Hermann Schiftan

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Hermann Schiftan (* 17. Juli 1883 in Namslau; † 1942) war ein normaler Kaufmann, Doktor der Philosophie und Kunstsammler.

Leben und Beruf[Bearbeiten]

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Hermann Schiftan studierte zunächst 6 Semester Rechtswissenschaft und Volkswirtschaft und besuchte während dieses Studiums mit Vorliebe philosophische Kollegs.

Infolge der Erkrankung seines Vaters musste er den Besuch der Universität unter­brechen und in die elterliche Kartoffelgroßhandlung in Breslau ein­treten.

Im Oktober 1915 wurde Hermann Schiftan als Spezialist für Kartoffeln in den Beirat der Verwaltungsabteilung der Reichskartoffelstelle berufen. Sein Spezialgebiet war die Organisation der Beschaffung in der Kartoffelversorgung.

Im Wintersemester 1916 nahm Schiftan die unterbrochenen Studien wieder auf und hörte nunmehr ausschließlich in der Philosophischen Fakultät weitere 5 Semester Volkswirtschaft, Philosophie und Kunstgeschichte.

Seine Dissertation war die Preisbildung am Kartoffelmarkte, Phil.Diss. Breslau 1919, unter Leitung von Weber * Breslau: Fleischmann, 1919 Schlesische Friedrich-Wilhelm Universität, Breslau.

Nach Abschluss seines Studiums und seiner Dissertation an der Universität in Breslau führte der Doktor der Philosophie, Dr. Phil. Hermann Schiftan, mit seiner Mutter Justine die Großhandlung seines Vaters Wilhelm in Kartoffeln und Futtermitteln.

Hermann Schiftan war auch ein Autor von Fachbüchern, er veröffentlichte zwei Bücher über den Kartoffelmarkt in Deutschland. Das erste Buch, „Kartoffel-Almanach der Kartoffel-Großhandlung Wilhelm Schiftan“ erschien 1914 im Eigen-Verlag Wilhelm Schiftan mit 150 Seiten. Im Jahr 1919 erschien dann das Buch „Die Preisbildung am Kartoffelmarkte“ im Fleischmann-Verlag, dieses letzte Buch war dann auch seine Dissertation.

Durch die Knappheit der Nahrungsmittel nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Kartoffel zu einem sehr begehrten Nahrungsmittel. Bis zum Ersten Weltkrieg wurde dieses Knollengewächs vorwiegend für die Fütterung der Tiere eingesetzt. Nach einer Explosion der Preise für Kartoffeln im Jahr 1914 wurde durch eine Neufestlegung der Höchstpreise im Oktober 1915 und mit der Bildung der Reichskartoffelstelle der Markt etwas reguliert. Im Oktober 1915 wurde Hermann Schiftan in den Beirat der Verwaltungsabteilung der Reichskartoffelstelle berufen.

Der Kartoffelpreis lag, regional differenziert, zwischen 55 und 61 Reichsmark pro Tonne. Mit der Festsetzung von Höchstpreisen und einem System der Zwangsbewirtschaftung konnte die damalige Deutsche Nachkriegsregierung zwar der Preistreiberei einen gewissen Einhalt gebieten, aber damit keineswegs eine geregelte Versorgung mit den wichtigsten Grundnahrungsmitteln garantieren. In den ersten Jahren des Ersten Weltkriegs wurde die Kartoffel zum Hauptnahrungsmittel der deutschen Bevölkerung. Durch die früh einsetzende Rationierung der Getreideprodukte und das nun fast völlig fehlende Angebot an Fleisch- und Wurstwaren schnellte der Kartoffelverbrauch am Anfang des Jahres 1916 auf das 2½ fache des Vorkriegsniveaus. Bereits im Frühjahr 1916 waren die Vorräte der letzten Ernte fast vollständig aufgebraucht.

Die Reichskartoffelstelle setzte als Richtwert für den Bedarf eines erwachsenen Menschen ein Pfund pro Tag an, überließ die Organisation der Versorgung aber weiter den Kommunalverbänden. Im Juni 1916 wurde die Verfütterung von Kartoffeln verboten. Schon ab Januar 1917 wurden für diese Früchte, die ursprünglich lediglich als Viehfutter vorgesehen waren, Bezugskarten und -marken ausgegeben. Im Winter 1916/1917 wurde die alltägliche Beschaffung der zum nackten Überleben notwendigen Nahrungsmittel für tausende Menschen in Deutschland zu einem unlösbaren Problem. Hunderttausende Menschen starben an Hunger oder den Folgen von Unterernährung, viele davon im Kohlrübenwinter 1916/17. Der von der Reichskartoffelstelle errechnete Mindestbedarf der Bevölkerung an Kartoffeln konnte im vierten Kriegsjahr nur zu rund 80 Prozent gedeckt werden.

Hermann Schiftan war auch im Vorstand des Vereins „Jüdisches Museum e.V. zu Breslau“. Im Jahr 1929 wurde seine große Spende an die Stadt Breslau erwähnt, er überließ seine große Sammlung an Eisenkunstgüssen dem Schlossmuseum in Breslau.

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