Hans Junker
Hans Junker (* 11. April 1906 in Gotha) war als SS-Untersturmführer und Polizeiobersekretär Angehöriger der Staatspolizeistelle Weimar (Stapo Weimar), einer Dienststelle der Geheimen Staatspolizei (Gestapo). Nach dem Krieg wurde er wieder im Polizeidienst in Hessen tätig.
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Ausbildung und Polizeidienst[Bearbeiten]
Als Sohn eines Heizers für Lokomotiven besuchte er die Bürgerschule in Gotha. Danach erlernte er den Beruf des Kaufmanns. Ab dem 3. April 1929 trat er bei der Landespolizei Thüringen in den Polizeidienst. Als Polizeianwärter besuchte er die Polizeischule in Sondershausen.[1] Bis zum Jahr 1936 durchlief er den normalen Polizeidienst mit der Beförderung zum Polizeirevieroberwachtmeister am 1. Oktober 1936. Mitglied der NSDAP (Mitglied Nr. 5203603) wurde er am 1. Mai 1937.
Angehöriger der Gestapo[Bearbeiten]
Angehöriger der Gestapo wurde er mit der Versetzung zur Stapo Weimar am 1. Mai 1938 als Polizeibüroassistent a. P. (auf Probe). Am 1. Januar 1941 wurde er zum Polizeisekretär befördert. Ihm unterstand das Sachgebiet I F 1 "Schulung" im Jahre 1941. Ab 1942 leitete er das Sachgebiet der SD-Dienststelle. Der SS-Obersturmbannführer Hans-Helmut Wolff[2] erteilte Junker am 14. April 1945 den Befehl, mit den Gestapo-Leuten Karl Gralle und Paul Kahlert den Hauptmann Kurt von Westernhagen[3] auf dem Marktplatz von Greiz mit Maschinenpistolen hinzurichten.[4]
Nachkriegszeit[Bearbeiten]
Seine Verhaftung erfolgte in Gotha am 21. März 1946 durch deutsche Polizeikräfte. Diese übergaben ihn an sowjetische Sicherheitsorgane, die ihn in einem sogenannten "summarischen Verfahren" zum Tode verurteilten. Zunächst wurde er im Dezember 1953 in die Sowjetunion nach Swerdlowsk verbracht. Seine Verurteilung wurde dann in eine 25-jährige Haft zur Zwangsarbeit reduziert. Im Zuge der Freilassung deutscher Kriegsgefangener kam er in den fünfziger Jahren vorzeitig in die Bundesrepublik Deutschland.
In Hessen wurde er am 1. Februar 1955 wieder in den Polizeidienst mit dem Dienstrang eines Polizeihauptmeisters übernommen.[5]
Einzelnachweise[Bearbeiten]
- ↑ Marlis Gräfe, Bernhard Post, Andreas Schneider (Hrsg.): Die Geheime Staatspolizei im NS-Gau Thüringen 1933–1945 (= Quellen zur Geschichte Thüringens. II. Halbband, Nr. 24). 5. Auflage. Landeszentrale für politische Bildung Thüringen, Erfurt 2009, ISBN 978-3-931426-83-5, S. 552 (urn:nbn:de:gbv:27-20110113-105206-3 (I. Halbband als PDF; 5,2 MB) und urn:nbn:de:gbv:27-20110525-153323-9 (II. Halbband als PDF; 1,5 MB)).
- ↑ Hans Helmut Wolff
- ↑ Kurt von Westernhagen
- ↑ Andreas Theo Schneider: Die geheime Staatspolizei im NS-Gau Thüringen. 1. Auflage. Verlag für Polizeiwissenschaft, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-86676-051-6, S. 321–322.
- ↑ Andreas Theo Schneider: Die geheime Staatspolizei im NS-Gau Thüringen. 1. Auflage. Verlag für Polizeiwissenschaft, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-86676-051-6, S. 438.
Personendaten | |
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NAME | Junker, Hans |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher SS-Untersturmführer und Polizeiobersekretär der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) |
GEBURTSDATUM | 11. April 1906 |
GEBURTSORT | Gotha |