Interorbital Systems

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Interorbital Systems
Rechtsform Corporation
Gründung 1986
Sitz Mojave, Kalifornien
Branche Raumfahrt
Website Interorbital

Interorbital Systems Corporation (IOS) ist ein US-amerikanisches Raumfahrtunternehmen, das in Mojave, Kalifornien angesiedelt ist. Es wurde im Jahr 1996 von Roderick Milliron gegründet. Das Unternehmen arbeitet gerade an einer Serie von Trägerraketen, um einen neuerlich ausgesetzten US-amerikanischen Preis im Bereich Weltraumflug zu gewinnen. Interorbital Systems war außerdem einer der Teilnehmer am Ansari X-Prize, ohne dabei Erfolge vorweisen zu können.

Starts von den USA Tonga oder dem offenen Ozean[Bearbeiten]

Zumindest die kleineren Raketen der Baureihe "Neptune" können eigentlich von überall gestartet werden. Die ersten Starts werden vermutlich von den USA oder vom Meer aus erfolgen. Grund dafür sind die kürzeren Transportwege und die Problematik der Beschaffung von Exportgenehmigungen für jede Rakete und jede einzelne Nutzlast. So müssten bei einem Massenstart von Kleinsatelitten jeder US-amerikanische Betreiber eines Kleinsatelliten von 750 g (Tubesat) oder 1000 g (Cubesat) um eine Exportgenehmigung anfragen. Interorbital Systems plant seine späteren bemannten Flüge von der Insel ʻEua zu starten die zur Tonga gehört[1].

Satelliten im Versandhandel[Bearbeiten]

Die Firma IOS bietet auf ihrer Webseite Bausätze für Nanosatelliten an. Der billigste Satellit kostet einschliesslich der Versandkosten zum Käufer und den Transport ins All etwas mehr als 8000 Dollar, also weniger als 8000 Euro. Das Angebot umfasst sowohl den klassischen CubeSat als auch den nur von IOS angebotenen TubeSat. Der klassische Cubesat ist ein würfelförmiger Kleinsallit mit einer Kantenlänge von genau 10 cm und einem Maximalgewicht von 1.33 kg oder auch nur 1.0 kg. Inzwischen wurden bereits Dutzende dieser Kleinsatelliten beim Start wesentlich grösserer Satelliten als zusätzliche Nutzlasten ins All befördert. Der Betreiber des Cubesat zahlt dafür dann eine "Mitfluggebühr". Das Startgewicht des Tubesat ist auf 0.75 kg begrenzt. Der Betreiber eines Tubesat erhält von Interorbital einen 0.5 kg schweren Bausatz zugeschickt. Dieser Bausatz enthält alle für einen Satellitenbus notwendigen Bauteile wie Stromversorgung, Bordcomputer und das jeweils gewünschte Datenfunkgerät. Der Betreiber kann dann eine eigene Nutzlast von bis zu 0.25 kg hinzufügen. Der Tubesat besteht aus einer sechseckigen Röhre mit einer Länge von fast 13 cm und einem Durchmesser von fast 9 cm. Alle beiden Satelliten werden in den Grössen 1U, 2U und 3U angeboten, d. h. es gibt sie in einfacher Grösse, doppelter Grösse und dreifacher Grösse.

Startsysteme[Bearbeiten]

Interorbital Systems entwickelte verschiedene Prototypen von Startraketen für verschiedene Zwecke. „Neutrino“ ist die kleinste Rakete und wurde entwickelt, um suborbitale Flüge durchzuführen. „Neptune“ ist das aktuelle Konzept von Interorbital Systems. Es ist eine modulare Rakete, um kleinere oder größere Nutzlasten in einen Erdorbit zu transportieren. Jede Rakete besteht aus 5 bis 36 einzelnen Antriesmodulen. Die ausgebrannten Raketen und ihre Tanks werden nacheinander abgeworfen.Nur die letzte Rakete und die Nutzlast erreicht die Erdumlaufbahn. Als Treibstoffe werden Salpetersäure und Naturterpentin mit einem Zusatz von Furphenylalkohohl verwendet. Diese Mischung ist selbstendzündlich und soll eine stabile Verbrennung garanieten. Für das Jahr 2012 sind laut Firmenaussagen zwei Starts von Neptune-9 mit einer Nutzlastkapazität von je 60-70 Kilogramm geplant. Bei jedem Start sollen ein paar Dutzend Kleinsatelitten in die Erdumlaufbahn befördert werden. Die niedrigen Kosten und die hohe Nutzlastkapazität des „Neptune-Systems“ soll auch für die Beförderung von Weltraumtouristen entwickelt werden. Interorbital ist Mitglied des am Google-Lunar-X-Prize teilnehmenden Teams Synergy Moon. Nach dem Vorbild sowjetischer Mondmissionen soll eine Sonde weich auf dem Mond landen, Proben einsammeln und dann mit einer Erdrakete zur Erde befördern. Der kleine Mondrover des Teams Synergy Moon wird dabei als zuätzliche Nutzlast zum Mond transportiert um das Preisgeld von ggf. mehr als 20 Millionen Dollar zu kassieren und das Einsammeln der Mondproben zu dokumentieren. Die Mondproben sollen dann an interessierte Wissenschaftler und Sammler verkauft werden. Interorbital setzt das Konzept der OTRAG-Rakete mit der Bündelung mehrerer kleiner Module ein. Die Module von Interorbital sind allerdings wesentlich größer. Auch deren Technologie wurde teilweise übernommen. So werden nur ganz einfache Triebwerke verwendet und die Treibstoffförderung verläuft ohne Treibstoffpumpen. Als Oxydator wird weiterhin Salpetersäure verwendet, aber der Brennstoff Kerosin wurde durch Naturterpentin ersetzt. Dieses Terpentin wird aus Kiefernharz destiliert. Das Kiefernharz wird aus angebohrten Kiefern abgezapft oder aus den Baumstümpfen von früher gefällten Kiefern gewonnen. Der ehemalige OTRAG Gründer Lutz Kayser wird als Berater und Angestellter auf der Website geführt.

Weblinks[Bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten]

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