Grüner Kreis

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Der Grüne Kreis ist ein inoffizieller Zusammenschluss von Corps im Kösener Senioren-Convents-Verband.

Geschichte[Bearbeiten]

Der Grüne Kreis bildete sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts heraus. Als Kern gilt das Kartell von Franconia Jena, Guestphalia Heidelberg und Misnia III. Nach anderer These bildete er sich um die befreundeten Corps Misnia und Bremensia.[1] Um diese Corps jedenfalls sammelten sich zunächst weitere, ihnen nahestehende Corps wie Franconia München und Teutonia Gießen.

Die Gießener Teutonia setzte sich nach dem Ersten Weltkrieg für die Erweiterung des Kreises auf österreichische Corps ein und schloss offizielle Beziehungen mit dem Corps Athesia Innsbruck ab; die Expansion wurde aber auf dem Kreistag in Jena am 2. August 1919 verworfen. Franconia-Jena wurde zur „Zentralstelle“ des Kreises bestimmt. Sie sollte die anderen Corpsburschen-Convente halbjährlich zu einer Tagung einladen; im Sommer sollte sie im Anschluß an den oKC stattfinden.[2] Noch 1919 traten mehrere Corps – darunter Suevia Tübingen und Bremensia – vorübergehend aus dem grünen Kreis aus.

Grundsätze[Bearbeiten]

Die grünen Corps versuchen der Devise Moltkes zu folgen: „Mehr sein als scheinen“. Traditionell rekrutierten sich die grünen Corps bis zum Zweiten Weltkrieg aus Familien des Landadels sowie norddeutschen und ostelbischen Gutsbesitzern. Auch die in Süddeutschland ansässigen grünen Corps setzten sich überwiegend aus Bürgern Preußens, Norddeutschlands und den Ostgebieten des Deutschen Reiches zusammen. Die norddeutsche Prägung war auch der Grund für das Scheitern des einzigen Versuchs den Grünen Kreis auf die österreichischen Corps auszuweiten. „Der Grüne Kreis vertrat die Ansicht, daß die österreichischen Corps den norddeutschen Corps wesensfremd seien.“[3]

Das den Grünen Corps nachgesagte „Schäbigkeitsprinzip“ gibt es nicht. Die Entstehung dieses Begriffs geht wohl auf die – verglichen mit anderen Kösener Corps – oft legere Kleidung zurück.

Zum 22. Male trafen sich die grünen Corps im März 2013 in Königstein im Taunus.[4]

Grüne Corps[Bearbeiten]


Ehemalige Grüne Corps[Bearbeiten]

Die wegen Ablehnung der Mensur 1971 aus dem KSCV ausgetretenen Corps sind mit dem Ausscheiden aus dem Verband auch aus dem Grünen Kreis ausgeschieden. Sie selbst bezeichnen sich als „urgrünes Kartell“.

Einzelnachweise[Bearbeiten]

  1. Brüning/Quaet-Faslem/Nicol: Geschichte des Corps Bremensia auf der Universität Georgia Augusta zu Göttingen 1812-1912. Göttingen 1914, S. 491
  2. Siegfried Schindelmeiser: Geschichte des Corps Baltia, Bd. 2, S. 186
  3. Fritz Ranzi: Geschichte des Akademischen Corps Athesia zu Innsbruck. Innsbruck 1961, S. 74
  4. v. Bernuth/Crasselt: „Königsteiner Treffen“ des Grünen Kreises. Corps Magazin 2/2013, S. 23

Literatur[Bearbeiten]

  • Fritz Nachreiner: Die Kreispolitik. Handbuch des Kösener Corpsstudenten, 4. Ausgabe, 1953, S. 89–92

Weblinks[Bearbeiten]

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