Gregor Großmann

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Gregor Großmann Geburtsname Ruvim Alterovich Grossman ru:Гроссман, Григорий Александрович (* 25. Juli 1863 Dorf Pavlovka, de:Gouvernement Jekaterinoslaw, † 2. März 1932 in Berlin war ein sowjetischer Journalist, Essayist und Übersetzer.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang[Bearbeiten]

  1. Gregor Großmann studierte an den Gymnasien de:Orenburg und de:Samara.
  2. Ab 1883 studierte er de:Rechtswissenschaft an der de:Universität St. Petersburg.
  3. 1887 wurde er wegen Mitgliedschaft in einer populistischen Organisation verhaftet und nach de:Srednekolymsk Jakutien verbannt.
  4. Nach dem Exil emigrierte er ins Ausland, hörte Vorlesungen an den Universitäten Bern und Berlin.
  5. Von 1893 bis 1917 veröffentlichte er unter dem Pseudonym А. Коврова[1]
  6. Er schrieb für eine Reihe russischer Zeitungen und Zeitschriften «Мир божий» de:Mir Boschi, , «ru:Северный край (газета)», «ru:Наша жизнь (газета)»).
  7. Er schrieb für die Zeitschrift ru:Образование (журнал) von ru:Острогорский, Александр Яковлевич.[A 1]
  8. Ende 1905 löste er de:Иоллос, Григорий Борисович Grigorij Borisovič Jollos ( 1859-1907 ) als Berlin-Korrespondent von de:Russkije wedomosti ab.
  9. Im August 1914, zu Beginn des Ersten Weltkriegs zog er nach Kopenhagen, von wo aus er seine Korrespondententätigkeit fortsetzte [A 2]
  10. 1918 kehrte Großmann nach Berlin zurück, wo die russische Gemeinde um anti-sowjetische Migranten aus der de:Oktoberrevolution gewachsen war.
  11. Pro-sowjetische Artikel wurden in deren Veröffentlichungen nicht gedruckt.
  12. Großmann fand seine neue politische Heimat bei der sowjetischen Öffentlichkeitsarbeit, den en:Smenovekhovtsy.
  13. Nach der Oktoberrevolution war de:Nikolai Iwanowitsch Iordanski nach de:Helsinki migriert, wo er bis zu seiner Ausweisung 1922 die pro-sowjetische Zeitung «Путь» herausgab.
  14. Nach dem «ru:Накануне (газета)» ihr Erscheinen am 15. Juni 1924 eingestellt hatte, wurde Großmann Korrespondenten der de:Prawda.[A 3]
  15. Die Signatur Г (Gamma) an pro-sowjetischen Artikel und Telegrammen wurde ihm bald zugeordnet.[2]

Verbot des Roten Frontkämpferbund e.V.[Bearbeiten]

Am 16. April 1928 ersuchte Reichsinnenminister de:Walter von Keudell die Länderregierungen, den Roten Frontkämpferbund e.V., die Rote Marine und die Rote Jugend mit sämtlichen Ortsgruppen gemäß § 7 Abs. 2 und § 14 des Republikschutzgesetzes zu verbieten und aufzulösen. Mit Ausnahme von Bayern und Württemberg legten sämtliche Länder beim de:Reichsgericht, dem Rechtsnachfolger des Staatsgerichtshofs zum Schutz der Republik, gegen das Verbotsersuchen des RIM Einspruch ein. Am 2. Mai 1928 entschied der IV. Strafsenat des Reichsgerichts in Leipzig:

1. Die Weigerung der Landeszentralbehörden , dem Ersuchen des Reichsinnenministers vom 16. April 1928 auf Verbot und Auflösung des gesamten Roten Frontkämpferbundes , der Roten Marine und der Roten Jungfront mit sämtlichen Ortsgruppen nachzukommen, ist begründet. 2. Die Kosten des Verfahrens werden dem Deutschen Reiche auferlegt. Der Senat hält die Voraussetzung des § 129 Reichsstrafgesetzbuch für den ganzen Roten Frontkämpferbund und sämtliche Ortsgruppen nicht für erwiesen . In Frage kämen nur Einzelverbote für bestimmte . Ortsgruppen oder Gaue , bei denen jener Beweis vorliegt. Solche Verbote stehen heute nicht zur Entscheidung des Gerichts.

