Johann Ernst von Hainisheim
Johann Ernst von Hainisheim (* 1469 de:Heimsheim † 1494 in München) war de:Stückgießer.
Inhaltsverzeichnis
[Verbergen]Werdegang[Bearbeiten]
- Von 1483 bis 1489 war Hans Ernst de:Büchsenmacher von de:Grafen Eberhard von Württemberg und hatte Bürgerrecht in Stuttgart.
Hosanna-Glocke[Bearbeiten]
- 15. Mai 1477: 3. Brand der de:Basilika St. Martin (Weingarten)
- 17. Mai 1477: Abt Jodok schied aus dem Leben
- 19. Mai 1477: um fremden Einmischungen vorzubeugen wurde Kaspar Schieg zum Abt gewählt.
- Abt Schiegg engagierte für den Wiederaufbau den Ulmer Münsterbaumeister de:Moritz Ensinger.
- 1484 beauftragte Abt Caspar Schiegg bei dem aus Zogenweiler stammenden Leonhard Staeb in Ravensburg den Guss einer Glocke.
- 30. September 1484 1. Guß der „Hosanna“-Glocke
- Die 112 Zentner „Hosanna“-Glocke blieb nicht lange im Glockenturm hängen:
- 1489 ließ Abt Caspar Schiegg einen Umguss in Auftrag geben.
- Diesmal engagierte er Hans Ernst, einen Stuttgarter Büchsenmacher und Glockengießer von Renommee.
- Der Vertrag mit dem Kloster Weingarten, den Ernst unterzeichnete, hatte es jedoch in sich: [A 1]
- Der Glockengießer sollte erst für seine Arbeit entlohnt werden, nachdem die Glocke einen einjährigen Probebetrieb absolviert hatte. In dieser Zeit sollte die „Hosanna“ schonend geläutet werden – lediglich zu sieben Tageszeiten, auf Befehl des Abtes, außerdem zum Wettersegen bei aufziehenden Gewittern. Auch wenn der Glockengießer zunächst leer ausging, musste er seine Knechte schon nach getaner Arbeit auszahlen. „Hosanna“-Glocke Gewicht: 6 de:Tonne (Einheit), Durchmesser: 2 m, Höhe: 1,65 m[1]
Salve-Regina-Glocke[Bearbeiten]
Salveglocke von 1490 der de:Münchner Domglocken.
- 1487 erbeutete de:Albrecht IV. (Bayern) die Glocke von de:St. Emmeram (Regensburg) verschleppte sie nach München und ließ sie
- 1488 in der de:Frauenkirche (München) aufhängen, wo sie beim ersten Läuten zersprang.
- 1490 goß Hans Ernst die Salve Regina Glocke in Regensburg. Hans Ernst , der anno 1490 die 12500 Pfund schwere „ Susanna- glocke " für die Liebfrauenkirche goß , und zwar aus dem Metall derjenigen , welche 1487 Herzog Albrecht IV . , als sich ihm Regensburg ergab , vom Kloster St. Emmeran hieher bringen ließ, welche aber beim ersten Läuten (1488) zersprang. Die Susannaglocke mußte auf Befehl des Herzogs jeden Samstag während des Anitphons Salve Regina gezogen werden, desgleichen täglich in der Fastenzeit und an allen Frauenabenden.[2]
- 1494 ließ de:Albrecht IV. (Bayern) Hans Ernst für diese de:Hehlerei eine Stückwerk Gießerei mit Bohrhaus in der de:Herzog-Wilhelm-Straße einrichten. So konnte Hans Ernst nach Konjuntur in Bronze de:Salve Regina Frieden rufenden Glocken oder befriedende Geschütze gießen und ausbohren.[3]
Erwähnung des Stifters in der Glockeninschrift[Bearbeiten]
Als Vermarktungskonzept für den Glockenguß erwähnt er den Stifter in der Glockenschrift womit er die de:Eitelkeit der Auftaggeber bedient.[4]
Glockengiesser am Kreuz[Bearbeiten]
Die Bezeichnung Glockengießer de:Altstadt (München)#Kreuzviertel wurde zu Glockengießer am Kreuz kontrahiert.
Herzog-Wilhelm-Straße Nr. 14 und 15
- Zeit Frühere Hausnummern Quelle
- 1762 714 Grundbuch 1629 Tl. a Bl 768
- 1770 215 Stadtarchiv C II b Nr. 198
- 1789 225 Schmalzgasse Literatur:
- 1815 1267 Glockengasse Lipowsky a S. 475
- Nach 1825 als die de:Kreuzkaserne als Militärgefängnis genutzt wurde war dessen Adresse Glockengasse.
- Glockengasse: 1132 Das königl. Miltär-Mehlmagazin
- Glockengasse 6 Münchner Sonntagsblatt
Anmerkungen[Bearbeiten]
- Hochspringen ↑ Eine Ähnliche Urkunde, aus dem Jahre 1489, der Vertrag deselben Abtes mit dem Glockengießer Hans Ernst in Stuttgart wegen Anfertigung der großen „ Ofanna “ für Weingarten , 1 ) ist von zwei adeligen Zeugen besiegelt . Dagegen sind uns hier - ein nicht eben häufiger Fall Siegel von zünftigen Personen , von ... Württembergische Vierteljahrshefte für Landesgeschichte, 1897, S. 424
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- Hochspringen ↑ de:Schwäbische Zeitung, [1]
- Hochspringen ↑ Jahrbuch für Münchener Geschichte, 1887, S. 61
- Hochspringen ↑ 1494 wird die Stuckgießerei von Hans Ernst in der Glockenstraße am Glockenbach in München erwähnt , neben ihr das Bohrhaus. vgl.: Luitpold Lutz, Die bayerische Artillerie von ihren ersten Anfängen bis zur Gegenwart, 1804, S. 178
- Hochspringen ↑ Ernst Hans , Glockengießer , * Anfang 15. Jh . Heimsheim ( Württemberg ) , † vor 1493 Stuttgart. Durch zwei Glocken ist Ernst, ein Bürger von Stuttgart, bekannt: die Salveglocke der Münchner Frauenkirche, die er Auftrag Albrecht IV. goß und die Hosanaglocke im Kloster Weingarten. Beide zeichnen sich durch die damals noch seltene Erwähnung des Stifters in der Glockeninschrift sowie durch gleiche Form der Inschrift und gleichen unteren Schulterfries aus. Hinzu kommt bei der Weingartener Glocke ein reicher Reliefschmuck, der erstmals das Motiv des Heiligen Blut-Rittes der de:Judith von Flandern, die die Hl. Blut Relique zum Kloster Weingarten gebracht hatte, und ihres Gemahls Herzog -> de:Welf IV. aufgriff. Als Büchsengießer is t E. 1483 bis 89 nachweisbar. vgl.: Rudolf Vierhaus, Einstein - Görner, 2011, S. 138
Personendaten | |
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NAME | Ernst, Johann von Heimsheim |
ALTERNATIVNAMEN | Ernst, Hans |
KURZBESCHREIBUNG | Glockengießer im Herzogtum Bayern |
GEBURTSDATUM | 1469 |
GEBURTSORT | Heimsheim |
STERBEDATUM | 1494 |
STERBEORT | München |