Karl-Lehr-Straße

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Die Karl-Lehr-Straße, benannt nach dem früheren Duisburger Oberbürgermeister Karl Lehr (OB von 1879 bis 1914), verläuft in Duisburg im Stadtteil Hochfeld im Stadtbezirk Mitte in Ost-West-Richtung und unterquert dabei die Autobahn 59 sowie das Gleisfeld südlich des Duisburger Hauptbahnhofs. Sie ist Schluss-/Anfangsteil der Landesstraße 237 und danach auch nummeriert. Durch das Unglück bei der Loveparade 2010, welches in dem Aufgang von der Unterführung stattfand, wurde die Straße über Duisburg hinaus bekannt.

Die Unterführung unter dem ehemaligen Güterbahnhof

Verlauf[Bearbeiten]

Die Straße geht in westlicher Richtung vom Sternbuschweg ab und verläuft zunächst in Neudorf durch Wohnbebauung. Hinter der Grabenstraße erreicht sie die Gleise des Hauptbahnhofs sowie den Bereich des ehemaligen Duisburger Güterbahnhofs. Diese werden in mehreren Unterführungen, die aufgrund der Länge und des geringen Querschnitts den Eindruck eines Tunnels erwecken, unterquert. Im Osten schließt eine Unterführung unter der A59 an. Danach verläuft die Karl-Lehr-Straße bis zur Kreuzung der Düsseldorfer Straße, wo sie in die Karl-Jarres-Straße übergeht.

Ihre Länge beträgt zwischen Sternbuschweg und Düsseldorfer Straße etwa 800 m, wovon die Unterführung ca. 400m umfasst.

Unterführung[Bearbeiten]

Westliche Rampe zum Gelände des Güterbahnhofes

Die zweispurige Unterführung mit Geh- und Radwegen auf beiden Seiten besteht von Ost nach West aus folgenden Abschnitten:

  • ca. 240 m bis zur Ostrampen-Mündung. Darüber werden verschiedene Bahnstrecken geführt (vgl. Hauptbahnhof Dui).
  • Der Mündungsbereich der Unterführung hoch zur Ostrampe ist etwa 25 m breit. Die zweispurige, beidseits abgemauerte Rampe weitet sich in ihrem Verlauf nach oben auf ca. 30 m auf. An ihrem Rand befindet sich eine steile Treppe hoch zu einem Stellwärterhäuschen, das das ehemalige Bahngelände überblickte.
  • Die folgende Unterführung bis zur Westrampe ist etwa 20 m lang.
  • Der Mündungsbereich der Westrampe hat eine Breite von etwa 10 m. Die einspurige Rampe, ebenfalss beidseits abgemauert, wird in einer gestreckten S-Kurve hoch auf das Niveau des Bahngeländes geführt. Siehe Bild rechts.
  • Unter dem ehemaligen Bahngelände hindurch folgt danach wieder eine Unterführung von etwa 60 m Länge.
  • Zwischen dem Bahndamm und dem Damm der BAB 59 folgt ein kurzes Stück (8 m) ohne Ummauerung (schräge Böschungen).
  • Die Autobahn-Unterführung ist etwa 25 m lang. Nur sie hat ein rechteckiges Profil.

Bis zur Kreuzung mit der Düsseldorfer Straße verläuft die Karl-Lehr-Straße (L 237) dann noch etwa 180 m ebenerdig im Freien.

Der Querschnitt/das Profil ist ein auf den Kopf gestelltes U mit sehr kurzen Schenkeln. Die Höhe beim Gehwegrand beträgt ca. 2,5 bis 3 m und in der Fahrbahnmitte geschätzte 5,5 m. Die Beleuchtung erfolgt durch zwei durchgehende Bänder mit Neon-Leuchten. Eine künstliche Belüftung existiert nicht (Auch keine Notfallbelüftung in dem ca. 200 m langen Teil der Unterführung).

Unglück auf der Loveparade[Bearbeiten]

Karl-Lehr-Straße am 29. Juli 2010


Bei der Loveparade am 24. Juli 2010, welche auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs stattfand, wurde die Karl-Lehr-Straße als einziger regulärer Zu- und Abgang von Osten und Westen verwendet. Ob es dabei nur in einem Abschnitt der Ost-Rampe von der Karl-Lehr-Straße zum Veranstaltungsgelände oder auch in der Unterführung zu einer Form von Panik kam, ist noch ungeklärt. Insbesondere im untersten Bereich der Ost-Rampe etwas nördlich zum Eingangbereich zu der 20 m langen Unterführung zur West-Rampe hin - direkt vor sowie um die Treppe herum, die zu einem Wärterhäuschen des ehemaligen Güterbahnhofs hochführt - kam es zu einem Unfall durch tödliches Gedränge. Menschen wurden vor der Treppe übereineindergeschoben, als gleichzeitig aus dem vollen Osttunnel und Westtunnel Menschenmassen herausströmten. Bei diesem Unfall starben 21 Menschen und Hunderte weitere wurden, zum Teil schwer, verletzt.

In den darauf folgenden Tagen wurde die Karl-Lehr-Straße als Gedenkstätte genutzt. Zahlreiche Personen legten hier Blumen ab, brachten Schriftzüge an und trugen sich in Kondolenzlisten ein.

Bis zum 4. September 2010 wird der Tunnel an der Karl-Lehr-Straße als Trauerstätte gesperrt bleiben. Danach werden die Trauergaben in Vitrinen ausgestellt.[1]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Sechs Wochen Trauerzeit für Loveparade-Opfer derwesten.de, abgerufen am 6. August 2010

Weblinks[Bearbeiten]

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