Am 3. Mai 1929 verfügte der preußische Innenminister de:Albert Grzesinski, gestützt auf das Republikschutzgesetz, die Auflösung des Roten Frontkämpferbundes (Nr.374. Der Reichsinnenminister Severing forderte bei einer Besprechung (10. Mai 1929) von den Landesinnenministern ein Verbot des Roten Frontkämpferbundes in allen Ländern. Doch schloß sich nur ein Teil der Landesinnenminister dem preußischen Vorgehen an ( Nr . 375 ) [3]

Vom 1. bis 3. Mai 1929, beim de:Blutmai, setzte die Berliner Polizei ein Versammlungsverbot durch das Töten von 33 Personen durch. Großmann hatte aus eigenem Erleben über einen neuen Zusammenstoß zwischen Arbeitern und Polizisten am 2. Mai 1929 in einem Pressetelegramm nach Moskau berichten wollen, dessen Beförderung vom Hauptpostamt Berlin aber zurückgewiesen worden war (Rkei-Vermerk und Text des Artikels in R 43 I/138, Bl. 115-120). Auf Anfrage des Reichsministers des Auswärtigen de:Gustav Stresemann erklärte sich Staatssekretär de:Robert Weismann bereit, für Ausweisung des Berliner Korrespondenten der „Prawda“, Großmann, wegen seiner besonders hetzenden Artikel in der „Prawda“ nach Möglichkeit Sorge tragen zu wollen.[4]

  1. de:Verein der Ausländischen Presse in Deutschland, dem Großmann als eines der ältesten Mitglieder angehörte, bemühte sich gegen eine Ausweisung.
  2. Unklar ist, ob Grossmann über eine ru:Гражданство СССР Sowjetische Staatsbürgerschaft verfügte, war was seine Ausweisung beschleunigt hätte.

Essays[Bearbeiten]

  1. Gregor Großmann war Autor von Artikeln in der Politischen Enzyklopädie, die in den 1900er Jahren unter der Herausgeberschaft von en:Ludwig Slonimsky veröffentlicht wurde.

Übersetzungen[Bearbeiten]

  1. 1903 übersetzte Grigorij Aleksandrovič Grossman von de:Lily Braun, ‎Die Frauenfrage, ihre historische Entwicklung und wirtschaftliche Bedeutung in die Russische Sprache, der Essay wurde unter dem Titel „Женский вопрос, его историческое развитие и экономическое значение“ 1903 von der Zeitschrift «Образование» veröffentlicht.
  2. 1906 übersetzte Gregor Großmann „Sozialismus und Landwirtschaft“ von de:Eduard David in die de:Russische Sprache: Социализм и сельское хозяйство / Д-р Эдуард Давид ; Пер. с нем. под ред. Г.А. Гроссмана

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Anmerkungen[Bearbeiten]

  1. « Образование » (Bildung) Pädagogische und populärwissenschaftliche Zeitschrift zu Fragen der Erziehung und Bildung von Frauen und Männern – erschien von 1892 bis 1909 monatlich in St. Petersburg; Untertitel geändert. Von Nr. 4 1896 bis 1901 – „Pädagogische und populärwissenschaftliche Zeitschrift“; ab 1902— [1]
  2. Igor Konstantinowitsch Bogomolow Богомолов Игорь Константинович (1989), Русская печать в начальный период Первой мировой войны (август-декабрь 1914 г.): политика и практика // Интернет-конференция «Россия в Первой мировой войне: Новые направления исследований» In den letzten Julitagen des Jahres 1914 platzierte «Русское слово» de:Russkoje slowo ru:Русское слово (газета), auf seinen Seiten Hunderte von Telegrammen aus verschiedenen Teilen der Welt. Der Höhepunkt war bereits in den Kriegstagen: Am 2. August 1914 wurden in einer Zeitung von ru:Сытин, Иван Дмитриевич, en:Ivan Sytin (einschließlich einer zweiseitigen Sonderausgabe für den 3. August) 82 Auslandstelegramme gedruckt. Dasselbe Bild (jedoch in kleinerem Maßstab) kann in «ru:Русские ведомости» de:Russkije wedomosti beobachtet werden.
  3. ru:Накануне (газета) (Am Vorabend) - das zentrale gedruckte Organ der en:Smenovekhovtsy. Die Zeitung wurde im März 1922 in Berlin gegründet. Insgesamt wurden 651 Ausgaben der Zeitung veröffentlicht: die erste - 26. März 1922, die letzte - 15. Juni 1924. Die Zeitung setzte die ideologische Linie der Sammlung "Change of Milestones" (Prag, 1921) und der Zeitschrift "Change of Milestones" (Paris, Oktober 1921 - März 1922) fort. Die Zeitung verbreitete aktiv die Ideen der "Rückkehr" nach Sowjetrußland und war ein Instrument der außenpolitischen Propaganda Sowjetrußlands. Nakanune war die einzige Emigrantenzeitung, die in die Sowjetunion importiert werden durfte.

Einzelnachweise[Bearbeiten]