Infanterie-Regiment 391 (Wehrmacht)
Geschichte[Bearbeiten]
Das bisher in Hamburg kasernierte Infanterie-Ersatzregiment 225 hatte nach dem Polenfeldzug von 1939 das Infanterieregiment 391 unter Zufuhr von Truppenteilen des Wehrkreises X (Schleswig-Holstein) aufzustellen. So entstand ab 1. Dezember 1939 auf dem Truppenübungsplatz Munsterlager das neue IR 391 mit drei Bataillonen, 13. und 14. Kompanie. Schon im Januar 1940 musste das 3. Bataillon abgegeben werden und erhielt als Ersatz das aus Breslau zugeführte Feld-Ersatz-Bataillon 28, das nun zum III. Bataillon wurde.
Nach Abschluss der Ausbildung verlegte das IR 391 als Teil der 170. Infanterie-Division als Besatzungstruppe nach Dänemark und im Juli 1940 schließlich in den Raum von Lille (Frankreich), wo es der 9. Armee unterstellt wurde. Hier musste das Regiment das III. Bataillon zur Neuaufstellung des IR 695 der 340. Infanterie-Division überlassen. Ein neues III. Bataillon wurde durch Zuführungen aus Ersatzeinheiten des Wehrkreises X neu formiert.
Einsätze[Bearbeiten]
Im März 1941 wurde die 170. Infanterie-Division nach Rumänien verlegt und wurde zum Schutz der rumänischen Ölquellen eingesetzt. Mit Beginn des Ostfeldzuges unterstand die Division der deutschen 11. Armee, die über den Pruth nach Osten zur Offensive antrat. Das IR 391 marschierte über Jassy nach Odessa und wurde im November 1941 auf die Krim verlegt. Nach der Eroberung von Kertsch nahm das Regiment auch an der Besetzung von Sevastopol teil.
Im Juli 1942 wurde die 170. Infanterie-Division nach Leningrad transportiert und bei der Belagerung der Stadt eingesetzt. Bis Ende 1943 machte das IR 391 (zwischenzeitlich in GR 391 umbenannt) im Rahmen der 18. Armee alle Abwehr- und Angriffskämpfe mit. Infolge hoher Verluste musste das Regiment im Februar 1943 das II. Bataillon auflösen, das bisherige III. Bataillon wurde das neue II. Bataillon GR 391.
Untergang[Bearbeiten]
Im Januar 1944 zersprengte die Rote Armee den Belagerungsring der 18. Armee um Leningrad und vernichtete dabei auch das GR 391. Nur Kampfgruppen konnten entkommen. Erst im April 1944 entstand im Brückenkopf Narwa ein neues GR 391 mit zwei Bataillonen. Das Regiment musste sich ab Juni 1944 dem Rückzug der Heeresgruppe Nord anschließen. Im Januar 1945 stand das Regiment im Raum Suwalki. Der weitere Rückzug - nur noch in der Stärke eine Kampfgruppe - verlief durch Südostpreußen bis nach Hela. Dort kapitulierten die Reste des GR 391 am Tage des Kriegsendes.
Quellen[Bearbeiten]
- Kriegstagebuch der Wehrmacht 1940 – 1945
- James Lucas: Die Wehrmacht von 1939 – 1945
- Robert Jackson: Ostdivisionen