Karl Zenger (Gestapo)
Karl Zenger (* 4. November 1904 in Saal an der Saale) war als SS-Unterscharführer Angehöriger des Reichssicherheitsdienstes (RSD)[1], Träger des Blutordens der NSDAP und zeitweiliger Angehöriger im Geheimen Staatspolizeiamt Berlin[2] Nach dem Krieg wurde er in der Organisation Gehlen (OG) und ab 1956 im Bundesnachrichtendienst (BND) beschäftigt.
Werdegang[Bearbeiten]
Nach der Ausbildung zum Elektroinstallateur wechselte er zum Dienst bei der Polizei. Mitglied der SA wurde er schon 1922. Ein Jahr später trat er in die NSDAP ein. Mitglied der SS wurde er 1936. Ab 1936 war er im Amt IV im Geheimen Staatspolizeiamt Berlin (siehe Einleitung dazu) tätig, womit er auch spätestens 1936 Angehöriger der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) wurde.
Im Jahre 1937 wurde er Mitglied im Reichssicherheitsdienst (RSD)[3], welcher die Aufgabe hatte, hohe NS-Funktionäre und NS-Liegenschaften zu bewachen. Zu diesem Dienst war er in Berchtesgaden stationiert. Ab 1941 versah er seinen Dienst als Dienstleiter[4] auf dem Obersalzberg, wo das Führersperrgebiet[5] als Schutzzone für Adolf Hitler eingerichtet wurde. Zur Waffen-SS im Kriegseinsatz wurde er 1942 zeitweise in die SS-Division Wiking[6] einberufen.
Nachkriegszeit[Bearbeiten]
Im Jahre 1952 nahm er eine Tätigkeit (als V-2777 mit Deckname: Zander) in der Organisation Gehlen (OG) auf, dem damaligen Geheimdienst in Westdeutschland für die Auslandsspionage. Er wurde als hauptamtlicher Mitarbeiter in einer Außenstelle mit Karteiarbeiten beschäftigt. Als in den 1960er-Jahren durch die Organisationseinheit 85 eine Überprüfung seiner NS-Tätigkeiten stattfand, wurde er als politisch belastet eingestuft. Einem Dienstverfahren mit einer Umsetzung in eine Behörde kam er zuvor, indem er am 31. Dezember 1964 in den Vorruhestand ging.
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- Hochspringen ↑ Ian Baxter: Wolf's Lair: Inside Hitler's East Prussian HQ. University of Michigan, 2009, ISBN 978-0-7509-5079-4, S. 136 (englisch, 160 S., Baxter gibt für Zenger den Dienstgrad „SS-Untersturmführer“ an. Das aber ist ein Irrtum. Sabrina Nowack gibt für Zenger am Kriegsende in der polizeilichen Laufbahn den Titel „Kriminalobersekretär“, und für die SS den Titel „SS-Unterscharführer“ an. Somit konnte Zenger nicht die höhere Laufbahn eines SS-Offiziers erlangt haben.).
- Hochspringen ↑ Sabrina Nowack gibt an, dass Zenger im Reichssicherheitshauptamt (RSHA) 1936 und 1937 tätig war. Das ist aber ein Widerspruch, denn das RSHA wurde erst 1939 eingerichtet. Da sie das Amt IV als Dienstort angibt, kann es nur das Geheime Staatspolizeiamt Berlin gewesen sein, wo er zu dem Zeitpunkt bei der Gestapo tätig war
- Hochspringen ↑ Reichssicherheitsdienst in der deutschsprachigen Wikipedia
- Hochspringen ↑ Sabrina Nowack: Sicherheitsrisiko NS-Belastung: Personalüberprüfungen im Bundesnachrichtendienst in den 1960er Jahren (= Veröffentlichungen der Unabhängigen Historikerkommission zur Erforschung der Geschichte des Bundesnachrichtendienstes 1945-1968. Band 4). Ch. Links Verlag, Berlin 2016, ISBN 978-3-86153-923-0, S. 485.
- Hochspringen ↑ Führersperrgebiet in der deutschsprachigen Wikipedia
- Hochspringen ↑ SS-Divison Wiking in der deutschsprachigen Wikipedia
Personendaten | |
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NAME | Zenger, Karl |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Kriminalobersekretär und SS-Unterscharführer |
GEBURTSDATUM | 4. November 1904 |
GEBURTSORT | Saal an der Saale |
STERBEDATUM | nach 1964 |