Hanse Law School
Die Hanse Law School ist ein rechtswissenschaftliches Studienangebot der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und der Universität Bremen, das sich an den Anforderungen der Wirtschaft und den sich ständig verändernden Anforderungen im Bereich Europäisches Recht orientiert.
Inhaltsverzeichnis
[Verbergen]Studium[Bearbeiten]
An der Hanse Law School können zwei Studiengänge absolviert werden. Seit dem Wintersemester 2002/2003 wird der Bachelorstudiengang „Comparative and European Law“ und seit dem Wintersemester 2005/06 der konsekutive Masterstudiengang „Comparative and European Law“ angeboten, der zum Wintersemester 2013/14 in „Transnational Law“ umbenannt und erweitert wurde.
Bachelorstudiengang "Comparative and European Law"[Bearbeiten]
Das vierjährige Bachelorstudium dient der Vermittlung vertiefter Kenntnisse des deutschen Rechts im vergleichenden Zugriff zu den Rechtsordnungen ausgewählter Nationen, wie z.B. den Niederlanden oder Frankreich. Die für die wirtschaftsrechtliche Praxis besonders wichtigen Grundlagen des englischen Common Law werden ebenso berücksichtigt wie das Europarecht unter Einbeziehung der gesellschaftlichen und politischen Grundlagen der europäischen Integration. Zusätzlich zu den rechtswissenschaftlichen Fächern besteht die Möglichkeit in beschränktem Umfang, wirtschaftswissenschaftliche oder politikwissenschaftliche Lehrveranstaltungen zu besuchen. Die Lehrveranstaltungen finden in deutscher und teilweise englischer Sprache an den Standorten Bremen (ca. 75%) und Oldenburg (ca. 25%) statt.
Zentraler Bestandteil des Bachelorstudiums ist ein integrierter zweisemestriger Auslandsaufenthalt. Grundsätzlich kann der Auslandsaufenthalt an sämtlichen juristischen Fachbereichen an Hochschulen im Ausland verbracht werden.
Die im letzten Semester vorgesehene praktische Studienzeit soll den Studierenden Kenntnisse über juristische Berufs- und Tätigkeitsfelder vermitteln und die Möglichkeit bieten, ihr erworbenes Wissen in der Praxis anzuwenden
Masterstudiengang "Transnational Law"[Bearbeiten]
Das einjährige Masterstudium baut auf die europäisch-rechtsvergleichende Orientierung des Bachelorstudiums auf. Der Masterstudiengang erweitert den Fokus der Studierenden auf die Verbindungslinien zwischen den Rechtsebenen und zwischen privaten und öffentlichen Regulierungsräumen. Im Rahmen transnationaler Studien werden die Gemengelagen weltgesellschaftlicher Regulierungsverhältnisse in privat- und öffentlich-rechtlicher Hinsicht thematisiert und neuartige Rechtsordnungsmuster analysiert. Das Masterprogramm knüpft an die aktuelle Forschungsrichtung der Universitäten in Oldenburg und Bremen an.
Studierende müssen sich zu Beginn ihres Studiums zwischen Studienverlauf A und Studienverlauf B entscheiden. In Studienverlauf A verbringen die Studierenden ihr erstes Semester an einer Partnerhochschule und ihr zweites Semester in Oldenburg/Bremen.
Berufsperspektiven[Bearbeiten]
Die Abschlüsse der Hanse Law School sind berufsqualifizierend.
Der Bachelorabschluss qualifiziert insbesondere für Tätigkeiten in wirtschaftsberatenden Berufen sowie für Traineeprogramme. Die Mehrheit der Absolventinnen und Absolventen entscheidet sich für ein aufbauendes Masterprogramm im In- oder Ausland, das der Spezialisierung und Vertiefung der im Bachelorstudium erworbenen Kenntnisse dient (z.B. am College of Europe oder der London School of Economics). Eine geringe Zahl strebt nach dem Bachelorabschluss die erste juristische Prüfung an.
Der Masterabschluss bietet gute Einstiegschancen in der Unternehmens-, Wirtschafts- und Personalberatung, in Justiziariaten grenzüberschreitend tätiger Unternehmen, in internationalen Organisationen sowie in Verbänden. Absolventinnen und Absolventen entscheiden sich auch für die Promotion oder die internationale Anwaltsausbildung.
Praxisbeirat[Bearbeiten]
Erklärtes Ziel der Hanse Law School ist es, den Studierenden eine Ausbildung bereitzustellen, die eine Basis ihres zukünftigen Berufslebens bildet. Dazu gehört die konzeptionelle Verzahnung der transnationalen beruflichen Praxis mit den Inhalten des Studiums. Aus diesem Grund wurde im Januar 2004 ein Praxisbeirat gegründet, dessen Mitglieder bei der Gestaltung des Curriculums beratend tätig sind, sich zum Teil in der Lehre engagieren und bei der Vermittlung von Praktika hilfreich sind und den Dialog zwischen Theorie und Praxis fördern.
Hanse Law Review[Bearbeiten]
Die Hanse Law Review ist eine von Studierenden der Hanse Law School im Jahre 2005 ins Leben gerufene Online-Publikation, die der im angelsächsischen Raum bewährten Tradition universitärer rechtswissenschaftlicher Journale folgt. Es werden primär Artikel zu den Themenbereichen Völkerrecht, Rechtsvergleichung und Europarecht veröffentlicht.
Hanse Law School Series[Bearbeiten]
Im Jahr 2013 erschien der erste Band der Hanse Law School Series. Er dokumentiert die schriftlich unterbreiteten Beiträge zur Konferenz "Hanse Law School in Perspective - Cross Border Research and Transnational Teaching under the Treaty of Lisbon". Die Hanse Law School Series nimmt herausragende Abschluss- sowie Doktorarbeiten und Tagungsdokumentationen auf. Die Reihe umfasst europarechtliche und rechtsvergleichende Themen. Die Publikationen der Reihe erscheinen in Form des "Print-On-Demand". Digitale Kopien der Publikationen sind nach sechs Monaten auf der Internetseite der Hanse Law School öffentlich zugänglich.