Hermann Quetting

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Hermann Quetting (* 29. August 1900 in Dortmund) war als SS-Obersturmbannführer (SS-Nr. 280066) und Regierungsrat im Reichssicherheitshauptamt (RSHA) tätig. Im Zuge der Verfolgung der Widerstandskämpfer nach dem Attentat am 20. Juli 1944 gehörte er der Sonderkomission 20. Juli der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) an. Nach dem Krieg konnte er als Regierungsrat in einer Bundesbehörde seine Tätigkeit im Staatsdienst fortsetzen.

Karriere bei der Geheimen Staatspolizei (Gestapo)[Bearbeiten]

Wie viele seiner Akademiker seiner Generation gehörte er im März einem rechtsnationalen Wehrformation, der Akademischen Wehr Münster an. In dieser Formation beteilgte er sich im März 1920 an der Niederschlagung des Ruhraufstandes[1].

Am 1. Mai 1933 trat er der NSDAP bei. Mitglied der SS wurde er am 26. Oktober 1936. Ab 1936 war er als Zollinspektor im Hauptamt Sicherheitspolizei im Devisenfahndungsamt beim Geheimen Staatspolizeiamt Berlin (Gestapa Berlin)[2] tätig. Dabei bestand seine Hauptaufgabe darin, das Vermögen von jüdischen Emigranten einzuziehen. Im Zeitraum 1940/1941 gehörte er der Einsatzgruppe B[3] im Range eines Feldpolizeidirektors an. Im Jahre 1941 nahm er eine Tätigkeit im RSHA auf. Leiter des Referats IV E 2 für "Allgemeine Wirtschaftsangelegenheiten" wurde er im RSHA im Jahre 1942. Außerdem war er für die Abwehr von Wirtschaftsspionage zuständig. [4]

In der Sonderkommission 20 Juli war er für wirtschafftliche Sonderfälle zuständig.[5]

Nachkriegszeit[Bearbeiten]

Anfang der 1960er-Jahre ermittelte die Staatsanwaltschaft Frankfurt/Main gegen Quetting wegen des Verdachts, im Zusammenhang mit der Tätigkeit bei der Sonderkommission 20. Juli, schwere Strafbarkeiten gegen Gefangene begangen zu haben. Das Ermittlungsverfahren wurde aber im Jahre 1962 eingestellt. Somit konnte er seine Karriere im Staatsdienst fortsetzen, und zwar als Regierungsrat im Jahre 1954 gegründeten Bundesamt für gewerbliche Wirtschaft[6][4]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Ruhraufstand
  2. Geschäftsverteilungsplan beim Gestapa Berlin vom 1. Januar 1938
  3. Einsatzgruppe B
  4. 4,0 4,1 Michael Wildt: Generation des Unbedingten. Das Führungskorps des Reichssicherheitshauptamtes. Hamburger Edition HIS, Hamburg 2003, ISBN 978-3-86854-573-9, S. 772.
  5. Barbara Orth (Hrsg.): Gestapo im OP. Bericht der Krankenhausärztin Charlotte Pommer. Lukas-Verlag, Berlin 2013, ISBN 978-3-86732-126-6, S. 44 FN 48 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  6. Bundesamt für gewerbliche Wirtschaft
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