Google-Steuer

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Die Google-Steuer ist ein politisches Schlagwort, mit welchem Steuervorhaben gegen Steuervermeidung in verschiedenen Ländern bezeichnet werden. Das Unternehmen Google steht dabei exemplarisch für multinationale Konzerne oder für Technologieunternehmen.

Großbritannien[Bearbeiten]

Die Google-Steuer in Großbritannien ist eine Steuer, welche im April 2015 in Kraft treten soll. Der offizielle Name der Steuer ist dort Diverted Profit Tax (dt.: Steuern auf umgeleitete Profite).[1] Laut BBC hat sich der Name Google-Steuer aber etabliert.[2] Ziel der Steuer ist, international operierende Konzerne wie beispielsweise Google, Amazon, Apple, Microsoft in ihren Möglichkeiten der Steuervermeidung einzuschränken. Viele Unternehmen erzielen zwar ihre Umsätze in Großbritannien, leiten die Gewinne aber in Steueroasen um. Gewinne sollen zukünftig mit 25 Prozent in Großbritannien versteuert werden. Zuletzt wurden 548 Steuervereinbarungen zwischen Luxemburg und internationalen Konzernen im Rahmen der Luxemburg-Leaks bekannt, welche den Konzernen Möglichkeiten eröffnen ihre Steuern zu minimieren.[3][4][5]

Die Confederation of British Industry leistet Lobbyarbeit gegen das Gesetz und warnt vor einem Alleingang Großbritanniens.[6]

Google entrichtete 20 Millionen Pfund Steuern in Großbritannien im Jahr 2013, während der Konzern im selben Zeitraum 5,6 Milliarden Pfund umsetzte. Der Gesamtkonzern erwirtschaftet eine Gewinnspanne von 20 Prozent. Daher kann davon ausgegangen werden, dass der Gewinn in Großbritannien bei 1,2 Milliarden Pfund liegt. Bei einer Versteuerung mit 25 Prozent müssten demnach 280 Millionen anstatt 20 Millionen Pfund Steuern abgeführt werden. Die Regierung von Großbritannien geht allerdings davon aus, dass mit der neuen Steuer insgesamt 360 Millionen Pfund Steuern bei allen Konzernen eingesammelt werden könnte.[7]

George Osborne geht davon aus, dass 1 Milliarde Pfund an Steuern über die nächsten fünf Jahr anfallen. Experten gehen allerdings davon aus, dass dies nur einen Bruchteil der Steuern ist, welche ohne die Nutzung von Steuerschlupflöchern in Großbrintannien anfallen würde.[8]

Australien[Bearbeiten]

Australiens Finanzminister, Joe Hockey, deutete im Jahr 2014 an, dass auch in seinem Land an einer ähnlichen Steuer wie in Großbritannien gearbeitet würde. Auch in Australien wird von einer Google-Steuer gesprochen.[9]

Italien[Bearbeiten]

Im Jahr 2013 wurden Pläne der italienischen Regierung bekannt eine Steuer einzuführen, welche auf Konzerne zielen sollte, die Online-Werbung in Italien schalten und verkaufen. Diese Geschäfte sollten nur noch durch Unternehmen mit Sitz in Italien möglich sein. Die Steuer wurde als Google-Steuer diskutiert.[10][11] Im Jahr 2014 wurde bekannt, dass die Pläne verworfen wurden.[12]

International[Bearbeiten]

Auch auf Ebene der Europäischen Union [13] und der OECD[14][15] (im Rahmen des Projekts Base erosion and profit shifting (BEPS)[16]) wurden Vorschläge in verschiedenen Gremien zur Besteuerung von multinationalen Unternehmen mit dem Begriff „Google-Steuer“ von manchen Kommentatoren belegt.

Siehe auch[Bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten]

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