Jürgen Criegee

Aus MARJORIE-WIKI
Wechseln zu: Navigation, Suche

Jürgen Criegee (* 21. Juli 1934 in Marburg an der Lahn; † 7. September 2018) war von 1974 bis 1998 Bürgermeister von Walldorf. Sein größter Erfolg war die Ansiedlung des Software-Unternehmens SAP im Jahr 1977, wodurch Walldorf einen bedeutenden wirtschaftlichen Aufschwung erfuhr. Zum Ausscheiden aus dem Amt wurde er 1998 Ehrenbürger der Gemeinde. Außerdem war er Ehrenbürgermeister der Stadt Astoria in Oregon, wo ein Platz nach ihm benannt wurde.

Leben[Bearbeiten]

Er war der Sohn des Chemikers Rudolf Criegee und zog mit den Eltern 1937 von Marburg an der Lahn nach Karlsruhe, wo er das Markgrafen-Gymnasium Karlsruhe besuchte. Danach absolvierte er ein Jurastudium in Tübingen und gehörte ab 1954 wie schon sein Vater der Burschenschaft Germania an.[1] Er promovierte 1965 mit einer Schrift über Grundlagen im Verfassungsrecht, Zulässigkeit und Verbindlichkeit von Ersuchen des Parlaments an die Regierung. Er arbeitete zunächst beim Finanzamt in Konstanz und danach beim Finanzamt in Villingen-Schwenningen, dessen stellvertretender Leiter er wurde.

Der Platz um die Astoria-Säule, das Wahrzeichen von Walldorfs US-amerikanischer Partnerstadt Astoria, wurde nach Jürgen Criegee benannt.

1969 trat Criegee in die FDP ein. 1973 kandidierte er bei den Bürgermeisterwahlen in Walldorf, wo er als Nachfolger von Wilhelm Willinger ins Amt gewählt wurde. Schon in seiner ersten Amtszeit ab 1974 gelang Criegee 1977 die Ansiedlung der SAP, wodurch er immense wirtschaftliche Impulse für Walldorf setzte, dessen Haushaltsvolumen sich in Criegees Amtszeit von rund 20 auf rund 200 Millionen DM etwa verzehnfachte. Criegee begünstigte weitere Gewerbeansiedlungen in dem am Autobahnkreuz Walldorf verkehrsgünstig gelegenen Ort. Er setzte sich für den Ausbau des Nahverkehrs und eine intensive Zusammenarbeit der Nachbargemeinden Walldorf und Wiesloch ein, die sich zwischen den Orten den Bahnhof Wiesloch-Walldorf teilen. Zu Criegees weiteren Verdiensten zählen der Bau der Walldorfer Westumgehung 1984, die Gründung der als Eigenbetrieb geführten Stadtwerke, der Bau des Astor-Stifts und die Städtepartnerschaft mit Saint-Max. Er wurde 1981 und 1989 im Amt bestätigt.

Von 1979 bis 2005 war Criegee Abgeordneter im Kreistag, wo er ab 1989 der FDP-Fraktion vorstand. Am 18. Mai 1987 wurde der Platz um die Astoria-Säule in der US-amerikanischen Stadt Astoria im Bundesstaat Oregon, der älteren Partnerstadt Walldorfs, zu Ehren von Jürgen Criegee, dem Bürgermeister von Walldorf sowie dem Ehrenbürgermeister Astorias, auf den Namen Criegee-Circle getauft.[2] 2004 wurde Criegee mit dem Ehrenring des Rhein-Neckar-Kreises ausgezeichnet.

Literatur[Bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Traueranzeige in der Stuttgarter Zeitung vom 8. September 2018
  2. Herbert C. Ebeling: Johann Jakob Astor. Ein Lebensbild. Astor-Stiftung, Walldorf 1998, ISBN 3-00-003749-7, S. 311.
Info Sign.svg Dieser Wikipedia-Artikel wurde, gemäß GFDL, CC-by-sa mit der kompletten History importiert.