KStV Rheno-Bavaria München
Die KStV Rheno-Bavaria München ist ein Studentenverein gesellschaftlich interessierter Studenten an den Universitäten LMU und TUM.
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[Verbergen]Geschichte[Bearbeiten]
Das Gründungsdatum ist der 23. Mai 1903. Die Rheno-Bavaria wurde als Gegenbewegung von ehemaligen Mitgliedern der Ottonia gegründet, die die dortigen Hierarchien und Traditionen als übermäßig straff und überbordend empfanden. Von Anfang an stand eine freie Entfaltung der verschiedenen Persönlichkeiten im Vordergrund. Nach der Suspension im Ersten Weltkrieg wurde die Rheno-Bavaria von Fritz Joachim von Rintelen rekonstituiert, um nach seiner Aussage "Adelige wie bürgerliche Katholiken aus der mißtrauischen Kühle seiner Zeit zusammenzuführen"[1]
Nach der Wiederbegründung 1953 nahm die Rheno-Bavaria zunehmend Abstand von Tradition und Habitus des Kartellverbandes oder anderer Verbindungen und näherte sich – in dieser Hinsicht – zunehmend den Gesellschaften des Präsidialconventes, z. B. Münchener Gesellschaft, mit der auch ein inoffizielles Verhältnis besteht, an.
Bekannte Mitglieder[Bearbeiten]
Neben vielen im Zweiten Weltkrieg gefallenen Bundesbrüdern gaben auch drei Rheno-Bavaren im aktiven Widerstand gegen das nationalsozialistische Regime ihr Leben:
- Wilhelm Emanuel Freiherr von Ketteler, am 13. Mai 1938 in Wien ermordet
- Max Ulrich Graf von Drechsel, am 4. November 1944 in Berlin-Plötzensee hingerichtet
- Karl Ludwig Freiherr von und zu Guttenberg, am 24. April 1945 in Berlin ermordet
Weitere bekannte Mitglieder:
- Nikolaus von Bomhard (* 1956), Manager
- Max Braubach (1899–1975), Historiker
- Bernard von Brentano (1901–1964), Schriftsteller
- Heinrich von Brentano (1904–1964), Politiker
- Heinrich-Dietrich Dieckmann (* 1935), Diplomat
- Hubertus Freiherr von Elverfeldt (1902–1977), Politiker (CDU), nordrhein-westfälischer Landtagsabgeordneter
- Georg von Freyberg-Eisenberg (* 1926), Landwirt und Politiker (CSU), MdL
- Karl Max von Hellingrath (1905–1977), Jurist, Präsident der Bayerischen Staatsbank
- Rupprecht von Keller (1910–2003), Diplomat
- Peter Koslowski (1952–2012), Philosoph
- Friedrich Kronseder (1879–1957), Jesuit
- Florian Lensing-Wolff (1930–2011), Zeitungsverleger
- Rudolf Freiherr von Moreau (1910–1939), Offizier
- Clemens von Podewils (1905–1978), Journalist und Schriftsteller
- Götz Freiherr von Pölnitz (1906–1967), Archivar und Historiker, Administrator der Fürstlich und Gräflich Fuggerschen Stiftungen, Rektor der Universität Erlangen, Gründungsrektor der Universität Regensburg
- Sigmund Freiherr von Pölnitz (1901–1978), Domkapitular in Bamberg und Museumsdirektor
- Fritz-Joachim von Rintelen (1898–1979), Philosoph, Psychologe und Pädagoge
- Karl August Prinz von Sachsen-Gessaphe (* 1958), Rechtswissenschaftler
- Franz Josef Schöningh (1902–1960), Verlagsleiter
- Balduin Schwarz (1902–1993), Philosoph
- Edmund Sinn (1902–1978), Jurist, Unternehmer und Politiker (CDU)
- Alexander von Sobeck-Skal (* 1955), Journalist
- Heinrich von Spreti (1868–1944), Beamter, Regierungspräsident von Schwaben (Ehrenmitglied)
- Leo Trouet (1887–1944), Rechtsanwalt; Opfer des NS-Regimes
- Felix von Vittinghoff-Schell (1910–1992), Politiker (CDU), MdB
- Bernhard Vollmer (1886–1958), Historiker und Archivar
Literatur[Bearbeiten]
- Einhundert Jahre KStV Rheno-Bavaria. Ein Geschichtliches Lesebuch, 180 S. broschiert im Eigendruck, München 2003.
- Maria Theodora Freifrau von dem Bottlenberg-Landsberg: Karl Ludwig Freiherr von und zu Guttenberg. 1902–1945. Ein Lebensbild. Lukas-Verlag, Berlin 2003.
- Ernst Schmittmann: Sie folgten der Stimme ihres Gewissens – herausgegeben von der KStV Rheno-Bavaria, München 1989.
- Kartellverband katholischer deutscher Studentenvereine (KV): Sie starben für uns. In: Akademische Monatsblätter, 7/1978.
Weblinks[Bearbeiten]
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- Hochspringen ↑ Maria Theodora Freifrau von dem Bottlenberg-Landsberg: Karl Ludwig Freiherr von und zu Guttenberg. 1902–1945. Ein Lebensbild. Lukas-Verlag, Berlin 2003, S. 34