Josef Mudde van Duren
Josef Mudde van Duren (Pseudonym) (* 1943 in Düren) ist ein deutscher Maler, Autor und Bildhauer. Er wohnt in Lingen (Ems).
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[Verbergen]Vita[Bearbeiten]
Der Maler und Bildhauer weist durch "van Duren" in seinem Künstlernamen auf die Stadt Düren im Rheinland hin, in der er 1943 geboren wurde. Er arbeitete zunächst in der Werbeabteilung einer großen Firma, ging 1966 nach London und studierte am West London College Art and Crafts, Painter Class and Lower Cambridge English. 1973 folgte ein Lehramtsstudium an der Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig und ein Studium als Nebenhörer an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. Sein Theologiestudium schloss er durch eine wissenschaftliche Erweiterungsprüfung im Fach Religion ab. Von 1977 bis 1999 unterrichtete er an einer Berufsfachschule, die über eine moderne Siebdruckanlage verfügte. In diesen Jahren entstanden u. a. anspruchsvolle Serigraphien, die er auch für Kunstpädagogen und Studenten anfertigte. Ab 1999 wandte er sich ganz der Kunst zu.
Stilrichtung, Motive, Materialien[Bearbeiten]
Van Duren versucht durch Farbflächen und Linien geistige Impulse unmittelbar auszudrücken. Neben abstrakten Gemälden voller Kraft wendet er sich aber auch immer wieder der figurativen Malerei zu und spürt Verletzlichkeiten, Unterdrückung und Ausgrenzung nach. Ein wiederkehrendes Thema ist die Shoa. Seine Kunst illustriert jedoch keine Zeitgeschichte, sondern verweist auf die dem Individuum zugefügten Beschädigungen. Er zeigt "Orte" der Erinnerung, die gleichnis- und zeichenhaft Spuren in sich tragen. Teilweise verwendet er hebräische Schriftzeichen und Symbole, die auf altsemitische Bildzeichen zurückgehen.
Zu seinen Werken, vorwiegend in Acryl, gehören auch einige Bleistift-, Rötel- und Kohlezeichnungen und immer wieder Serigraphien. Typisch für seine Skulpturen ist die Vereinfachung der Form bis zur Abstraktion. Die Formensprache ist vorwiegend organisch fließend. Kennzeichnend ist der spannungsreiche Kontrast von Glätte und Rauheit. Die gelegentlich auch aufgerissen anmutende Oberfläche eröffnet den Blick in innere Höhlungen und Zerklüftungen. Er benutzt für seine Werke möglichst natürliche Materialien wie Stein, Ton, Marmor und Holz (Eiche).
Nach 2001 entstehen vorwiegend Bild und Text kombinierte Arbeiten in dem Medium Malerei (lyrische Darstellungsform). Ein typisches Beispiel ist das work of art "The Spirit of the Pilots", das sich im "The Jewish Museum, Raymond Burton House" in London befindet. Zu der Bild-Text-Kombination schreibt Jennifer Marin, Museum Curator: "We admire the feelings expressed and the sensitive use of Hebrew lettering."
Weitere Ausstellungsorte (Auswahl) sind das Kloster Esterwegen, eine Gedenkstätte auf dem ehemaligen Konzentrationslager Esterwegen. In dem öffentlichen Teil des Klosters befinden sich zwei Bilder des Malers: "Makkabäer" und "Das Bellen im Moor".
Im Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ) Emslandlager in Papenburg befindet sich "Überschreiten - in memoriam Louis Schild" und im Jüdische Bethaus in Freren "Das große Schweigen", das das Leiden von Ernst Heilmann thematisiert. Er war Vorsitzenden der Sozialdemokratischen Fraktion im Preußischen Landtag und wurde im KZ Börgermoor inhaftiert und später in Buchenwld ermordet.
Für die Räume der Hochschule für Musik Saar in Saarbrücken malte MvD das Bild "Cellist - in memoriam Antonio Janigro".
An der Ausstellung "Ein gewisses jüdisches Etwas" im Jüdischen Museum München vom 22. Juli bis 31. August 2008 war Mudde van Duren mit seinem Acrylbild "Josefs letzter Traum" beteiligt. Dieses Bild wurde auch in seiner Ausstellung "Augenblick mal!" (14.Oktober 2009) im Gedenkort Jüdische Schule in Lingen gezeigt. Die Intention des Malers und Bildhauers kommt treffend durch die "news in arts-on" des Kunstvereins Lingen vom Oktober 2009 zum Ausdruck. Dort heißt es zu dieser Einzelausstellung u. a.: "Der Künstler arbeitet in den Medien Malerei und Skulptur und thematisiert sowohl den verirrten Geit der Menschen, die der Ideologie des Übermenschen, der Übermacht, der Macht und dem Recht des Stärkeren, also dem Faschismus, verfällen sind. Gleichzeitig behandelt eine weitere inhaltliche Ebene das geschundene Leben, das Leiden und den Tod der Opfer des Nationalsozialismus. Das Bild "Höre, Israel", das auch in dieser Ausstellung gezeigt wurde, hat der Maler dem Forum Juden-Christen im Altkreis Lingen übergeben. Es weist gleichnis- und zeichenhaft auf alle Opfer der Shoa hin.
Veröffentlichungen[Bearbeiten]
- In der VKR-Zeitschrift rabs sind zwei Aufsätze erschienen:
- Kunst und Religion I - Einführung und Werkstattgespräch, 4. Quartal 2008, S. 12 und 13,
- Kunst und Religion II - Alte Bild
- Alte Bildnisse - neue Ausdrucksformen. 2009 (gedruckt; Zeitschriftenaufsatz)[1]
- Duren, Mudde van: Kunst und Religion. 2008 (gedruckt; Zeitschriftenaufsatz)
- Kunst und Religion: Einführung und Werkstattgespräch / von Mudde van Duren - In: rabs Religionsunterricht an berufsbildenden Schulen o.Jg., 2008, H.4, S.12-13,[2]
Einzelnachweise[Bearbeiten]
Personendaten | |
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NAME | Duren, Josef Mudde van |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler, Autor und Bildhauer |
GEBURTSDATUM | 1943 |
GEBURTSORT | Düren |