Hans Hermann von Boetticher

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Hans Herman von Boetticher 1965

Hans Hermann von Boetticher (* 19. November 1895 in Königsberg, Ostpreußen; † 3. August 1972 in Überlingen am Bodensee) war ein deutscher Offizier, Forstmeister und Genealoge der Jüngeren Nordhäuser Boetticher Linie.

Leben[Bearbeiten]

Hans Herman von Boetticher wurde als Sohn von Major Traugott von Bötticher und seiner Ehefrau Laura geb. Boeddinghaus in Königsberg geboren und evangelisch getauft. Damit ist er Mitglied der Jüngeren Nordhäuser Linie der Boetticher (Adelsgeschlecht) und damit ein direkter Nachkomme von Peter von Boetticher. Bereits zwei Monate nach seiner Geburt siedelte seine Familie mit ihm zuerst nach Bonn, später dann nach Koblenz um, wo er mit kurzen Unterbrechungen seine gesamte Schulzeit verbrachte, welche er 1914 mit dem Abitur abschloss.

Er trat dann als Fahnenjunker dem Königin Elisabeth Garde-Grenadier-Regiment Nr. 3 bei und nahm am Ersten Weltkrieg 1914 bis 1918 als Offizier teil, in Verlauf dessen er dreimal schwer verwundet wurde. Neben den Eisernen Kreuzen I. und II. Klasse wurde er mit dem Ritterkreuz des Hausordens von Hohenzollern ausgezeichnet.

Von 1918 bis 1922 studierte er Forstwirtschaft an den Universitäten Bonn und Göttingen und schloss sein Studium mit dem Assessorexamen an der Forstliche Hochschule Hannoversch Münden ab. Daraufhin übernahm er die Verwaltung verschiedener Forstämter, darunter von 1937 bis 1945 das Forstamt Lanskerofen im damaligen Landkreis Allenstein.

Dieses Forstamt wurde auch von Marion Dönhoff am 27. September 1941 besucht und in ihrem Buch Namen, die keiner mehr nennt erwähnt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wird dieses Forstamt als Gästehaus der polnischen Regierung für Staatsbesuche genutzt.

Nach kurzer amerikanischer Kriegsgefangenschaft arbeitete von Boetticher 1946 kurze Zeit bei der Generator-Kraft A.G. in Hannover, siedelte aber 1947 nach Süddeutschland, um eine neue Tätigkeit als Forstmeister beim Bad.Staatsforstdienst in Donaueschingen, Waldkirch und Lörrach anzutreten.

Nach seiner Pensionierung 1957 zog er nach Überlingen am Bodensee, in seinem Ruhestandsjahre führte er die Familienforschung seines Vaters Traugott weiter und verfasste neben kürzeren Aufsätzen das Buch Peter Bötticher und seine Zeit. Ein Kanzlerleben im Reformationszeitalter. Kanzler der Grafschaft Hohnstein a. Harz 1550-1566 und Fürstbischöfl. Halberstadter Stiftskanzler 1567-1585 resultierte, das jedoch erst posthum von Oskar Pusch editiert und veröffentlicht wurde.

Hans Hermann von Boettichers ist in einer Urne im Bodensee vor der Wallfahrtskirche Birnau bestattet worden.

Kunstgeschichte[Bearbeiten]

Als Mitglied der Jüngeren Nordhäuser Boetticher Linie erhielt er von seinem Vater das Lutherbild aus dem Jahre 1597 aus dem Besitz des Nordhäuser Bürgermeister Justus Bötticher (1552-1624), welches der Familientradition folgend immer an den ältesten Sohn weitergegeben wird und sich somit zur Zeit im Besitz seines Enkels Bernt von Boetticher befindet. Der Boetticherschen Familientradition folgend erhielten sein Sohn Dr. jur. Peter von Boetticher (1932–2013) sowie seine vier Enkel und acht Urenkel eine Kopie des Luther-Jonas-Igel-Glas und Luther-Jonas-Igel-Glas-Hochzeits-Gedicht.

Auszeichnungen[Bearbeiten]

Werke[Bearbeiten]

  • Hans Hermann von Boetticher, Oskar Pusch: Peter Bötticher und seine Zeit. Ein Kanzlerleben im Reformationszeitalter. Kanzler der Grafschaft Hohnstein a. Harz 1550-1566 und Fürstbischöfl. Halberstadter Stiftskanzler 1567-1585. Forschungsstelle Ostmitteleuropa, (1975)

Literatur[Bearbeiten]

  • Peter von Boetticher: Beiträge zur Geschichte der Familie von Boetticher - Jüngeren Nordhäuser Linie - Band 1: 1275-1995. Privatarchiv
  • Peter von Boetticher: Beiträge zur Geschichte der Familie von Boetticher - Jüngeren Nordhäuser Linie - Band 2: Nachtrag ab 800. Privatarchiv
  • Marion Gräfin Dönhoff: Namen die keiner mehr nennt. Ostpreußen - Menschen und Geschichte. (1962)
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