Kaletta

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Kaletta bzw. Caletta ist ein in Deutschland vorkommender Nachname italienischer Herkunft. Darüber hinaus, handelt es sich um eine, den Mittelmeerraum betreffende, Bezeichnung für eine besondere Form von Buchten.

Der Familienname[Bearbeiten]

Der Name Kaletta leitet sich von dem italienischen Begriff caletta ab, was so viel wie „Die kleine Bucht“ bedeutet. In dem Begriff findet sich das italienische Wort cala für Bucht, sowie die Verkleinerungsform etta, die häufig bei italienischen Familienamen und auch bei Städtenamen aus dem Mittelraum vorherrscht (vgl. hierzu: La Caletta auf Sardinien oder La Caleta auf Teneriffa oder auch La Valletta auf Malta). Die Enndung auf a, deutet auf einen Namen, der seinen Ursprung im Süden Italiens hat. Die ursprüngliche Schreibweise sieht ein C am Anfang vor. In Deutschland wurde das C häufig durch ein K ersetzt, was den deutschen Grammatikregeln entspricht. In den Schweizer-Rätoromanisch-Urbaren ist der Name bereits 1426 bzw. 1468 in den Schreibweisen Caletta bzw. später Kaletta registriert, in den Orten Duvin, Vrin und Luven (Kanton Graubünden).[1] In Schweizer Familienbüchern werden die Namen Caletti, Lietha und Caletten, jeweils mit italienischer Abstammung, als ähnliche Schreibweisen aufgeführt, sowie die Variante Kaleta, die auch in Polen vorkommt.[2] Der Beleg für die erste urkundliche Erwähnung im Kanton Graubünden im Jahre 1426 (Caletten gut 263), befindet sich im Bischöflichen Archiv in Chur.[3]

Eine Verwandtschaft zu dem polnischen Nachnamen Kaleta (polnisch Tasche, aus türkisch chalita) ist nicht gänzlich auszuschließen. Er unterscheidet sich jedoch von Carletta, einer Variante des weiblichen Vornamens Karla.

Verbreitung[Bearbeiten]

In Deutschland ist der Name normal häufig verbreitet; ca. 800 Personen tragen ihn, während die ursprüngliche italienische Schreibweise Caletta, eher die Ausnahme ist. Vor dem Zweiten Weltkrieg war der Name in Schlesien weit verbreitet. Neben Deutschland und Italien, taucht der Nachname auch in den USA und partiell in Kroatien und Spanien, dort in der Schreibweise Caleta, auf.

Zuwanderung[Bearbeiten]

Für den Raum Schlesien sind Einwanderungen aus der italienischen Lombardei, unter der Regentschaft von Maria Theresia belegt, sowie nach dem Dreißigjährigen Krieg, die halfen, das Land wiederzubesiedeln. Diese Einwanderungspolitk wurde vom preußischen Staat später weiterfortgeführt; Quellen berichten von Einwanderen aus „Italien, Frankreich und Griechenland“.[4]

Sonstiges[Bearbeiten]

Der italienische Nachname Caletti ist als eine Abwandlung von Caletta zu betrachten. Ähnliche Nachnamen, mit der Endung auf etta, sind z.B: Galetta, Barletta, Coletta, Maletta, Carletta, Paletta oder Canetta. Sehr selten ist die Schreibweise Calletta, mit doppeltem L. Die frranzösische Version des Namen lautet Calette.

Weitere Bedeutungen[Bearbeiten]

Neben dem Familiennamen „Kaletta/Caletta“, gibt es im romanischsprachigem Raum (Italien/Spanien), sogenannte Calettas, – spanisch: Caleta – wie bereits oben erwähnt, kleine Buchten, vor allem an Küsten oder Hafenstädten wie Neapel. Rund um Neapel ist der Familienname Caletta auch verbreitet. In der Stadt Venedig existiert darüber hinaus die Calle Caletta (deutsch: Die Gasse Caletta).[5] Ferner tritt der Name sowohl in Italien, als auch in Spanien als Ortsname auf.

Eine caletta am Golf von Neapel

In spanischen Liedern, wie z.b. in Comparsa Caleta, von Carnaval de Cadiz aus dem Jahr 1980, wird die Schönheit der kleinen Buchten beschrieben.

Siehe auch[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Rätisches Namenbuch, von Robert Planta und Andrea Schorta, Band III: Die Personennamen Graubündens, Herausgeber Konrad Huber, Teil 1, Seite 143.
  2. Information durch das Staatsarchiv Graubünden, vom 2. November 2010, www.staatsarchiv.gr.ch
  3. Information durch das Staatsarchiv Graubünden (vom 2. November 2010)
  4. Historische Kommission für Schlesien: Geschichte Schlesiens, Band 3, Seite 114
  5. Foto der Calle Caletta in Burano
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