Isaak d’Orville

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Isaak d’Orville (später auch Isaak Freiherr von d’Orville Edler von Löwenclau und Herr zu Schönhoffen; * 7. August 1699; † 17. Dezember 1763) war ein wohlhabender Frankfurter Bürger und Mitglied der Familie d’Orville calvinistischen Glaubens.

Isaak d’Orville heiratete Maria Magdalena Cornet. Er erbte 1739 von seinem Vater Peter Friedrich d’Orville den Gutshof Schönhof in Bockenheim. 1743 wurde er von dem fünf Jahre (1742–45) nur in Frankfurt residierenden deutschen Kaiser Karl VII., in den Adelsstand erhoben. Der Kaiser brauchte ständig neue Finanzmittel. Auch deshalb war er mit der Vergabe von Adelstiteln in seiner kurzen Regierungszeit sehr freigiebig. Der Isaak d’Orville und seiner Familie verliehenen Adelsname „Edler von Löwenclau und Herr zu Schönhoffen“ weist auf die starken calvinistischen Bindungen der Familie zu den calvinistisch-reformatorischen Glauben hin, die sich nicht nur in deren historischen Ursprung der Familie aus Valenciennes begründen. Ein Wappen der Freiherren von Löwenclau hat sich als sog. Wiednitzer Wappen „Springender Löwe mit ausgestreckten Klauen“ erhalten. Wir verdanken dies dem Rittergutsbesitzer Peter Friedrich d’Orville.

Das Gut Schönhof (Bockenheim) wurde an die Familie Bruère weiterverkauft. Samuel Bruère (* 10. März 1769; † 1791) war ein Hauptmann im Kurfürstentum Hessen-Kassel, auch Weinhändler in St. Goar und kurzzeitig Eigentümer des Gutes Schönhof in Frankfurt-Bockenheim und brannte im Jahr 1818 fast völlig nieder.

Literatur[Bearbeiten]

  • A. Dietz: Frankfurter Handelsgeschichte. Band 4, 1925, S. 408f.
  • Ernst-Otto Braasch: Die Hugenottenfamilie d’Orville. Eine Auswahl ihrer bedeutenden Nachkommen als Beitrag zum Hugenotten-Gedenkjahr. In: Hessische Familienkunde. Band 17, 1985, Sp. 311–314
  • Heinz-Otto Haag: d’Orville von Nordfrankreich nach Michelstadt. In: Odenwälder Jahrbuch für Kultur und Geschichte 2008. ISBN 3-90808591-5-0
  • Dieter Metzler: Löwenklau, Johannes. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 15, Duncker & Humblot, Berlin 1987, ISBN 3-428-00196-6, S. 95 f. (Digitalisat).
  • Wolf-Friedrich Schäufele: Johannes Calvin und die reformierten Flüchtlingsgemeinden in Frankfurt am Main. In: Jahrbuch der Hessischen Kirchengeschichtlichen Vereinigung. Band 61, 2010, S. 15–34
  • Irene Dingel (Hrsg.): Abraham Mangon, Kurze doch wahrhafftige Beschreibung der Geschichte der Reformierten in Frankfurt 1554–1712. EVA, Leipzig 2004
  • [Die französisch-reformierte Kirche in Bockenheim, im Gebrauch bis 1787] [Bildliche Darstellung] / [Schlesicky Phot. 1904]. [Frankfurt am Main], 1905. 1 Fotografie (Vermutlich als Alternativbild gedacht für: Die französisch-reformierte Gemeinde in Frankfurt am Main / von Friedrich Clemens Ebrard)- Standort: UB-Signatur: Ffm F 372 Nr. 126

Weblinks[Bearbeiten]

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