Joseph Gordon

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Joseph Gordon (* 16. April 1837 in de:Haltwhistle in de:Northumberland; † 9. November 1889 in de:London) war ein britischer Bauingenieur und Pionier der Abwasser-de:Kanalisation im Deutschen Reich.

Er genoß an seinem Geburtsort Haltwhistle, Northumberland seine gesamte Schulbildung, wobei diese die engen Grenzen die damals in ländlich geprägten Gebieten Englands vermittelt wurden nicht überschritt. Von 1852 bis zu dessen Tod 1856 wurde er von James Hogg, dem Stadtvermesser von de:Carlisle beschäftigt, der örtlich eine beträchtliche Anzahl privater Bauvorhaben projektierte. Gordon wurde offenbar umfassend mit den Planungsaufgaben betraut, weshalb er 1856 in die engste Auswahl bei der Neubesetzung des Amtes Stadtvermesser von Carlisle geriet.

  • 1858 war er einige Monate Assistent von Thomas Fenwick, [A 1]damals Stadtvermesser von en:Tynemouth.

1858 Rawlinsons Plan[Bearbeiten]

  • 1860 wurde die Stadtvermessung von Carlisle erneut vakant und da die Arbeiten von West Ham weit fortgeschritten waren, bewarb sich Joseph Gordon diesesmal mit Erfolg um dieses Amt.
  • Von 1860 bis 1866 war er Stadtvermesser von Carlisle und konnte aufgrund seiner ausgeführten Hygieneprojekte, die in diesem Amt auflaufenden Fragestellungen zum Konsolidieren seines Lösungskanons nutzen.
  • Er zeigte in dieser Schaffensperiode präzise konkrete Konzepte, die Merkmal seines Rufs wurden.
  • Mit Eifer stellte er seine Projekte persönlich vor, zeigte die Notwendigkeit des Einsatzes von hochwertigen Materialien und Verarbeitungsmethoden auf.
  • Zu seinem Repertoire gehörte auch der detailierte Aufbau von Straßen und Fußwegen.
  • 1864 wurde ihm das Amt des Stadtvermesser von von de:Wolverhampton angetragen, worauf ihm der Stadtrat von Carlisle einräumte auch außerhalb von Carlisle als Berater tätig zu sein.
  • So war er für einen Parlamentsausschuss in Eisenbahn- und anderen Angelegenheiten beratend tätig und war Berichterstatter zu Projekten aus den Bereichen Kanalisation und Wasserversorgung.

Anfang 1866 bis Anfang 1881 Entwicklungszusammenarbeit in Deutschland[Bearbeiten]

