Jan Zobel

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Jan Zobel im April 2015

Jan Zobel (* 17. Juni 1976 in Durban) ist ein deutsch-südafrikanischer Politiker und ehemaliger Aktivist der rechten Szene. Seit 2013 ist er Bundesgeschäftsführer der Tierschutzpartei.

Leben[Bearbeiten]

Zobel kam 1976 als jüngster von insgesamt drei Söhnen deutscher Auswanderer in Südafrika zur Welt. Sein Vater war Kapitän zur See und seine Mutter Apothekerin. Ab 1982 besuchte er die Primary School und ab 1989 die Highschool. 1991 kehrte er mit seiner Familie nach Deutschland zurück und lebt seither in Hamburg. Dort absolvierte er im Jahr 1996 an der Jahnschule das Abitur. Anschließend absolvierte er bis 1997 seinen Wehrdienst beim 2. ABC-Abwehrbataillon 610 in Albersdorf. 1998 schloss sich in Düsseldorf eine Ausbildung zum Kaufmann an. 2001 und 2002 war er Angestellter bei Axel Springer SE. Seither arbeitet er bei einer Reederei. Zobel ist verheiratet und Vater eines Sohnes.

Politik[Bearbeiten]

Nach der Rückkehr seiner Eltern nach Deutschland geriet Zobel zunehmend mit neonazistischem Gedankengut in Berührung. Entsprechend gründete er 1993 den Hamburger Landesverband der Jungen Nationaldemokraten, dessen Vorsitzender er wurde. Im selben Jahr wurde er Mitglied der NPD. Letztere fand hauptsächlich aufgrund seiner Intelligenz Gefallen an ihm. Wegen seiner rechten Aktivitäten weigerten sich die Lehrer seiner Schule, seine Abiturprüfung abzunehmen, weshalb letztere durch Mitarbeiter der Schulbehörde unter Polizeischutz geschah. In der Folgezeit wandte er sich vom Rechtsextremismus ab, so trat er 1997 aus der Partei aus. 2001 nahm er deshalb in diesem Zusammenhang an einem Theaterprojekt von Christoph Schlingensief teil.

In den Folgejahren wurde ihm aufgrund seines Status als „Neonaziaussteiger“ mediale Aufmerksamkeit zuteil. 2005 veröffentlichte er sein Buch Volk am Rand. NPD: Personen, Politik und Perspektiven der Antidemokraten, in dem er über seinen Werdegang innerhalb der rechten Szene berichtet. Beispielsweise bewertete er das Verbotsverfahren der NPD ambivalent. Einerseits würde seiner Meinung nach ein Teil rechtsextremer Infrastruktur wegbrechen, andererseits würde dies nichts an der Gesinnung ihrer Mitglieder und Anhänger ändern, zumal diese vorzugsweise andere Agitationsformen wählen würden.

Einige Jahre später wurde er erneut politisch aktiv. Er wandte sich dem Tierschutz sowie der Tierrechtsbewegung zu und trat der Tierschutzpartei bei. Auf dem 32. Bundesparteitag, der am 16. und 17. November 2013 in Frankfurt am Main stattfand, wurde er schließlich zum Bundesgeschäftsführer gewählt.[1] Zusammen mit Bettina Jung und Martin Buschmann leitet er außerdem den parteiinternen Bundesarbeitskreis MUT gegen Rechts.[2] Seit 2015 ist er außerdem Chefredakteur des MUT-Magazins, der Mitgliederzeitung der Partei.[3] Auf dem Sonderparteitag vom 21. März 2015, der aus dem Rücktritt mehrerer Vorstandsmitglieder – unter anderem den beiden Parteivorsitzenden Stefan Bernhard Eck und Barbara Nauheimer – zum Jahreswechsel 2014/2015 resultierte, wurde gegen Zobel ein Misstrauensantrag gestellt, der jedoch keinen Erfolg hatte.[4]

Bibliographie[Bearbeiten]

  • Jan Zobel: Volk am Rand. NPD: Personen, Politik und Perspektiven der Antidemokraten. Edition Ost, Berlin 2005, ISBN 3-360-01063-9.

Weblinks[Bearbeiten]

 Commons: Jan Zobel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten]

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