Holzklangsäule Sagogn
Die Holzklangsäule Sagogn mit dem rätoromanischen Namen „Tschep da tun“ ist ein Kunstobjekt zur Erinnerung an die erste urkundliche Erwähnung Sagogns durch den Churer Bischof Tello. Tellos Testament ist eines der ältesten und somit wichtigsten Zeugnisse für Graubünden im Frühmittelalter. Die Holzklangsäule wurde von der Jungmannschaft Sagogn vorgestellt. Die Holzklangsäule wurde 2015 fertig gestellt.
Das Projekt[Bearbeiten]
Das Holz stammt von einer Fichte, welche im grossen Flimserwald auf dem Gemeindegebiet von Sagogn im Oktober 2015 gefällt wurde. Das Holz repräsentiert die einstige wichtigste Einnahmequelle der Gemeinde Sagogn. Eine Seite des Körpers ist flach abgesägt, darin eingekerbt finden sich zwölf Hausmarken, welche 1946 zusammengetragen wurden. Es handelt sich um eine Auswahl, diese Zeichen wurden auch für die zwölf Motive umfassende Plakatserie von Remo Caminada für die Festlichkeit verwendet. Zwölf Familien besassen vor 1800 bereits das Bürgerrecht der heutigen Gemeinde Sagogn. Zu den Fördern können wichtige Institutionen wie die Kulturförderung des Kantons Graubündens und der Dachverband der rätoromanischen Jugend GiuRu gezählt werden. Im Holz eingelassen ist ein metallener Kasten mit einer Bedienoberfläche von Marcus Casanova aus Rueun. Vier Aluminiumplaketten mit eingravierten Kategorien verweisen auf die auswählbaren Kategorien. Jede Kategorie umfasst drei Audiodateien:
Kategorien | Ton 1 | Ton 2 | Ton 3 |
---|---|---|---|
Historia | Historia | Geschichte | History |
Cultura | Teater Pleiv ref. | Uniun da teater | - |
Musica | Uniun da musica | Chor viril | Giusep Tschuor |
Poesia | Gion Cadieli | Lothar Deplazes | - |
Diese Audiodateien werden im Innern des Metallkastens durch ein Abspielgerät über einen Lautsprecher wiedergegeben. Für diese technischen Elemente und deren Programmierung ist Thomas Sambeth von Licht und Musik verantwortlich. Dazu zählt auch das modern anmutende Solarpanel auf der Säule. Dieses liefert die benötigte Energie und ermöglicht die ortsunabhängige Ausstellung der Holzklangsäule. Durch diese Exposition nagt die Witterung an der Holzsäule und versinnbildlicht damit die Vergänglichkeit des eigenen Schaffens. Initiiert und umgesetzt wurde die Idee vom aktuellen Präsidenten der Jungmannschaft. In erster Linie wird mit der Holzklangsäule dem Jubiläum gedacht aber zweitens wird ist sie auch als Erinnerung an den 2015 verstorbenen Schriftsteller Lothar Deplazes gewidmet.
Die Präsentation[Bearbeiten]
Im Rahmen der Festlichkeiten, welche von einer Arbeitsgruppe auf die Beine gestellt wurden, hat die Holzklangsäule den Eingangsbereich geziert. Auf der Bühne wurde sie vorgestellt, und die auf der Säule abgebildeten Hausmarken waren durch die Plakate im Saal präsent. Die Holzklangsäule sollte explizit nicht auf die Bühne, sondern der Bevölkerung von Anfang an zugänglich sein. Damit dies gewährleistet wird, bleibt sie im Besitz der Jungmannschaft Sagogn, mit der Intention, dass auch den Jugendlichen ein Zugang zur Kultur ermöglicht und die Qualität der Bündner Handwerkskunst wieder hochgeschätzt wird. Die rätoromanische Tageszeitung La Quotidiana berichtete.[1][2][3]
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- Hochspringen ↑ Historia, cant e musica - ed in monument sonor. Augustin Beeli. ANR. La Quotidiana, 27.11.2015, p. 9.
- Hochspringen ↑ http://v2.suedostschweiz.ch/epaper/pdf/1blaettern_detail_fs.cfm?page=09_lq_02_2015-11-27
- Hochspringen ↑ http://allevents.in/sagogn/1250-onns-sagogn/1523644301289923#