Küche Elf
Küche Elf war eine Frauen-Performance-Gruppe aus West-Berlin, die 1966 einige Aktionen mit Ameisen durchführte.
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[Verbergen]Geschichte[Bearbeiten]
Küche Elf wurde 1966 von Hannelore Möller, Gerda Schulz, Elke Wagner, Helga Koch, Christel Hoppe und Ilse Brandt gegründet. Die Frauen trafen sich zunächst in privatem Kreis, um gemeinsam alltägliche Probleme zu diskutieren und sich über kulturelle und gesellschaftliche Ereignisse auszutauschen. Was aus heutiger Sicht eine Art Gegenentwurf zu Männerstammtischen seinen Anfang nahm, entwickelte sich bald zu einer regen Diskussionsgruppe, die schließlich in subtilen Protestaktionen eine Stimme fand.
Das Interesse der Gruppe richtete sich vor allem auf die unsichtbare und immaterielle Arbeit von (Haus-)Frauen, deren nicht wahrgenommenes Potential anhand von Ameisenanalogien präsentiert wurde.
Aktionen[Bearbeiten]
- „ Ameisen auf der Straße (März 1966):
- Flugblattverteilung über den Monat März hinweg in den Wohngebieten Steglitz, Zehlendorf, Charlottenburg.
- „Queren“ (11. Mai 1966):
- Von den Frauen ausgesetzte Ameisen folgen einer Zuckerspur, ausgelegt nach einem Schnittmuster quer über einen Zebrastreifen an der heutigen Schmidt-Ott-Straße/Ecke Rothenburgstraße. Die Aktion dauerte ca. 3 Tage, bis ein Regen die Zuckerspur wegschwemmte.
- „Oper A“ (18. Oktober 1966):
Uraufführung in der Aula der Menzel-Schule im Hansaviertel (damals Schleswiger Ufer 9). Küche Elf fragte zunächst in der Akademie der Künste nach einer Aufführungsmöglichkeit, der damalige Direktor lehnte dies aus ideologischen Gründen ab.
Ende[Bearbeiten]
Küche Elf löste sich bereits 1967 auf. Die Treffen fanden weiterhin statt, bald jedoch gingen die Frauen mehr und mehr ihre eignen, individuellen Wege.
Weblinks[Bearbeiten]
- (Interview mit dem Ameisenforscher und engen Freund der Gruppe, Bert Hölldobler)
- Artikel von Ilse Brandt in konkret
- http://www.menzelschule.de/ (Archiv der Menzel-Schule)
Es handelt sich bei Küche Elf um eine Performance des Seminars für Tanzwissenschaft der FU Berlin und Janez Janša in Kooperation mit der Akademie der Künste Berlin und dem DAAD.