Josef Neumann (Ophthalmologe)

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Josef Neumann (* 24. Januar 1920 in Variaș; † 6. Dezember 1999 in Schwäbisch Gmünd) war Facharzt für Augenheilkunde in Timișoara, Angehöriger der deutschsprachigen Minderheit der Banater Schwaben in Rumänien.

Studium[Bearbeiten]

Josef Neumann besuchte von 1927 bis 1931 die Volksschule in seinem Heimatort, danach besuchte er von 1931 bis zum Abitur 1939 das Realgymnasium, das heutige Nikolaus-Lenau-Lyzeum in Timișoara. Das Medizinstudium begann er zunächst an der Babeș-Bolyai-Universität Cluj und führte es danach an der Lucian-Blaga-Universität Hermannstadt fort. Ende 1944 musste er sein Studium abbrechen, da er am 24. Januar 1945 im Zuge der Verschleppung von Rumäniendeutschen in die Sowjetunion zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion deportiert wurde. Bis Dezember 1949 war er zusammen mit 840 Deutschen aus dem Banat und aus Siebenbürgen im Lager in Jenakijewo als Feldscher tätig. Nach seiner Rückkehr beendete Josef Neumann das letzte Jahr seines Medizinstudiums an der neu gegründeten Medizinischen und Pharmazeutischen Universität Victor Babeș in Timișoara, wo er 1950 auch promovierte.[1]

Beruf[Bearbeiten]

Von 1950 bis 1953 war Neumann zunächst Arzt in Gertjanosch, in Kleinjetscha und dann in Großjetscha. Anschließend arbeitete er als Stationsarzt für Innere Medizin an den „Neuen Kliniken“ in Timișoara. 1954 erfolgte seine Facharztausbildung an der Klinik für Augenheilkunde, die Facharztprüfung legte er 1958 in Bukarest ab.[1]

Von 1958 bis zu seinem Rentenatritt 1980 war Neumann als Facharzt für Augenheilkunde in Timișoara tätig. In der Augenklinik operierte er viele Patienten vor allem am grünen Star. Außerdem fuhr er regelmäßig in die Banater Dörfer, um Vorträge über Augenkrankheiten und deren Heilung zu halten.[1]

Nach der rumänischen Revolution von 1989 übersiedelte er nach Deutschland und verbrachte dort die ersten vier Jahre in Hiddenhausen (Nordrhein-Westfalen) bei seinem Sohn und danach in Schwäbisch Gmünd (Baden-Württemberg) bei seiner Tochter. Dort verstarb er am 6. Dezember 1999 im Alter von 79 Jahren.[1]

Literatur[Bearbeiten]

  • Thomas Breier: Die Medizingeschichte Temeswars 1718–1990. Schrobenhausen 2003

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Thomas Breier: Die Medizingeschichte Temeswars 1718–1990. Schrobenhausen 2003
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