Karl Friedrich Nopitsch
Karl Friedrich Nopitsch (auch Carl Friedrich Nopitsch geschrieben, nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Mediziner und Bibliografen Carl Friedrich Nopitsch; * 3. April 1773 in Hiltpoltstein; † 26. April 1861 in Wendelstein) war ein deutscher evangelisch-lutherischer Pfarrer und Heimatforscher.
Leben[Bearbeiten]
Karl Friedrich Nopitsch wurde als ältestes Kind des evangelischen Pfarrers Nicolaus Adam Nopitsch (1728–1801) und dessen Ehefrau Katharina Regina Helena Bauer (1750–1819) neben drei Töchtern und drei weiteren Söhnen geboren. Ab April 1790 studierte Karl Friedrich Nopitsch an der Universität Altdorf Theologie, seit 1791 war er Stipendiat der Nürnberger Krauß‘schen Stiftungen. Ab 1794 setzte er sein Studium in Leipzig fort. Anschließend, wieder zurück in Nürnberg, besuchte er das dortige Predigerseminar und nach bestandenen Examen war er als Stadtvikar in Nürnberg tätig, bis Nopitsch am 27. April 1804 zum Pfarrer in Etzelwang ernannt wurde. 1806 heiratete Nopitsch in Artelshofen Sabina Helena Regina Winterschmidt (1780–1815), mit der er zwei Söhne hatte, der ältere der beiden, Karl Wilhelm Gottlob Nopitsch (1807–1858) war später ebenfalls Pfarrer, zuletzt zu Thuisbrunn und mit einer Tochter eines Bruders Karl Friedrich Nopitsch verheiratet. 1815 wurde Karl Friedrich Nopitsch zum Pfarrer in Hohenstadt ernannt. Um 1816 heiratete er ein zweites Mal, die Maria Magdalena Gürtner († 1830). Im Jahr 1827 wechselte Nopitsch seine Pfarrstelle und war fortan in Alfershausen tätig. Am 3. Juni 1831 ehelichte Nopitsch seine dritte Frau, die Pfarrerswitwe Margaretha Elisabeth Bomhardt (geborene Speyer; * 1789; † nach 1861).[1] Von 1833 an bis zu seinem Tod war Nopitsch Pfarrer zu Wendelstein.[2][3][4][5][6]
Neben seiner Tätigkeit als Pfarrer beschäftigte sich Nopitsch unter anderem mit in der Thalmässinger Gegend gelegenen Bauwerken, wie beispielsweise der Burgruine Stauf, dem (nicht mit der Ruine zu verwechselnden) „Thurm Stauf“, keltischen Schanzen und Grabhügeln aus der Hallstattzeit. Nopitsch nahm dort unter anderem auch einige Ausgrabungen vor. Der sogenannte Turm zu Stauf, der sich auf einem Hügel gegenüber der Burgruine befand, war bereits um 1800 abgebrochen worden, weswegen über dieses Bauwerk so gut wie keine Beschreibungen existieren, jedoch waren zu Nopitsch Zeiten noch einige Reste des Turmes vorhanden, sodass er eine Beschreibung desselben anhand der damals noch vorhandenen Mauern liefern konnte. Demnach war der Turm „49 Schuh lang und 16 Schuh breit“. Nopitsch ging davon aus, dass der Turm bis zu Kaiser Commodus Zeiten als römischer Vorposten diente.
Des Weiteren war Nopitsch seit 1814 Mitglied des Pegnesischen Blumenordens und 1854 wurde ihm die goldene Ehrenmünze des Ludwigsordens verliehen. Als Nopitsch am 26. April 1861 starb, hatte er gut 57 Jahre Pfarrdienst absolviert.[7][8]
Einer von Karl Friedrich Nopitsch Enkeln, Moritz, gründete 1861 in Schweinau eine Bleistiftfabrik.
Schriften (Auswahl)[Bearbeiten]
- Beiträge zur Geschichte des Geisterbannes und der Schatzgräberei. 1842
- Bericht an den historischen Verein alte Schanzen, Grabhügel und sonstige Alterthümer bei Thalmessingen betreffend. 1843
- Bemerkungen zur Wernigshauser Bleiplatte. 1843
- Geschichte des Oberamtes Stauf und der Pfarrei Alfershausen. 1843
- Bericht alte Schanzen, Grabhügel und sonstige Alterthümer bei Thalmessingen betreffend, Nachtrag zu diesem Berichte. 1843
- Über die Maurerzeichen an der Kirche zu Wendelstein. 1846
- Bemerkungen über die sonntäglichen evangelischen Texte. 1851
Karl Friedrich Nopitsch Schriften wurden in den Jahresberichten des Historischen Vereins in Mittelfranken veröffentlicht.
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Karl Friedrich August Müller (Hrsg.): Die Bayer'sche Landbötin. Nr. 71. München 14. Juni 1831, S. 6.
- ↑ Bernhard Ebneth - Stipendienstiftungen in Nuernberg - Stipendiaten der Stiftung der Elisabeth Kraus. Abgerufen am 27. November 2021.
- ↑ Karl Friedrich Nopitsch. In: ALBUM ACADEMICUM ALTORPHINUM. Abgerufen am 27. November 2021.
- ↑ Johann Carl Siegmund Kiefhaber (Hrsg.): Nachrichten zur ältern und neuern Geschichte der freyen Reichsstadt Nürnberg. Zweyter Band. Lechner’scher Verlag Nürnberg 1804, S. 92
- ↑ Königlich Bayerisches Kreis-Amtsblatt von Mittelfranken. C. Brügel, Ansbach 1854, S. 25
- ↑ Personalstand sämtlicher protestantischer kirchlicher Behörden und geistlicher Stellen im Königreiche Bayern im Jahre 1841. S. 23
- ↑ Stammliste – Pegnesischer Blumenorden e.V. Abgerufen am 27. November 2021 (de-DE).
- ↑ Der Bayerische Landbote. Siebenunddreißigster Jahrgang. 1861. Erste Jahreshälfte: Januar bis Juni. Georg Franz, München, S. 496
Personendaten | |
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NAME | Nopitsch, Karl Friedrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher evangelisch-lutherischer Pfarrer, Heimatforscher |
GEBURTSDATUM | 3. April 1773 |
GEBURTSORT | Hiltpoltstein |
STERBEDATUM | 26. April 1861 |
STERBEORT | Wendelstein (Mittelfranken) |