  • In zahlreichen deutschsprachigen Staaten waren Eisenbahngesellschaften gegründet worden und ermöglichten einen schnellen Personenverkehr, der die Cholera innerhalb ihrer de:Inkubationszeit in die wachsenden Städte des 19.Jahrhunderts brachte. Die Liberalisierung des Handels und der Arbeitskraft ließ Stadtbefestigungen rückbauen. Die deutschen Verfassungsstaaten boten einen rechtlichen Rahmen für Urbaniserungen jenseits natürlichen Gefälles, für welche die Kanalisation aus der Antike wiederbelebt wurde.
  • Mobilisierte die Lokomotive die Cholera, so konnte mit der ortsgebundenen Dampfpumpe Wasser zur Spülung der Abwasserkanäle an die Hochpunkte gefördert werden.
  • 1866 legte Gordon sein Amt in Carlisle nieder und ging nach Deutschland.
  • 1863 war in de:Frankfurt am Main ein Komitee von Ingenieuren und Hygienikern - darunter de:William Lindley ,[1] der Ingenieur der Hamburger Entwässerungsarbeiten, die frühesten und größten Arbeiten der Art, die damals auf dem Kontinent ausgeführt wurden - einberufen worden, um über das Thema zu berichten.
  • de:William Lindley wurde zum Ingenieur des Programms ernannt, und von Anfang 1866 bis Herbst 1873 projektierte und übte Joseph Gordon die Bauleitung für ein Freispiegel-Spül-Kanalsystem für einen umfangreichen Teil der Stadt Frankfurt aus.
  • Es wurde ein Reglement der Hausentwässerung erlassen, welches die Genehmigung von Plänen vorsah.
  • Der Umzug auf den Kontinent war ein wichtiger Schritt in Gordons Karriere. Er stellte sich einem völlig anderen System stellen als dem, an dem er bisher gearbeitet hatte, meisterte eine Fremdsprache und die kontinentale Art, Dinge zu tun.
  • Durch die Genauigkeit, Sorgfalt, Ausdauer, uneingeschränkte Aufmerksamkeit und Energie, die Gordon eigen waren und die er den ihm anvertrauten Werken widmete, verfügte er über eine schnelle Auffassungsgabe und trug einen bedeutenden Anteil zum Qualitätsstandard der Frankfurter Entwässerungsarbeiten bei.
  • Das Frankfurter Abwasserkanalnetz wurde in der Amtzeit von Gordon projektiert. von diesem Netz waren 1890 mehr als 130 Meilen realisiert, von welchen etwa 40 Meilen noch unter der Aufsicht von Gordon entstanden.
  • 1873 verließ er den Dienst der Stadt Frankfurt am Main und wurde Chefingenieur der Abteilung Abwasserkanalisation und Wasserversorgung des de:Philipp Holzmann und Co., ein Bauunternehmen, das mit einem großen Teil der Kanalarbeiten der Stadt Frankfurter am Main beauftragt worden war.
  • In dieser Funktion entwarf Gordon Freispiegel-Spül-Kanalsysteme für bevölkerungsreiche Großstädte im Deutschen Reich:
  1. Stuttgart mit 110.000 Einwohnern[2]
  2. Heilbronn mit 24.000 Einwohnern. [3]
  3. München mit 220.000 Einwohnern. [4]
  4. Dortmund mit 55.000 Einwohnern.
  5. Ludwigshafen mit 15.000 Einwohnern.
  6. Nürnberg und Landshut.


