KLAX-Pädagogik
Die KLAX-Pädagogik wurde 1990 von der Berliner Erzieherin und Künstlerin Antje Bostelmann begründet und seither von ihr weiterentwickelt.
Inhaltsverzeichnis
[Verbergen]Definition[Bearbeiten]
Die / KLAX-Pädagogik bezeichnet eine inhaltliche und methodische Vorgehensweise, die vom Kind bzw. vom zu bildenden oder zu betreuenden Menschen ausgeht. Kennzeichnend für den pädagogischen Ansatz ist die Überzeugung, dass es Möglichkeiten und Methoden gibt, das einzelne Kind mit seinen Stärken wahrzunehmen, es in seiner individuellen Entwicklung und dem eigenen Lerntempo entsprechend zu fördern. Grundlage der pädagogischen Arbeit sind dabei die vier Säulen der KLAX-Pädagogik]:
• individualisierte Lernwege • die soziale Gemeinschaft • der authentische Erwachsene • die gestaltete Umgebung
Konzept[Bearbeiten]
Es handelt sich hierbei um eine kompetenzorientierte Pädagogik, die das einzelne Individuum im Blick hat und es in seiner Entwicklung und Bildung fortwährend unterstützt. Dazu gehört vor allem ein eigenes durchgehendes Curriculum, in dem die im Verlauf des Entwicklungs- und Bildungsprozesses zu erwerbenden Kompetenzen beschrieben sind (Individueller Entwicklungsplan IEP/Stufenblätter). Dieses kompetenzorientierte Curriculum bildet die Grundlage für die Planung und Durchführung aller pädagogischen Prozesse in den unterschiedlichen Bildungseinrichtungen. Das durchgängige Bildungssystem von der Krippe bis hin zur Erwachsenenbildung ermöglicht ein Aufwachsen und Lernen ohne institutionell bedingte Beschränkungen.
Historische Einordnung[Bearbeiten]
Als eigenständige Pädagogik ist sie nicht direkt aus einer bestehenden reformpädagogischen Bewegung bzw. Richtung heraus entstanden oder beruft sich auf eine pädagogische Tradition in der historischen Debatte. Dennoch bleibt sie von bestimmten erkenntnistheoretischen sowie (reform-)pädagogischen Ideen und Konzepten nicht unbeeinflusst (z.B. Friedrich Fröbel, Maria Montessori, Reggio-Pädagogik ). Im Gegenteil prüft sie diese vielmehr auf ihre aktuelle Anwendbarkeit und Sinnhaftigkeit vor dem Hintergrund ihrer Ziele und unter Berücksichtigung des ihr eigenen Bildes vom Kind. Ist eine grundsätzliche Vereinbarkeit gegeben, so werden Elemente implementiert und weiterentwickelt, die aus heutiger Sicht und auf dem Stand der aktuellen Forschung, im pädagogischen Agieren Erfolg versprechen.
Selbstorganisiertes Lernen[Bearbeiten]
Kreative Bildungsangebote und die Umsetzung des selbstorganisierten Lernens entsprechen der Methode, dass Lernen mit Zielen für die pädagogische Arbeit prägend ist. Kerninstrument ist das Portfolio, in dem die Entwicklung und der Lernerfolg des Kindes/des Lernenden anhand des individuellen Entwicklungsplans und in Form von Lernbeweisen dokumentiert werden. Diese Pädagogik sieht ein klares Portfolio-Konzept vor.
Raum- und Materialkonzept[Bearbeiten]
Das Raum- und Materialkonzept wird den Prinzipien der gestalteten Umgebung gerecht und beinhaltet konkrete Umsetzungsvorgaben für die Raumgestaltung in Bildungseinrichtungen und die Materialauswahl.
Entwicklung[Bearbeiten]
Die Entwicklung dieser Pädagogik ist auf die stetige Verbesserung der pädagogischen Qualität ausgerichtet. Der damit einhergehende Qualitätsansatz wird durch den Bereich der Pädagogischen Entwicklung und Professionalisierung in Standards konkretisiert und in der Umsetzung kontrolliert.
Partnernetzwerk[Bearbeiten]
Die KLAX-Pädagogik wird von einem Partnernetzwerk umgesetzt und mitsamt ihrer Grundannahmen weitergetragen - dazu zählen Krippen und Kindergärten im In- und Ausland, Schulen und Fachschulen, die Kinderbildungswerkstatt und das Institut für KLAX-Pädagogik.
Bildungsstandards und Kompetenzorientierung[Bearbeiten]
Es wurde damit begonnen, Bildungsziele zu definieren und Curricula für Krippe, Kindergarten und Schule zu entwerfen. Das erste Bildungsprogramm wurde 1997 herausgegeben und in Einrichtungen umgesetzt, die nach der KLAX-Pädagogik arbeiten. Die Orientierung auf wesentliche Kompetenzen folgt der Erkenntnis, dass die Komplexität des Wissens in einer globalen Welt zunimmt und es in Zukunft darauf ankommen soll, über Schlüsselkompetenzen zu verfügen. Deshalb steht der Erwerb von Kompetenzen im Vordergrund, die Menschen zum selbständigen und gemeinsamen Denken, Handeln und Gestalten befähigen. Besonderer Wert wird auf Kreativität und problemlösendes Denken gelegt.
Verbreitung[Bearbeiten]
Zum Grundverständnis dieser Pädagogik gehört es, anderen Menschen das spezifische Wissen, die Ideen und Erfahrungen in aufbereiteter Form zugänglich zu machen. Dahinter steht das Ziel, jedem Kind im Hinblick auf seine Entwicklung bestmögliche Bildungs- und Betreuungsangebote zu ermöglichen. Neben der praktischen Umsetzung des Konzepts in Betreuungs- und Bildungsinstitutionen wie Krippe, Kindergarten und Schule, stehen Pädagogen und Fachinteressierten Veröffentlichungen zur Verfügung, die Einblick in theoretische Hintergründe geben.