Hermann Schütte
Hermann Schütte (* 18. Oktober 1909; † unbekannt) war als SS-Hauptsturmführer (1944) in verschiedenen Einheiten der Waffen-SS tätig. Er wurde zum persönlichen Schutz von Adolf Hitler eingesetzt. In der Staatspolizeistelle Dessau wurde er als Angestellter tätig. Nach dem Kriege kam er zum Bundeskriminalamt (BKA).
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Lebensstationen[Bearbeiten]
Nach der Schule absolvierte er eine Ausbildung zum Schneider. Schon früh orientierte er sich politisch an den Nationalsozialisten, so dass er im Juni 1929 der NSDAP (Mitglied Nr. 135241) und der SA beitrat. In die SS wurde er am 1. Juli 1932 (SS Nr. 47781) aufgenommen[1]. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten ab Februar 1933 gehörte er zu den 120 SS-Leuten, die den persönlichen Schutz von Adolf Hitler in der Reichskanzlei in Berlin gewährleisten sollten.
Karriere in der SS[Bearbeiten]
In der SS-Einheit, die später zur Leibstandarte Adolf Hitler benannt wurde, wurde er wie die anderen Angehörigen auf den Führer der NSDAP im Sptember 1933 vereidigt[2]. Als Ende Juni/Anfang Juli 1934 zahlreiche SA-Leute und andere Politiker exekutiert wurden, wurde diese SS-Einheit eingesetzt. Schütte war vom 1. Juni 1933 bis März 1938 Angehöriger der Leibstandarte Adolf Hitler. Im Jahre 1938 kam er zur Gestapo bei der Staatspolizeistelle Dessau. Danach wurde er zur Waffen-SS versetzt, wobei er von 1941 bis 1942 in Finnland in der Kampfgruppe Nord eingesetzt wurde.
Anschließend wurde er nach Weimar/Buchenwald versetzt, wo er der SS-Einheit SS-Kraftfahrer-Ersatz-Abteilung angehörte. Im Jahre 1943 kam er nach Klooga in Estland, wo er in der Ausbildung des SS-Grenadier Ausbildungsregiment 20 tätig wurde[3]. In der unmittelbaren Nähe befand sich ein Konzentrationslager. Die Häftlinge wurden im September 1944 ermordet, wobei das Ausbildungsregiment das Lager abriegelte[4].
Nachkriegszeit[Bearbeiten]
Seit dem 2. Mai 1955 wurde Schütte im BKA als Angestellter beschäftigt. Als im Jahre 1964 seine Tätigkeit bei der Gestapo und seine dienstliche Beurteilung im Jahre 1940 bekannt wurde (In seiner Haltung und inneren Einstellung ist er ein Führer, wie ihn die heutige Zeit erfordert. Er ist ein unermüdlicher Arbeiter und guter SS-Führer), erfolgte seine Ablösung im BKA. Er konnte jedoch seinen Staatsdienst im Statistischen Bundesamt ab dem 1. April 1964 fortsetzen.
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Imanuel Baumann et al., Schatten der Vergangenheit - Das BKA und seine Gründungsgeneration in der frühen Bundesrepublik, Köln 2011, S. 112-113
- ↑ Imanuel Baumann, ebenda, S. 112
- ↑ Imanuel Baumann, ebenda, S. 113
- ↑ Ruth Bettina Birn, Klooga, in: Wolfgang Benz et al., (Hrsg.), Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager, Band 8, München 2008, S. 161-166, zitiert in: Imanuel Baumann, ebenda, S. 113