  • Er entickelte Entwässerungskonzepte für Städte, von welchen die ersten fünf eine Summierte Bevölkerung von 450.000 Einwohnern aufwiesen.
  • Die Plaungen wurden von den Stadträten genehmigt und teilweise ausgeführt.
  • Anfang 1881 kehrte Herr Gordon nach England zurück. Seine Wahl zum Stadtvermesser von Leicester bot ihm die willkommene Gelegenheit, den wachsenden Wunsch zu erfüllen, mit seine Familie aus dem Ausland zurückzukehren.
  • Er fand Leicester in einem Zustand, der alle Fähigkeiten und Energie erforderte, die selbst er einsetzen konnte, da die Kanalisation durch die phänomenal schnelle Entwicklung der Stadt entwachsen war und außerdem die Durchführung eines Hochwasserschutzprogramms geworden war eine dringende Notwendigkeit.
  • In Leicester wurde über häufigen Überstau des Kanalsystems geklagt, Gordon verschafte sich einen Überblick über die Überstauorte. Er erkannte eine hohe Rückstauebene, welche durch hermetische Kanale erzwungen wurde. Die unbelüfteten Kanäle verfügten über eine geringe Abflußkapazität.
  • Er empfahl den Einbau von Entlüftungen, wodurch die Rückstauebene abgesenkt wurde und das Ergänzen des System durch Kanäle welche unverschmutzten Niederschlag abführen sollten.
  • Zur Durchführung dieser Maßnahmen wurden Bauaufträge mit einem Volumen 5300.000 britischer Pfund vergeben.
  • Die Arbeiten umfassten Abwasserhebepumpen mit einer summierten Leistung von 800 PS in einem Entsorgungsgebiet mit einer Ausdehnung von 1.375 de:Acres, dies ist das größte Einzugsgebiet in England und wird nur von den Einzugsgebieten der Kläranlagen von Paris und Berlin übertroffen.
  • Die Hygienemaßnahmen nahmen Gordon in Leicester neben den üblichen Aufgaben des Stadtvermessers, der Ausarbeitung neuer Bauvorschriften, der Einführung und detaillierten Durchführung eines Programms zur Erweiterung der Stadtgrenzen sehr in Anspruch.
  • Schon in Leicester war seine Konstitution durch den Arbeitsanfall überbeansprucht, der ursprüngliche Amtsübergabetermin in Leicester wurde verschoben, bis er in den Dienst an einer neugeschaffenen Stelle als Chefingenieur London County Council wechselte.
  • Er trat seine neuen Aufgaben am 2. September 1889 an und erlitt am 9. November, 1889, auf dem Weg von seinem Wohnsitz in Hampstead zu seinem Büro in en:Spring Gardens[A 3] in einem Omnibus einen de:Schlaganfall. Sein Tod war augenblicklich und gnädig schmerzlos.
  • Während seiner kurzen Amtszeit hatte er der dringenden Frage der Hauptentwässerung der Metropole besondere Aufmerksamkeit gewidmet und bereits einen wertvollen Bericht über die Arbeit der neuen Abwassertanks und die Entsorgung des entstehenden Schlamms vorgelegt. auf welche Maßnahmen seitdem ergriffen wurden.
  • Gordons breite und abwechslungsreiche Erfahrung und unruhige Tätigkeit, kombiniert mit seinen methodischen Gewohnheiten, ermöglichten es ihm, innerhalb der vergleichsweise kurzen Zeitspanne seiner Existenz eine große Menge an Arbeit von höchstem Charakter zu komprimieren.
  • Seine Bekanntschaft mit und Hingabe an die mathematische Forschung, insbesondere in ihrer praktischen Anwendung auf hydraulische Probleme, war von hoher Bedeutung, und diese Errungenschaften wurden trotz seiner wenigen und ungünstigen frühen Möglichkeiten erworben. Er fand Zeit, sich inmitten der anspruchsvollen Pflichten seines kontinentalen Lebens aktiv mit den verschiedenen technischen Gesellschaften zu identifizieren, mit denen er dort verbunden war, und trat kurz nach seiner Rückkehr nach England dem Association of Municipal and Sanitary Engineers and Surveyors (en:Institution of Municipal Engineers Verband der städtischen und sanitären Ingenieure und Vermessungsingenieure) bei , eine Körperschaft, von der er bald ein begeistertes und einflussreiches Mitglied wurde. Von 1887 bis 1888 hatte er hier den Vorsitz und wurde bei seiner Ernennung zum Chief-Ingenieur des London County Council zum Ehrenmitglied gewählt. Gordon wurde am 4. März 1862 zum Associate der Institution gewählt und am 17. Februar 1874 in die Klasse der Mitglieder versetzt.[5]

Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. The partnership of S . D . Martin ( 1803 – 1877 ) , surveyor , and Thomas Fenwick (1824 - 1905) , civil engineer, was formed in 1861
  2. Seinen Rawlinson Plan Kanalisation von West Ham beschrieb en:Robert Rawlinson 1864 als ein Unternehmen, das „einige der kompliziertesten und schwierigsten Hauptkanalisationsarbeiten“ beinhaltete, die er bis zu diesem Zeitpunkt ausgeführt hatte.
  3. Spring Gardens is a street in St. James's, London, England, that crosses the east end of The Mall between Admiralty Arch and Trafalgar Square.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. William Lindley, nebst Grundriß William Lindley. 1 Oct 1840 Bericht des Ingenieurs W. Lindley , die Verbesserung des Hammerbrooks betreffend ; nebst Grundriß, 1840, [1]
  2. Joseph GORDON (Civil Engineer), Erlauterungsbericht zu dem Dispositions-Plan, 1874, [2]
  3. Joseph GORDON (Civil Engineer), über die Anlage der Canalisation der Stadt Heilbronn, [3]
  4. Joseph Gordon, Die CANALISATION der kgl . Haupt- und Residenzstadt MÜNCHEN Bericht im Auftrage des Magistrates erstattet von J. Gordon . Mit 10 Blatt Plänen . Anhang IV zum I. Bericht der vom Stadtmagistrate niedergesetzten Commission für Wasserversorgung , Canalisation und Abfuhr . ) München 1876. 4. Mit 10 Blatt Plänen . Metropolitan Water Companies for the year 1875. Statement of[4]
  5. de:Institution of Civil Engineers, Great Britain, Minutes of Proceedings of the Institution of Civil Engineers, 1890, S. 384ff