Idol von Sardinien
Ein schematisches weibliches Idol von Sardinien ist ohne kykladische oder anatolische Vorbilder nicht zu erklären.[1]
Das 14,9 cm hohe aeneolithische, um 2000 v. Chr. entstandene Marmor-Idol mit ovalem gesichtslosem Kopf, jedoch langer gerader Nase, rechteckigem Oberkörper, runden Brüsten, ausgebreiteten Armen, stabförmigem Unterkörper, ohne die ansonsten übliche Markierung der Beine, ist auf der Rückseite glatt, bis auf die Auswölbung des Gesäßes. Zu den stark abstrahierten Formen und den kontrastierenden vollen Brüsten, die es beinahe zu einer Venusfigurine machen, passen unter anderem das Sanduhridol von Tepe Hissar im Iran und ein kykladisches Violinenidol aus Solothurn.
Das Idol befand sich in der Sammlung Elie Borowski in Basel.
Literatur[Bearbeiten]
- Jürgen Thimme; Badisches Landesmuseum Karlsruhe (Hrsg.): Kunst und Kultur der Kykladeninseln im 3. Jahrtausend v. Chr. Karlsruhe 1976, ISBN 3-7880-9568-7, S. 567.
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- Hochspringen ↑ Ähnliche Idole aus Marmor oder Kalkstein beschreibt Christian Zervos, in La Civilisation de la Sardaigne, 1954, Abb. 447-451.