die sich ins Zimmer verirrt hat. Damit die Pflanzen gut wachsen, ist zusätzlich viel Sonne nötig, jedoch keine volle Sonne.

Situation in Deutschland[Bearbeiten]

Auch in Deutschland wachsen Karnivoren. Allerdings nur Sonnentaue (Drosera). Es ist verboten, sie aus ihrem natürlichem Lebensraum zu entfernen.

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